Handwerk Special Nr. 61 vom 3. April 1998 - page 15

Umweltmobil
fährt vor
Das Umweltmobil des Zen-
trums für Umwelt und Arbeits-
sicherheit der Handwerkskam-
mer Koblenz ist das neueste
Angebot für alle Handwerks-
betriebe im nördlichen Rhein-
land-Pfalz.
„Ich will gerüstet sein und
habe gern die Nase vorn! Den
neuen Service der Handwerks-
kammer, das Umweltmobil vor
Ort, nutze ich gern,“ freut sich
Frieder Dressler, Inhaber eines
Ford-Autohauses in Miehlen.
Das Umweltmobil ist mit einer
Vielzahl von Meßgeräten aus-
gestattet, die verschiedenste
Analysen vor Ort möglich
machen. Die Daten dienen den
HwK-Umweltexperten als
Grundlage für das individuelle
Beratungsgespräch im Betrieb.
Sie helfen, Schadstoffe aufzu-
spüren, Lärm zu verringern,
Gefahrstoffe sachgemäß zu
lagern oder die Standzeiten der
Kühlschmierstofe zu verlän-
gern.
„Bei der Messung geht es mir
um Abwasserrückführung
sowie die Messung der Luft-
zirkulation in der Spritzkabi-
ne,“ erklärt Frieder Dressler.
Die Wartung von Leichtflüs-
sigkeits-Abscheidern für die
Abwässer in Kfz-Betrieben
und Messungen der Luftge-
schwindigkeit sind zwei der
Einsatzmöglichkeiten des
Umweltmobils.
„Das Öl-Wasser-Gemisch, das
bei Kfz-Betrieben anfällt, darf
nicht in die Kanalisation einge-
leitet werden, sondern es sind
zwei Reinigungsstufen vorge-
schaltet. Mit dem Meßstab
wird die Schlammdicke im
Schlammfang gemessen, da-
nach beim Ölabscheider die
Ölschichtdicke bestimmt.“
Thomas Bergheimer, Umwelt-
berater der HwK, fährt mit
dem neuen Umweltmobil vor
Ort. Die Messung fällt in die-
sem Betrieb vorbildlich aus.
Jeder Handwerksunternehmer
kann die technischen Dienst-
leistungen des Umweltmobils
abrufen: Zur Bestimmung von
Schadstoffen in Boden, Ab-
wasser und Luft, einen Kühl-
schmierstoff-Komplettservice,
Messung von Ölabscheidern
oder Bestimmung von Schwer-
metallen. Die Erstellung einer
Übersicht von Gefahrstoffen
und Betriebsanweisungen, die
beim Umgang mit Gefahr-
gütern gefordert werden, gehö-
ren auch dazu.
Das neue Umweltmobil der HwK Koblenz fährt vor Ort und bietet den Hand-
werksunternehmen auf die Messungen abgestimmte, individuelle Beratungsge-
spräche.
zu Umweltfragen und zur
Arbeitssicherheit gibt das
Zentrum für Umwelt und
Arbeitssicherheit der Hand-
werkskammer Koblenz.
Dort kann auch das neue
Umweltmobil mit seiner
modernen Meß- und Ana-
lyseeinrichtung für die
Beratung vor Ort angefor-
dert werden.
Zentrum für Umwelt und
Arbeitssicherheit der HwK
Koblenz, August-Horch-
Straße 6, 56070 Koblenz,
Tel.: 0261/398-652,
Fax: 0261/398-992,
e-mail:
Informationen
Das Arbeitsschutzgesetz ver-
pflichtetArbeitgeber, eineGe-
fährdungsanalyse derArbeits-
plätze durchzuführen. Betrie-
be mit mehr als 10 Mitarbei-
tern müssen dies seit 1997 do-
kumentieren.
Die Integration von Arbeitssi-
cherheit und Gesundheits-
schutz in die betriebliche Or-
ganisation ist eine verantwor-
tungsvolle Aufgabe. Die Be-
rater der Handwerkskammer
KoblenzstehenUnternehmern
dabei zur Seite: Mit Grund-
beratung zu Arbeitsschutz in-
klusive Sicherheits-Check,
wobei die technische Ausstat-
tung des Umweltmobils den
Beratern vor Ort hilft. Um-
welt- und Klimafaktoren am
Arbeitsplatzwie zumBeispiel
Beleuchtung, Luftfeuchtigkeit
oder -geschwindigkeit, Tem-
peratur und auch Lärm kön-
nen direkt im Unternehmen
gemessen werden.
