Handwerk Special Nr. 71 vom 24. November 1999 - page 18

Nachrichten der
Handwerkskammer Koblenz
24. November 1999
Seite 3
„Handwerk begründet Erfolg der Wirtschaft im Land“
„DerwirtschaftlicheErfolg
in Rheinland-Pfalz ist vor
allem ein Erfolg des Hand-
werks und des Mittelstan-
des“, soder rheinland-pfäl-
zische Wirtschaftsminister
Hans-Artur Bauckhage
zum Auftakt der 23. HwK-
Lehrerinformationstage.
„Der schnelle technologi-
sche Wandel und der zu-
nehmendeWettbewerb sind
Herausforderungen, denen
sichHandwerksbetriebewie
auch die Berufsausbildung
stellenmüssen.DieAbstim-
mung der Ausbildungsin-
halte zwischen allgemein
bildenden Schulen, Berufs-
schulen undBetriebenmüs-
se stärker als bisher erfol-
gen.
HwK-Präsident Karl-Heinz
Scherhag (MdB) verwies in
seinem Grußwort auf die
überdurchschnittliche Aus-
bildungsbereitschaft und
das hohe Ausbildungs-
niveau des Handwerks. Er
betonte, dass die Unterneh-
men für ihre betrieblichen
Innovationsprozesse auf die
berufliche Bildung bauen.
Seit Oktober bereiten sich
350 Jugendliche in den
HwK-Berufsbildungs-
zentren in einer Kombi-
maßnahme auf ihren Start
in Ausbildung und Beruf
vor.
Die berufsvorbereitende
Maßnahme bietet die HwK
inZusammenarbeitundFör-
derung mit dem Arbeitsamt
seit 1996 an. Sie läuft paral-
lelzuweiterenerfolgreichen
Eingliederungslehrgängen,
die die HwK auch in ihren
Berufsbildungszentren Bad
Kreuznach und Rheinbrohl
anbietet.
„Die jungen Leute kommen
oft aus problematischen
Verhältnissen. Sie suchen
eine Perspektive, menschli-
che Wärme und ein offenes
Ohr für ihre Probleme. Wir
holen sie da ab, wo sie ste-
hen und fördern sie indivi-
duell, entsprechend ihren
Kenntnissen und Neigun-
gen. Sie werden motiviert,
eine Ausbildung aufzuneh-
men und die dafür notwen-
digen Grundlagen zu erar-
beiten. Für die praktische
Arbeit stehen den Jugendli-
chen sehr gut ausgestattete
Werkstätten zurVerfügung.
Professor Dr.Dr. Otto H.
Schiele, Vizepräsident des
Kuratoriums der Arbeitsge-
meinschaft industrieller
Forschungsvereinigungen,
verglich die deutsche und
amerikanische Situation:
unser Wissenschaftssystem
sei dem amerikanischen
leicht überlegen; allerdings
liege das amerikanische
Innovationssystemdeutlich
vorn. Grund: Die Risiko-
bereitschaft der jungenLeu-
te. „Bei uns herrscht ‘Voll-
kaskomentalität’. Ein Auf-
klärungsfeldzug, der in den
Schulen beginnen muss,
kann einen Sinneswandel
herbeiführen.“ Arbeitszeit-
und Entlohnungssysteme
reagieren zu unflexibel auf
innovatives Engagement.
Helene Dax, Dipl.-Ing. Ma-
schinenbau, Schmiedemei-
ster JoachimFuhrländer und
Zimmerermeister Lothar
Rosenbaum betonten die
Bedeutung vonMotivation,
Teamfähigkeit und Um-
gangsformen bei den Lehr-
lingen. Die innovativen
Handwerksunternehmer
plädierten für die Haupt-
schule als hervorragende
Ausgangsvoraussetzung für
eine Handwerkslehre. Die
LeitungderDiskussionsrun-
de hatte HwK-Hauptge-
schäftsführer Karl-Jürgen
Wilbert.
Informations-, Kommuni-
kations- undMedientechni-
ken sowie Gestaltung spie-
len eine zunehmend überra-
gende Rolle. Zum Thema
„Erscheinungsbild einer
modernen Schule“ fand ein
Praxistag statt mit kreativen
Workshops: Die Lehrer er-
stellten Logo und Briefpa-
pier, Plakate für Berufsfin-
dung, Präsentationsflyer,
Web-sites und Einladungs-
karten.
Ziel der HwK-Lehrerin-
formationstage ist die Be-
rufsorientierung in Hand-
werk und Wirtschaft schon
in der Schule. Beteiligt sind
Bezirksregierung, Schulen
und die Arbeitsämter im
Regierungsbezirk.
Informationen
bei der Pä-
dagogischen Anlaufstelle,
Tel.: 0261/398-324,
Fax: -989, e-mail:
In denWorkshops schnupperten die Lehrer in die
Welt von Multimedia und Gestaltung hinein.
Gerüstet für Ausbildung und Beruf: 350 Jugendliche in HwK-Kombimaßnahme
Handwerksmeister geben
die Liebe zu ihrem Beruf
und somanchenSpezialtipp
weiter. Das macht das Be-
sondere unserer Bildungs-
maßnahmen aus, bei denen
sichdieKooperationmitden
Arbeitsämtern bewährt
hat“, erklärt Ilka Willbert,
Leiterin der Pädagogischen
Anlaufstelle der HwK.
Die PA, in ihrer Art bundes-
weit einmalig, kann auf ei-
nen breiten Erfahrungs-
schatz in der Arbeit mit Ju-
gendlichen zurückblicken.
