Handwerk Special Nr. 61 vom 3. April 1998 - page 9

Mark Denzer
, Maurer-
meister aus Valwig bei Co-
chem, ist der jüngsteMeister,
der am 29. März in Koblenz
seinenMeisterbriefbekommt.
Im Juli wird er 22 Jahre alt.
„Ich habe meinen Wunsch-
beruf gelernt. Mein Vater ist
auchMaurer und hat mich als
Maurermeister Mark
Denzer: Bei ihm ist
schon früh alles im Lot.
Jubiläum
Kind immer auf Baustellen
mitgenommen. Da spürt man
so ein unbeschreibliches Ge-
fühl von Freiheit“, sagt Mark
Denzer. Bereits nach 2
1
/
2
Jah-
ren beendete der junge Mann
erfolgreich seine Maurer-
lehre. Als Denzer Senior mit
einer Ausnahmegenehmi-
gung die Denzer Bau GmbH
gründete, arbeitete Mark als
Geselle im väterlichen Be-
trieb.
Den Meistervorbereitungs-
kurs bei der Handwerkskam-
mer Koblenz absolvierte er in
Vollzeit. „Die Meisterprü-
fung sehe ich als Standbein,
um den Betrieb später eigen-
ständig zu führen. Damit las-
se ich mir aber noch etwas
Zeit. Noch zehre ich vor al-
lem im fachpraktischen Be-
reich von den 36 Jahren Er-
fahrung, die mein Vater als
Maurer und Polier erworben
hat“, erklärt er.
Bauunternehmen Nink: Arbeitsplätze werden gesichert
Rainer Kempf, Ober-
meister der Bauge-
werks-Innung We-
sterwald, gratuliert
den Maurermeistern Kurt
(l.) und Klaus (r.) Holl im
Namen von HwK und
Kreishandwerkerschaft.
Gleich zweimal Grund zum
Feiern hat das Bauunternehmen
Nink inGörgeshausen/WW:Die
Firma hat das erste Jahrhundert
vollendet und ihr Chef Kurt Holl
sein 60. Lebensjahr. Mit der
Handwerkskammer Koblenz
überbrachten Baugewerks-In-
nung und Kreishandwerker-
schaft Westerwald, Geschäfts-
partner und Vertreter der Kom-
munalverwaltung ihre Glück-
wünsche. Optimistisch trotz der
Krise imBaugewerbe stießen sie
mit Kurt Holl und seinem Sohn
Klaus, der seit einem Jahr Mit-
gesellschafter ist, auf 100 Jahre
Beständigkeit in ihrer Branche
und die nächsten 100 Jahre an.
Johann Nink IV. gründete 1898
mit seinen drei Brüdern einen
Betrieb für Maurerarbeiten und
betriebeineBacksteinbrennerei.
„Lebende Werkstätten“ der
Bau- und Ausbaugewerke
Nachgefragt
bei Rainer Kempf, Obermei-
ster der Baugewerks-Innung
Westerwald:
Wohin geht das Bau-
handwerk?
„Die Handwerksbetriebe
im klassischen Sinn wird es
so nicht mehr geben. Auch
im Bauhandwerk sind be-
sonders Dienstleistung und
Kundenservice gefragt. Der
private Kunde wird Haupt-
auftraggeber sein. Es gilt
Konzepte zu erarbeiten, die
dem Kunden trotz einge-
schränkter finanzieller Mit-
tel den Bau eines Eigenhei-
mes ermöglichen. Neben
Komplettangeboten (schlüs-
selfertig) sollte es auch mög-
lich sein, dem Kunden Fi-
nanzierungsangebote zu un-
terbreiten. Eine weitere
Marktlücke sehe ich in der
Instandhaltung bestehender
Gebäude, z.B. in Form von
Wartungsaufträgen, die der
Bauherr mit dem Bauunter-
nehmer abschließt. Das
deutsche Bauhandwerk muß
hochwertige Bauleistungen
einbringen. Die Aus- und
Weiterbildung hat dabei eine
besonders große Bedeutung.
Gründete 1898 das
Bauunternehmen:
Johann Nink IV.
Kaiser Wilhelm II. regierte das
Deutsche Reich, die fortschrei-
tende Industrialisierung gingmit
der Stärkung der Arbeiterklasse
einher, die ersten einheitlichen
Rechts- und Sozialsysteme ent-
standen. Die ersten Jahrzehnte
waren von Beständigkeit ge-
prägt, der Erste Weltkrieg störte
die Entwicklung des jungen Un-
ternehmens nicht.
