Handwerk Special Nr. 94 vom 12. Juni 2003 - page 16

Was ist das deutsche Eck in Bosnien?
12. Juni 2003
Nr. 94
Karl-Jürgen Wilbert ist zum
Honorarkonsul der Republik
Bulgarien in Rheinland-Pfalz
ernannt
„Von heute an ist die Stimme
Karl-JürgenWilbertsdieStimme
des bulgarischen Honorarkon-
suls, und diese Stimme ist
wohlbekannt,hochgeschätztund
wohlwollend erhört - hier in
Koblenz,inMainz,inRheinland-
Pfalz und bundesweit“, so die
treffenden Worte von Nikolay
Apostoloff, Botschafter der
Republik Bulgarien in Deutsch-
landanlässlichderÜberreichung
des Ministerratsbeschlusses der
Republik Bulgarien, mit dem
Wilbert zum Honorarkonsul
ernannt wurde. „ In zahlreichen
Partnerschaftsprojekten,dienicht
zuletzt zur Völkerverständigung
einen bedeutenden Beitrag
leisten, wurden die wirtschafts-
politischen Beziehungen zwi-
schen Bulgarien und Rheinland-
Pfalz um ein Mehrfaches ver-
größert“, betonte derBotschafter
vor über 150 hochrangigen
GästenausPolitik,Wirtschaftund
Gesellschaft,darunter auchHans-
Artur Bauckhage, stellvertre-
tender Ministerpräsident und
MinisterfürWirtschaft,Verkehr,
Landwirtschaft und Weinbau in
Rheinland-Pfalz. Auch Bauck-
hage würdigte die besonderen
Leistungen Wilberts in der
jahrelangenZusammenarbeitmit
Bulgarien: „Er ist der richtige
Mann für diese Aufgabe, und ich
freue mich als Handwerksmeister
besonders, dass es ein Mann des
Handwerks ist.“
SowohlApostoloffwieBauckhage
hoben besonders die langjährige
Arbeit der Handwerkskammer
Koblenz, deren Hauptgeschäfts-
führerWilbertist,hervor:Seitüber
10 Jahren engagiert sich die HwK
Koblenz in Bulgarien, half beim
Aufbau eines leistungsstarken
Handwerks. Jüngste Erfolge sind
dieGründung von 24Handwerks-
kammern, die Schaffung einer
Handwerksordnungunddieberuf-
liche Ausbildung und Quali-
fikation in Gesellen- und Meister-
laufbahn. „DieHandwerkskammer
hat hier ein regelrechtes Kompe-
tenzzentrum für süd-osteuro-
päische Staaten aufgebaut.“
Mit Blick auf das Engagement
WilbertsalsHauptgeschäftsführer
und Mitglied des Rotary Clubs
Koblenz, der seit Jahren u. a. die
technische Einrichtung eines
Sofioter Kinderkrankenhauses
unterstützt, hob Bauckhage auch
die menschliche Komponente
hervor: „Karl-Jürgen Wilbert ist
ein Scharnier für diese wechsel-
seitigenBeziehungen. Er sorgt für
einen Austausch in beide Rich-
tungen, denn auchwir könnenviel
von den Bulgaren lernen. Seine
ErnennungzumHonorarkonsulist
ein guter Tag für Koblenz, für
ganz Rheinland-Pfalz.“
EinTag,deraberauch„vielArbeit
mit sich bringen wird“, so
abschließend
Botschafter
Apostoloff.„Esisteinefeierliche
Würdigung, es ist jedoch kein
Preis, sondern eine riesige
Verantwortung, die der neue
Honorarkonsul übernimmt. Und
ich bin mir sicher, dass er sie mit
Bravour meistern wird.“
InvestorenausallenWirtschafts-
bereichen,diesichimBalkanstaat
Bulgarien engagieren wollen,
können sich direkt an die Hand-
werkskammer Koblenz wenden.
Dort werden Kontakte geknüpft,
Einstiegshilfen geboten und
AnsprechpartnervorOrtgenannt.
