Handwerk Special Nr. 71 vom 24. November 1999 - page 21

Für Gourmets...
...sind dieWaren von Konditormeister Schaab ein Hochgenuß / Export / Meisterkurs
Je nähermankommt, destoköst-
licher wird der Duft, riecht es
vorweihnachtlichnachNuss und
Mandelkern, Vanille und But-
ter. Nach all dem, was an guten
Dingen in Plätzchen und Prali-
nen, in Kuchen und Schokolade
für echteGenießer hineingehört.
DerDuftziehtdenBesucherhier,
in der Max-Planck-Straße 22 in
Ahrweiler, magisch voran, hin-
ein in die Backstube der Confi-
serie Schaab.
500 Quadratmeter groß ist sie,
erheblich größer als bei einer
ganz normalen Konditorei.
„Klein und flexibel, groß
genug, um pünktlich zu
liefern,“definiert Ernst
Georg Schaab, der
den 1897 vomGroß-
vater als Bäckerei
mit angegliedertem
Café eingerichte-
ten Betrieb nach
demKriegvon sei-
nem Vater über-
nahm, seine Fir-
menphilosophie.
Als er 1958, nach der
Ausbildung als Bäk-
ker, Konditor und Pa-
tissier, die ihn auch in
deutsche und schweizeri-
scheNobelhotels führte, ge-
meinsam mit seiner Frau ans
Werk ging, stellte er die Zei-
chen auf Wachstum undModer-
nisierung . 1991, fast 100 Jahre
nach der Gründung, zog er mit
seiner Backstube aus dem histo-
rischen Stammhaus der Familie
Konditormeister
Der Nächste Meistervor-
bereitungskurs für Kondi-
toren beginnt bei der
HwK-Meisterakademie am
13. März 2000 in Koblenz
(Teilzeit).
Informationen und Anmel-
dung bei der HwK Ko-
blenz, Tel.: 0261/398-400,
Fax: -990, e-mail:
in Ahrweiler ins Industriegebiet
um. Spätestens seitdem schei-
nen die Expansionslust und Ge-
schäftstüchtigkeit Schaabs
grenzenlos.Mit klei-
nen Brötchen,
pardon:
mit
Süßem
fürdenVer-
kauf im eigenen
Geschäft gibt er sich
seit langem nicht mehr zufrie-
den.
KUCHEN FÜR DIE INSEL
Rungis Express, Deutschlands
Feinschmecker-Spediteurschlecht-
hin, der Gourmets alles, was gut,
fein und teuer ist, ins Delikates-
sengeschäft oder in die Küchen
der Spitzengastronomie liefert,
die renommiertestenHotels - sie
alle kaufen bei ihm, hauchzartes
Teegebäck, feinste Schokolade
oder den Eifeler Nusskuchen
nach Großmutters Rezept. Das
für den Schlesischen Mohnku-
chen, eine Spezialität Schaabs,
stammt von der Schwiegermut-
ter,
die es ihm bei der Hochzeit ver-
riet. Mittlerweile erfreut er so-
gar britische Feinschmecker,
wandert über die Theke von
Waitrose, einer Kette britischer
Delikatessläden.
QUALITÄT & QUANTITÄT
„Wenn Sie erst mal bei dieser
Größenordnung angelangt sind,
muss die Qualität immer absolut
stimmen. Das funktioniert nur
bei standardisierten und ratio-
nell organisierten Produktions-
abläufen,“ meint Schaab. Selbst
wenn bei der Arbeit - zwei Mei-
ster, ein Geselle, drei Lehrlinge
und bis zu 30 Helfe-
rinnen - Ma-
schi-
nen zu-
nehmend mit-
spielenmüssen: bei der
Qualität kennt Schaab keine
Kompromisse, „dafür brauche
ich die besten und frischesten
Zutaten.“
Kein Wunder, dass allein schon
deren Anblick und Geruch dem
Besucher beimRundgang durch
die Backstube das Wasser im
Mund zusammenlaufen lässt.
