Handwerk Special Nr. 94 vom 12. Juni 2003 - page 14

Gestaltendes Handwerk schafft Schönes und Nützliches
12. Juni 2003
Nr. 94
„Das Herz zerriss ihr schier in der Brust, als sie
des gemeuchelten Gatten gewahr wurde. Sie sank
zur Erde nieder, die freudlose Schöne. So groß war
ihres Schmerzes übermächtige Gewalt.“ Kriemhild,
der starken schwachen Frau aus dem Nibelungen-
lied, und ihren Gefühlen, als sie sich mit Siegfrieds
Tod konfrontiert sieht, hat Jens Nettlich in einem
Skulpturenzyklus metallene Gestalt gegeben.
„Kriemhilds Gram“ ist die
erste von 18 Installationen,
die der 30-jährige Metallgestal-
ter und Diplom-Designer aus
Winningen für die Nibelungen-
Siegfried-Straße zwischen
Worms am Rhein und Freuden-
berg am Main geschaffen hat.
„Mit relativ wenigMaterial und
auf dasWesentlichste reduziert,
sollen sie dem Betrachter durch
die Gestik vermitteln, um wen
es sich in welcher Szene han-
delt. Die Objekte sollen Gefüh-
le und Gedanken anregen, Neu-
gier wecken, Geschichte erfahr-
bar machen.“
Mit dieser Grundidee und den
entsprechend ausgestalteten
Entwürfen konnte Jens Nettlich
eine Ausschreibung der „Ar-
beitsgemeinschaft Nibelungen-
Siegfried-Straße“ imhessischen
Lindenfels für sich entscheiden.
Nachdem Kriemhild Mitte Mai
„ihre Bleibe“ in Lorsch gefun-
den hat, folgen bis zum Som-
mer 2004 Interpretationen zu
denGestalten Siegfried, Hagen,
Gunther, Brünhild oder Etzel/
Attila. „Eingerahmt“ wird der
Skulpturenzyklus durch Dar-
stellungen des Gottes Wodan/
Odin - ein Verweis auf die Ein-
bettung in den nordeuropäi-
schen Sagenkreis.
Die Grundfigur aller Objekte
fertigt Jens Nettlich in seinem
Handwerksbetrieb aus 2 bis 3
Die freudlose Schöne
aus dem Nibelungenlied
Metallgestalter Jens Nettlich brünniert den Korpus der
fast fertigen Darstellung von „Kriemhilds Gram“.
Skulpturen für die Nibelungen-Siegfried-Straße entstehen bei Jens Nettlich
Metallgestalter aus geschmiede-
ter Bronze oder Bronzeblechen.
Einfache Bildsprache
DieDarstellungKriemhilds lässt
die innere Spannung zwischen
herrschaftlicherWürde undFes-
tigkeit und zerbrechender Nie-
dergeschlagenheit erkennen, ihr
stählerner Körper „knickt“ im
Schmerz bildlich ein. Bronzene
Attribute sindKrone undUnter-
gewand als Zeichen für die kö-
nigliche Person, sowie die Trä-
nen der Trauer. Der Goldton der
Bronze steht für das Rheingold
als Kernelement der ganzen
Sage und, wie Jens Nettlich es
ausdrückt, „die unterirdische
Macht, die besser verborgen
geblieben wäre und am Schluss
wieder den Tiefen der Erde zu-
rückgegeben wird“.
Gemeinsam mit den beteiligten
Städten und Gemeinden an der
fast 150 km langen Nibelun-
gen-Siegfried-Straße zwischen
Worms und Freudenberg such-
te Jens Nettlich den optimalen
Standort für seine Figuren aus.
Sie werden alle ebenerdig ohne
Sockel aufgestellt - als Einla-
dung an den Betrachter, sich
hineinnehmen zu lassen in ei-
nen faszinierenden Sagenstoff
aus der deutschen Geschichte.
Millimeter starkem schwarzem
Stahlblech, das er - auch um sie
wetterfest zu machen - „brün-
niert“. Dabei wird das Metall
erhitzt, Leinölfirnis mit einem
Rosshaarpinsel aufgetragen und
dabei „eingebrannt“. Die Attri-
bute, die bei den Charakteren
den Erzählkontext und die Ge-
fühle ausdrücken, arbeitet der
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