Handwerk Special Nr. 94 vom 12. Juni 2003 - page 18

Kammer imDialog
12. Juni 2003
Nr. 94
Eine sehr lebendige
Städte Partnerschaft
Delegation aus Austin zu Gast am Rhein
Seit gut einem Jahrzehnt
arbeitet die HwK Koblenz mit
Partnern in den USA zu-
sammen, Colleges ebenso
wie Wirtschaftskammern.
Die Zusammenarbeit dient der
Entwicklung neuer Bildungs-
konzepte, demErfahrungsaus-
tausch und der transatlantischen
Mobilität von Jugendlichen. Im
Rahmen des Programms waren
in den vergangenen Jahren
mehrfach junge Gesellen und
Meister aus dem Bezirk der
Handwerkskammer Koblenz zu
Fortbildungsaufenthalten in
Austin. Umgekehrt nahmen
Studenten des ACC an der
Schweißausbildung imMetall-
und Technologiezentrum der
HwK Koblenz teil. Seit 1999
arbeiten die HwKKoblenz und
das Austin Community College
(ACC) außerdem in dem von
der Europäischen Kommission
und dem US-amerikanischen
Bildungsministerium unter-
stützten COMPRO-Programm
zusammen. Nachdem in der
Vergangenheit schonmehrfach
Teilnehmer des ACC im Me-
tall- und Technologiezentrum
sowie in Handwerksbetrieben
zu Gast waren, besucht derzeit
eine 21-köpfige Delegation aus
den USA die Handwerkskam-
mer Koblenz. Die Delegation
besteht aus Dozenten und Stu-
denten des ACC sowie des
Maine Technical College, die
sich über Hightech im Hand-
werk und das Duale Aus-
bildungssystem informieren.
Ergänzend steht selbstver-
ständlich das Kennenlernen der
Region und der deutschen Kul-
tur auf dem Programm. So sind
Besuche imKlosterMariaLaach
und eine Schiffstour auf dem
Rhein geplant. Die Delegation
wird die modernen Ausbil-
dungsmöglichkeiten imHwK-
Metall- und Technologiezen-
trum kennenlernen und bei Be-
suchen in Handwerksbetrieben
Dauerbrenner Schwarzarbeit
Die gesamtwirtschaftliche
Situation im Handwerk, die
angespannte Arbeitsmarktlage
haben in den vergangenen
Monaten das Prinzip vom
Befähigungsnachweis der
deutschen Handwerks-
ordnung in Druck geraten
lassen. Das Schlagwort von
der „ICH.-AG“ im Zuge der
Um-setzung des Hartz-Kon-
zepts hat diese Entwicklung
noch forciert.
Im Rahmen der MESSE AM
RHEIN: Handwerksmesse
Koblenz lud die Handwerks-
kammerKoblenzMitarbeiter der
kommunalen Gewerbeämter zu
einer Informationsveranstaltung
unterdemThema„Schwarzarbeit
–Was könnenwir dagegen tun?“
ein und setzte damit ihren seit
langemgepfleg-tenAustauschmit
den Kommu-nen über aktuelle
Entwick-lungenimGewerberecht
fort.
DieVeranstaltungstieß aufgroße
Resonanz bei den Vertretern der
Kreis- und Stadtverwaltungen
bzw. den Ordnungsämtern der
Verbandsgemeindeverwaltungen
im Kammerbezirk. Neben der
UmsetzungderÜberlegungenzur
„ICH-AG“ wurden insbeson-
deredieEckpunktedergeplanten
Novellierung der Handwerks-
ordnungnähererläutert.Angeregt
diskutiertwurdendarüberhinaus
zurAbrundungder Thematikdie
Auswirkungen der Leipziger
Beschlüsse auf die handwerks-
rechtlichePraxisunddieAbgren-
zungsproblematik „stehendes
Gewerbe –Reisegewerbe“ unter
Berücksichtigung der Rechts-
prechung des Bundesverfas-
sungsgerichts.