Seit den 80er Jahren wid-
met sie sich dieser Aufgabe.
Lehrgänge wurden aus-
schließlich für Jugendliche
konzipiert, die der besonde-
ren Starthilfe bei der Suche
nach einem Ausbildungs-
oder Arbeitsplatz bedürfen.
Über die Hälfte der jungen
Leute von 16 bis 20 Jahren,
die den Lehrgang begonnen
haben, möchte den Haupt-
schulabschluß nachholen.
Für sie heißt es, in den Fä-
chernMathematik,Deutsch,
Biologie, Physik und Sozi-
alkunde zu büffeln. Recher-
chen im Internet und Fort-
bildung in einem Multime-
diaraum gehören zum Stan-
dard. Die Zahl der Jugendli-
chen, die mit dem Haupt-
schulabschluss ihre berufli-
chen Chancen verbessern
wollen, war noch nie so
hoch.
Jugendliche, diebereits über
den Hauptschulabschluß
verfügen, schnuppern in die
Berufsfelder: Metall, Holz,
Farbe und Raumgestaltung,
Bau, Haar- und Körperpfle-
ge hinein. Für siesteht in der
sich anschließendenGrund-
ausbildung der praktische
Bereich im Vordergrund.
Sie entwickeln Fertigkeiten
und sehen erste Erfolge ih-
rer eigenenArbeit. Auchdie
Vermittlung von EDV-
Kenntnissen zählt dazu.
Arbeitsgemeinschaften und
Freizeitangebotegehörenzu
den Besonderheiten der
berufsvorbereitendenHwK-
Maßnahmen.
Informationen
,
Tel.: 0261/398-324,
Fax: -989, e-mail:
Die Leiterin der PädagogischenAnlaufstelle bei der HwK, IlkaWilbert (r.),
stellt den Jugendlichen die Arbeit der Handwerkskammer vor.
Integrativer Bestandteil der HwK-Bildungs-
maßnahmen ist die Einbeziehung der Eltern; sie
betrachten die Ergebnisse aus den Praxiskursen.
Zusatzqualifikation
während der Lehre
Schon während der Lehre
könnenengagierteJugend-
liche imHandwerk von fle-
xiblen und individuellen
Aus- und Weiterbildungs-
programmen profitieren.
Am 15. Januar 2.000 be-
ginnt die HwK-Zusatz-
qualifizierung zum Be-
triebsassistenten.
Diese wurde vor 15 Jahren
von HwK, Bundes- und
Landesministerien,Bundes-
institut für Berufsbildung,
Universität Köln und deut-
schemHandwerkskammer-
tag entwickelt. Über 800
Betriebsassistenten sindbis-
her durch diese Schule ge-
gangen. Sie haben ihre
Chancegenutzt,mehr zu tun
in der Ausbildung und da-
mit optimaleVoraussetzun-
gen für vielfältige Karriere-
wege im Handwerk zu er-
schließen. Der Erwerb von
zusätzlichenKenntnissen in
technischen, kaufmänni-
schen oder gestalterischen
Gebieten dient dazu, dieAt-
traktivität der Handwerks-
lehre zu erhöhen.
Informationen
,
Tel.: 0261/398-332,
Fax: -989, e-mail:
Das Wirtschaftsleben von
heute und morgen ist stän-
dig im Fluss; Veränderun-
gen entwickeln eine Dyna-
mik, die moderne Betriebe
vor immer neue Auseinan-
dersetzungundAnpassung
fordert..
Dem stellen sich nicht nur
die 17.200 Handwerksbe-
triebe im Bereich Koblenz.
Auch die HwK selbst als
Dienstleister für das Hand-
werk sieht sich gefordert,
denn gerade die Dienstlei-
stung ist nach Meinung von
Wirtschaftsforschern das
Marktsegment für das kom-
mende Jahrtausend.
In einem Arbeitspapier un-
ter dem Titel: „Im Dienste
des Handwerks“ ( erhältlich
bei der HwK-Betriebs-
beratung) beleuchtet die
Kammer ihr dreifachesVer-
ständnis: als Selbstver-
waltungsorganisation des
Handwerks, als Interessen-
vertreter gegenüber Politik
und Gesellschaft und als
Dienstleister für Qualifizie-
rungundBeratungimHand-
werk. Kernthese: „Der
Schlüssel, Kunden an einen
Betrieb und den einzelnen
Handwerksbetrieb an seine
Kammer zu binden, liegt im
AusbauderDienstleistungs-
kompetenz.“
DieAutorenunterzogenden
HwK-Service in der einzel-
betrieblichen Beratung ei-
ner gründlichen Analyse.
Wichtigster Einflussfaktor
für eine ständigeAnpassung
desAngebotes:dieEntwick-
lungen im Bereich der In-
formations- und Kommuni-
kationstechnik. Auch der
Bereich der Aus- und Wei-
terbildungwirdeinbezogen,
damit Informationen zu den
Qualifizierungsmöglich-
keiten die Betriebe bedarfs-
gerecht erreichen. Dafür er-
scheint dieNutzungderneu-
enMedienunerlässlich. Das
bestehende Angebot muss
den HwK-Mitgliedsbe-
trieben dauerhaft und wir-
kungsvoll bekannt gemacht
werden durch eine gezielte
Öffentlichkeitsarbeit rund
um Handwerk und HwK.
Informationen
,
Tel.: 0261/ 398-241,
Fax: -994, e-mail:
Im Dienste des Handwerks
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