1935 übernahm Johann Ninks
Sohn Karl Johann den Maurer-
betrieb, bis erwährenddesZwei-
tenWeltkrieges als Bauleiter für
größere Reichsbrücken und -
bautendienstverpflichtetwurde.
Nach Kriegsende nahm er den
Geschäftsbetriebumgehendwie-
der auf, der Wiederaufbau be-
scherte reichlich Arbeit. Seit
1948 bildet das Bauunterneh-
men Maurer und Betonbauer in
ihremHandwerkaus. Inden60er
Jahren waren v.a. die umliegen-
den Kirchengemeinden wichti-
ge Auftraggeber: Mehrere Kir-
chen wurden neu- oder umge-
baut und einige Kindergärten
errichtet.
Als Karl Johann Nink 1966 im
Alter von 61 Jahren verstarb,
übernahm sein Schwiegersohn,
Maurermeister Kurt Holl, den
Familienbetrieb mit 15 Mitar-
beitern. Das Bauunternehmen,
das vor allem in der heimischen
Region tätig ist, wächst auf heu-
te 50 Mitarbeiter, darunter vier
Maurermeister unddreiMaurer-
lehrlinge. Das Leistungsprofil
hat sich gewandelt: Die Back-
steinbrennerei ist weggefallen,
Hoch-, Tief- und Ingenieur-
bauten werden heute schlüssel-
fertig erstellt, Verputzarbeiten
angeboten und ein Container-
dienst betrieben. Ein Baustein
zum 100jährigen erfolgreichen
Bestehen ist die Fähigkeit, sich
den Erfordernissen in der Bran-
che anzupassen. „Tradition und
Innovation“ heißt die Devise.
Kurt Holl ließ bei der Jubilä-
umsfeier bei aller Freude auch
kritischeAspekte anklingen.Mit
Sorge sieht er den anhaltenden
Rückgang der Beschäftigten im
Baugewerbe; eine derUrsachen:
„Die Industrie investiert imAus-
land, und die öffentliche Hand
spart ihre Aufträge im Umland
ein.“ Die Zukunft liegt für ihn in
der Familientradition, die Sohn
Klaus bewußt weiter pflegen
will: Fast die Hälfte der Mitar-
beiter ist seit mehr als zehn, eini-
ge bereits seit 30 Jahren im Be-
trieb, die Identifikation mit „ih-
rer“ Firma beständig gewach-
sen. Das Versprechen geben
Vater und Sohn ihren Mitarbei-
tern: „Wirwerdenmit allerKraft
versuchen, dieArbeitsplätze un-
serer langjährigen und qualifi-
ziertenFacharbeiter zu sichern.“
In seinem Grußwort bedankte
sich Rainer Kempf, Obermei-
ster der Baugewerks-Innung
Westerwald und stellvertreten-
der Kreishandwerksmeister, für
Kurt Holl’s langjähriges Enga-
gement im Innungsvorstand und
im Lehrlingsprüfungsausschuß.
Neues von der
Handwerksmes-
se 1999:
DreizehnMona-
tevorBeginnder
7. MESSE AM RHEIN: Handwerksmesse Ko-
blenz, die vom 7.-13. Mai 1999 auf demKoblen-
zerMessegelände amWallersheimerKreiselstatt-
findet, hat sie bereits ein klares Profil gewonnen.
Wie die Handwerkskammer Koblenz mitteilt,
präsentieren sichdieBau- undAusbauhandwerke
in nie dagewesenem Umfang.
Die Ausstellungsfläche für den Fachmarkt
“Haus+Raum” wuchs um eine ganze Halle auf
nun vier. Ein Grund für die positive Entwick-
lung: die Lebenden Werkstätten. Alles, was Be-
sucher und Fachleute rund um Bauen und Aus-
bauen interessiert, können sie auf der Messe live
indenVorführun-
gen von Hand-
werksmeisterner-
leben. Alle betei-
ligten Gewerke
führen ihr Können vor den Augen des Publikums
vor.
Daß das Konzept der Koblenzer Handwerks-
messe aufgeht, die neben den Fachbesuchern
auch die breite Öffentlichkeit anspricht, bewies
jetzt die Nachricht eines Reiseveranstalters aus
Schwetzingen/Baden-Württemberg, der die
MESSE AM RHEIN 1999 bereits in sein
Tagesfahrtenprogramm aufgenommen hat.
Informationen zur MESSE AM RHEIN:
Handwerksmesse Koblenz, Tel.: 0261/398-130,
Fax: -997, e-mail:
Internet:
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