DarüberhinauswirddasHonorar-
konsulatweitereImpulsefüreinen
Kulturaustauschgeben.Undauch
das bulgarische Handwerk wird
sich, wie jüngst auf der MESSE
AM RHEIN: Handwerksmesse
Koblenz, in Rheinland-Pfalz mit
seiner Leistungsvielfalt präsen-
tieren. Vom 20. Juni bis 5. Juli ist
beispielsweise im forum hand-
werk der Handwerkskammer
Rheinhessen, Holzhofstraße 4 in
Mainz die von der Handwerks-
kammer Koblenz zusammen-
getragene und zuvor bei der
Handwerksmesse gezeigte Aus-
stellung „Charme des Balkans“
zu sehen. Sie stellt Arbeiten von
rund 20 bulgarischen Künstlern
und Kunsthandwerkern vor,
Tapisserie-,Keramik-,Holz- und
Schmuckobjekte, in denen sich
kulturelle, handwerkliche Tradi-
tion und moderne Gestaltung
harmonisch verbinden.
Weitere Informationen zum
Honorarkonsulat gibt die HwK
Koblenz, Tel.: 0261/398-161,
„Kein Preis,
Am 23.5.2003 wurde in der
BerufsmittelschulefürLandwirt-
schaft, Veterinärwesen und
Ernährung in Sarajevo, der
Hauptstadt von Bosnien und
Herzegowina,eineLehrwerkstatt
für Fleischer eröffnet. Zuvor fand
ein fünftägiges Fachseminar mit
Inhalten der deutschen Meister-
prüfung unter der Leitung eines
Fleischermeisters aus Koblenz
statt. Die Ausstattung der Werk-
statt im Wert von 130.000 Euro
wurde im Rahmen des Partner-
schaftsprojektes der Handwerks-
kammerKoblenzmitBosnienund
Herzegowina aus Mitteln des
Bundesministeriums für wirt-
schaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung finanziert.
Die partnerschaftliche Zusam-
menarbeit der Handwerkskam-
merKoblenzmithandwerklichen
Organisationen in Bosnien und
Herzegowina erstreckt sich mit
großem Erfolg über mehr als
sechs Jahre. Für die Partner war
es mehr als natürlich, der neuen
Fleischerwerkstatt den Namen
„Deutsches Eck“ zu geben – als
Erinnerung an manche beein-
druckende Veranstaltung und
viele intensive Gespräche in der
Stadt an Rhein und Mosel.
Welchen Stellenwert Politik und
Wirtschaft in Bosnien und
Herzegowina dem Projekt der
Handwerkskammer Koblenz
beimessen, war unter andereman
den zahlreichen hochrangigen
Gästen zu sehen, die an der
Einweihung der Fleischerwerk-
statt teilnahmen. Außer dem
Minister für Mittelstand, Mladen
Tchabrilo, waren dessen Kollege
aus der Republik Srpska und
Staatssekretär Ljubo Glamovich
dabei (siehe Foto). Der Oberbür-
germeistervonSarajevowürdigte
die neue Lehrwerkstatt als Berei-
cherungfürseineStadt,dasMinis-
terium für Bildung will die
Erfahrungen aus Deutschland
zukünftig auch in anderen Berei-
chen umsetzen. Auch die Deut-
sche Botschaft war durch ihren
Gesandten vertreten, ebenso die
BundeswehrvorOrtdurchOberst-
leutnant Gajevski.
Der Direktor der Schule, Lazar
Tanovic, hat es geschafft, unter
schwierigen wirtschaftlichen
Bedingungen eine Schule mit
modernem Ausbildungsangebot
aufzubauen. Die neue Fleischer-
werkstatt wird zusammen mit der
aus EU-Mitteln finanzierten
Bäcker-undKonditorenwerkstatt
ein Nahrungsmittelzentrum bil-
den, indem- quasi aus einerHand
- dieGrundnahrungsmittel herge-
stellt und anschließend verkauft
werden.Denneswerdennicht nur
Fleischer,BäckerundKonditoren,
sondern auch Fachverkäufer
ausgebildet. Die Lehrwerkstätten
der Schule haben gute Chancen,
sich bald selbst zu tragen.
Neue Fleisch- und Wurstwaren in Sarajevo
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Was ist das „Deutsche Eck“ in Bosnien?
Verantwortung“
... sondern eine riesige
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