HwK-Umweltberatung infor-
miert zu Arbeitsschutzgesetz
„Durch den Weiterbildungska-
lender der Handwerkskammer
Koblenz bin ich auf das Bera-
tungsangebot zu Arbeitssicher-
heit aufmerksamgeworden“, be-
richtet Ralf Jonas von Jonas
Schaltanlagenbau in Siershahn.
Iris Schmidt-Jung und Heike
Schmidt, Ansprechpartner für
ArbeitssicherheitimZentrumfür
Umwelt und Arbeitssicherheit,
führen eine Grundberatung mit
Sicherheitscheck in der Firma
durch. Innovation und Sicher-
heit werden hier großgeschrie-
ben.
„Wir weisen die Mitarbeiter un-
seresUnternehmens regelmäßig
ein: zur Sicherheit generell wie
auch zu spezifischen Fragen bei
der täglichen Arbeit.“
Derzeit plant Ralf Jonas techni-
sche Neuerungen, um die Si-
cherheit der Mitarbeiter noch zu
erhöhen, zumBeispiel beimEin-
satz von Arbeitsbühnen auf der
Baustelle.
Betriebe sind auf Grundlage der
Unfallverhütungsvorschriften
zur sicherheitstechnischen und
arbeitsmedizinischenBetreuung
ihrer Mitarbeiter verpflichtet.
„Wir errechnen den erforderli-
chenBetreuungsumfangundhal-
ten Adresslisten von entspre-
chenden Dienstleistern vor“, so
Iris Schmidt-Jung. „Wir beraten
denUnternehmer zur kostengün-
stigsten Alternative, sei es die
Ausbildung einer eigenen Fach-
kraft, dieBeauftragung eines ex-
ternen Dienstes oder die Wahl
desUnternehmermodells.Wir
unterstützen auch bei der Ver-
tragsprüfung.“
Mit den Beratern der Hand-
werkskammer Koblenz wird
eineBestandsaufnahmedurch-
geführt und danach geeignete
Maßnahmen vorgeschlagen.
Sie betreffen Arbeitsplatzge-
staltungund -einrichtung,phy-
sikalische, chemische undbio-
logische Einwirkungen, den
Einsatz von Arbeitsmitteln,
Arbeitsstoffen,Maschinenund
Geräten, Verfahren und Ar-
beitsabläufe sowie die Quali-
fikationundUnterweisungder
Beschäftigten.
Der Sicherheits-Check geht
von Betriebsorganisation bis
hin zur Praxis amArbeitsplatz.
Gemeinsam bewerten Unter-
nehmer und Berater Risiken
und treffengeeigneteMaßnah-
men zur Vermeidung von Un-
fällen.
Thema Umwelt
Energiepreise und die Diskussi-
on über die „Öko-Steuer“ kön-
nen Bauherren und Hausbesit-
zer ganz schön verunsichern.
Damit der Traum vom Wohn-
oder Geschäftshaus nicht mit
einer unsanften Landung endet,
ist nicht nur das Baugewerbe
gefordert wie selten zuvor. Ge-
fragt ist der fachübergreifend
denkende und handelnde Hand-
werker. Die Qualifizierung zum
„Gebäudeenergieberater“ soll
dabei helfen, die Anforderun-
gen in Technik und Beratung
noch besser in den Griff zu be-
kommen. Die Zusatzausbildung
wurde gemeinsam von den Zen-
tralverbänden des Deutschen
Baugewerbes, des Sanitär,-Hei-
zung- und Klimagewerbes und
derDeutschenElektrohandwerke
konzipiert und vor kurzem ge-
startet. In diesen Tagen begann
bei der HwK Koblenz das erste
Seminar. Die Qualifizierung
schließt mit einer anerkannten
Prüfung ab, die sich in einen
fachpraktischenund fachtheore-
tischen Teil gliedert. Im theore-
tischen Teil sind Kenntnisse in
denBereichenBaukonstruktion,
Bauphysik und Technische An-
lagen gefordert. Gebäudeener-
gieberater können sowohl bei Sa-
nierungsarbeiten wie auch Neu-
bauten den Bauherrn über Mög-
lichkeitenderEnergieeinsparung
kompetent und gewerkeüber-
greifend beraten.
Informationen im HwK-Zen-
trum für Umwelt und Arbeits-
sicherheit,
Tel.: 0261/398-651,
Internet:
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