Handwerk Special Nr. 71 vom 24. November 1999 - page 20

Schmackhaftes Unternehmenskonzept
Fleischermeister Fuhr ging neue Wege / Auf Sendung
Die HwK Koblenz hilft mit einem großen Expertenteam Hand-
werksunternehmen u.a. bei der Vorbereitung von Betriebsüber-
nahmen oder Erweiterungen - so wie bei Fleischermeister Josef
Fuhr aus Bretzenheim (Reportage auf dieser Seite), der vor der
Betriebserweiterung den Service der Betriebsberatung in Anspruch
nahm und „damit sehr gut gefahren bin. Wir haben die Kosten
durchkalkuliert und den Finanzierungsrahmen besprochen - und
mit dem Konzept die Bank überzeugt“, so Fuhr. Infos bei der
HwK-Betriebsberatung, Tel.: 0261/398-251, Fax: -994
„So lange ich arbeiten kann
und gefordert werde, bin ich
gesund“, sagt Metzgermeister
JosefFuhr ausBretzenheimbei
Bad Kreuznach.
UndberichtetmitBegeisterung
über seine Arbeit als selbst-
ständigerUnternehmer, der ei-
nen stark expandierenden
Party-Service betreibt.
Mit den Worten: „Es
war schön“ erzählt er
vom letzten Wochen-
ende: 1.700 Gäste hat
erzusammenmitKol-
legen im Westfäli-
schen ein unvergesse-
nes Beieinander be-
schert, das Büfett vom
Allerfeinsten,SpeisenderEx-
traklasse, ein Fest für Gourmets.
Für Josef Fuhr bedeutet die Par-
ty-Zeit an solchen Wochenen-
den nur wenige Stunden Schlaf,
perfekte Organisation zwischen
Töpfen, Kühlräumen, Brätern
und dem Büfett. Dann geht es
zurück ins Naheland – kurz hin-
terKölnrolltder45jährigeHand-
werksmeister auf einen Auto-
bahnparkplatz: Kurz Schlafen.
Dann weiter – zuhause muss er
eine Feier für den Abend vorbe-
reiten.
Wer Josef Fuhr zuhört, wie er
über seinen Beruf spricht, über
sein Leben und den Betrieb im
speziellen, der begreift schnell:
Der Mann liebt seine Arbeit,
kennt seine Ziele.
In der drittenGeneration führt er
das Familienunternehmen heu-
te, mit Sohn Michael (21 Jahre)
steht die vierte Generation in
den Startlöchern.
DAS „PARTY-HAUS“
Seit 70 Jahren produziert die Fa-
milie Fuhr in Bretzenheim
Fleisch- und Wurstwaren, doch
unter Josef Fuhr hat das Tradi-
tionsunternehmen eine neueUn-
ternehmensstrategie eingeschla-
gen.
„Auch ein bisschen mit Weh-
mut“, blickt er heute auf das Jahr
´98 zurück, denn da gab er den
kleinen Betrieb im Ort auf und
baute einbeeindruckendes „Par-
ty-Haus“ im neuen Gewerbege-
biet, 700 qm groß auf mehr als
3200 qm Grundstück und Blick
in die Weinberge.
Damitwirddas „bisschen“Weh-
mut durch die Freude über die
Verwirklichungeinesbeeindruk-
kendes Projektes, einer Lebens-
philosophie mehr als ausgegli-
chen.
AUGEN-SCHMAUS
Aber auch das,
was Gäste des
Hauses für ih-
re Feier nut-
zen können,
ist ein
Schmaus –
für die Au-
gen. Die
Räume be-
stechendurch
die Verarbei-
tung von edlen
Zutaten – von
der Tapete, über
die Holztäfelun-
gen bis zu Tischen
und Stühlen wie auch
die „versteckte Lüf-
tung“. Wände, alle 100
Prozent Schallschluk-
kend, lassen sich ein-
oder ausfahren – ab-
hängig von der Größe
der Gesellschaften wie
auch dem Zweck der Feierlich-
keit. Zwei große Räume und ein
Foyer sowie einen seperatenBe-
sprechungsraum bietet Fuhr´s
Party-Haus, zwischen 30 und
180 Gästen kann der Bretzen-
heimer bewirten, „weniger lohnt
sich nicht“, sagt er. Das ent-
spricht der unternehmerischen
Perspektive im allgemeinen.
LECKERE MENÜ-EDV
Das er mit seinem Konzept, bei
dessen Vorbereitung Josef Fuhr
auf den Beratungsservice der
HwK-Betriebsberatung zurück-
gegriffen hat, goldrichtig liegt,
beweist die Auslastung des Un-
ternehmens. „Obwohl wir erst
noch einWerbekonzept inklusi-
ve Internet-Auftritt vorbereiten,
gewinnen wir wöchentlich neue
Kunden!“. Denn wer einmal zu
Fuhr´s kam - Ehefrau Marianne
ist „festangestellt“, die Kinder
helfen je nach Bedarf – oder
Fuhr´s kommen ließ, der bleibt
dem Handwerker treu. Noch in
diesem Jahr soll eine weitere
Fachkraft eingestellt werden.
Die Kombination aus moderner
TechnikundtraditionellemHand-
werkistGourmet-SpezialistFuhr
rundum gelungen. Dazu gehört
auch seine „Menü-EDV“. Der
Kunde stellt mit dem erfahrenen
Handwerker seine Menü-Wün-
sche zusammen, diese werden
im Computer erfasst und in ei-
nem zentralen Pool gespeichert.
„Das vereinfacht den Einkauf
der Zutaten und auch die Zube-
reitung der Speisen, beim Kun-
den kommt schließlich ein-
hundertprozentig das an, was er
bestellt hat.“
Der
neue Be-
trieb gliedert
sich in die Be-
reiche „Küche,
Lagerräume und
Produktion“ so-
wie feierliche
Räumlichkeiten – durch kurze
Wege miteinander verbunden.
Das gewähhrleistet einen rei-
bungslosen Ablauf im Betrieb.
Die Küche ist mit allem ausge-
rüstet, „was gut und teuer ist.“ In
einemUnternehmen,daslaufend
Partysmit Speisenbeliefert, „die
meisten Ausserhaus, das ist und
bleibt unser Schwerpunkt“,Vor-
aussetzung für einen Service der
Extraklasse.
In das neue
„Party-
Haus“ hat
Fleischer-
meister
Fuhr kräf-
tig inve-
stiert -
„doch es
hat sich
gelohnt...“
ImRahmen der Berufsfindung absolviertenSchüler des Förderzentrums
Suhl/ThüringeneinPraktikum in denWerkstätten der HwKKoblenz. Die
Thüringer kamen auf Einladung der Hans-Zullinger-Schule, Koblenz-
Lützel an denRhein. Seit drei Jahren besteht die Partnerschaft zwischen
den Schulen. Besonders aufregend war es für die Schüler, als ein
Fernsehteam des Südwestfunks ihnen bei der Arbeit über die Schulter
sah. Überall, in der Backstube und im Friseursalon war die Kamera
dabei. Die Eltern in Suhl konnten sich in der SWR-Landesschau von
den Aktivitäten ihrer Sprösslinge überzeugen.
Die Pädagogische Anlaufstelle der HwK lädt Mädchen und Jungen
aller Schularten aus dem nördlichen Rheinland-Pfalz regelmäßig zu
Praxistagen und Schülererkundungen ein. Infos bei der PA: Tel.: 0261/
398-324, Fax: -989, e-mail:
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