Der Koblenzer Oberbürgermeister empfing die Gäste aus Texas im Schöffenhaus.
sehen können, wie anspruchs-
voll das technologische Niveau
dort ist und mit welchem An-
spruch die Ausbildung durch-
geführt wird.
ZumAbschluss des Aufenthal-
tes war ein Besuch des HwK-
Zentrums für Restaurierung und
Denkmalpflege in Herrstein im
Hunsrück vorgesehen. Hier
wurde gezeigt, dass auch die
Instandsetzung von histori-
schen Bauwerken den kompe-
tentenUmgangmit modernsten
Technologien erfordert.
Eine Gemeinschaftsveranstaltung mit kommunalen Ämtern
Die anschließende lebhafte
Diskussionverdeutlichte,dassdie
neuenEntwicklungenzahlreiche
Fragen aufgeworfen haben und
aufwerfen werden, die sich auch
zukünftignurdurchengeZusam-
menarbeit von Handwerks-
kammer und Kommunen und
durchkontinuierlicheGespräche
klären lassen werden. Fazit: Die
Veranstaltungzeigte,wiewichtig
das Rahmenprogramm auch für
dienächsteMesseist,dievom29.
April bis 5. Mai 2005 läuft.
Die Resonanz der Messe-RahmenVeranstaltung
übertraf selbst die optimistischsten Erwartungen.
Freundlichkeit und Kom-
petenz der Mitarbeiter, zu-
sätzlicheServiceangebote
und effektive Organisation
von Abläufen. Das sind die
Dinge, diemittel-ständische
Unternehmen an Kommu-
nen vor allem schätzen.
Eine Kommune sollte sich als
Dienstleister verstehen und
„ihre“UnternehmenalsKunden
sieht. Dies ist eines der we-
sentlichenErgebnisse des vom
Mainzer Wirtschaftsminis-
terium ausgeschriebenen Lan-
deswettbewerbs „Mittel-
standsfreundliche Kommu-
nen”.Rund155mittelständische
Unternehmenmitdurchschnitt-
lich83Mitarbeiternbeteiligten
sich am Wettbewerb und
bewerteten insgesamt 54
Kommunen, mit deutlichem
Schwerpunkt im Bezirk der
Handwerkskammer Koblenz,
als besonders mittelstands-
freundlich.
Im Engagement der Verwal-
tungsmitarbeiter, in ihrer fach-
lichen Kompetenz und in der
Praxisder„kurzen“Wegeliege
auch die größte Stärke der am
Wettbewerb beteiligten Kom-
munen,resümierteWirtschafts-
minister Hans-Artur Bauck-
hage die Ergebnisse. Politik-
bereiche, denen die Unter-
nehmen darüber hinaus be-
sondereBedeutungbeimessen,
sinddieAttraktivitätvonKom-
munen,dieAbgaben-undAuf-
lagenlast, der Bereich der Ge-
nehmigungsverfahrenundder
Wirtschaftsförderung.
Die Attraktivität einer Kom-
munepräge,sodervomInstitut
fürMittelstandsökonomieTrier
erstellte Leitfaden zum Wett-
bewerb, auch stark das wirt-
schaftliche Stimmungsbild.
Eine insgesamt attraktive
Kommunemitentsprechender
gesellschaftlich-sozialer In-
frastruktur,sprich:Wohn-qua-
lität, Kindergärten, Schulen,
Aus- und Weiterbildungs-
möglichkeiten, Kultur- und
Freizeitangeboten und einer
leistungsfähigen Verkehrsin-
fragstruktur , binde nicht nur
bereitsansässigeUnternehmen,
sondern ziehe neue an. Als
besonders positiv wird von
Unternehmen empfunden,
wenn sie von Kommunen
bereitsimVorfeldüberProjekte
undKosteninformiertwerden.
Freundliche Kommunen
155 Betriebe entschieden Wettbewerb
1...,8,9,10,11,12,13,14,15,16,17 19,20,21,22,23,24,25,26
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