Goldgelber Imkerhonig aus der
Eifel, selbst aus heimischem
Obst zubereitete Konfitüren,
Nüsse und Mandeln, erst vor
dem Backen gemahlen, mit Ro-
senwasser aromatisierte Marzi-
panmasse, aus der goldbraunes
KönigsbergerKonfektwird.Un-
verzichtbares I-Tüpfelchen aber
seien dieGewüre,meint Schaab,
schnuppert genießerisch am
sorgfältigausgewähl-
tenZimt, am
Ko -
r i -
ander, der
als Hauch Schoko-
lade nicht bloß fein,
sondern delikatmacht.
Als wir zu seiner
in der Telegra-
f e n s t r a ß e
gleich am
Kurpark in
BadNeuen-
ahr gelege-
nen Con-
fiserie fah-
ren, wird
klar, dass
Schaabsel-
ber Genie-
ßer par ex-
cellence ist,
wenn er von
selbstgesammel-
ten Steinpilzen
aus der Eifel, dem
frischesten bretoni-
schen Fisch oder dem
besten französi-
schen Trai-
t e u r
schwärmt.
Wurden in der
Backstube vor allem
Gaumen und Nase ver-
wöhnt - hier in der Confiserie
werden es auchdieAugen.Köst-
liche Vielfalt, dekorativ und ap-
petitlich verpackt wie die bei
Schaabbesonders saftigen„Ahr-
weiler Ananastörtchen“. Auch
deren Füllung wird selbst zube-
reitet, mit möglichst wenig Zuk-
ker. „Eingepackt“ in zartherbes
Marzipan, in lockerenTeig oben
und unten bleibt sie, ganz ohne
Konservierungsstoffe, auch lan-
ge so frisch und saftig.
Konservierungsstoffe braucht
Schaab nie, auch nicht beim
Schlesischen Mohnkuchen, der
demnächst sogar bis ans andere
Ende der Welt, nach Australien
reisen soll. „Alles eine Frage der
Logistik,“ kommentiert Ernst
Schaab sachlich. Wie die 10 000
Petit Fours, die er zum Millen-
nium für deutsche Silvesterban-
kette wird backen und liefern
müssen.
Exportieren?
Handwerksunternehmen,
die ihre Absatzmärkte
international ausbauen
wollen, bietet die Export-
beratung der HwK Ko-
blenz ein breites Informa-
tionsangebot - von Förder-
mitteln über Einfuhrbe-
stimmungen bis zu den
Kontakten vor Ort.
Info-Tel.: 0261/398-244,
Fax: 0261/398-994.
Die Leckereien aus der Ahrweiler Kondi-
torei Schaab verkaufen sich gut - weltweit.
Hat ein feines Näschen für gute
Zutaten und gute Geschäfte: Ernst
Georg Schaab.
Die Hwk Koblenz feiert im Jahr 2.000 ihren 100.
Geburtstag. Sie lädt deshalb Schulklassen,
Schülergruppen und AG’s der Sekundarstufe I
aller Schularten zu einem besonderen Wettbe-
werb ein. Es gilt, Back- und Kochrezepte der
letzten 100 Jahre zu finden. Sicher helfen die
Grosseltern , Eltern oder Lehrer bei der Suche.
Auch Bäcker, Konditoren und Fleischer haben
gewiß Tipps. Gesucht werden Rezepte aus der
Zeit umdie Jahrhundertwende („Kaiserzeit“), der
Nackriegszeit (1945-50) und der heutigen Zeit.
Die gesammelten Werke müssen dann phanta-
sievoll zusammengestellt und zu einem Back-
und Kochbuch gebunden werden. Eine Jury prä-
miert die bestenArbeiten. Die Preisträger dürfen
zur Geburtstagsfeier backen und kochen. Außer-
dem gibt’s Geldpreise für die Klassenkasse.
Anmeldeschluss ist der 15. Dezember.
Informationen zumWettbewerb: Tel. 0261/398-
342, Fax. –989, e-mail:
1...,11,12,13,14,15,16,17,18,19,20 22,23,24,25,26,27,28,29,30
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