Handwerk Special Nr. 94 vom 12. Juni 2003 - page 8

Erfolgreich getestet: Kfz-Handwerker aus Neuwied bundesweit Spitze
12. Juni 2003
Nr. 94
Ein Smart fährt in Neuwied
Distelfeld zur Inspektion.
Routinearbeit für die 5 Kfz-
Mechaniker vom Smart Center
Koblenz/Neuwied. Zwischen
10 und 15 Fahrzeuge fahren
täglich über die Hebebühne
und erhalten eine Rundum-
überprüfung. Zirka 50 ver-
schiedene Stellen des Smarts
werden nach einem bestimm-
ten Schema inspiziert. Von der
Gurtaufhängung bis zum
Getriebe wird alles kontrolliert.
Der Smart, der sich diesmal zur
Inspektion vorstellt, ist jedoch
präpariert, gespickt mit 10 gra-
vierenden Mängel. Die Zeit-
schrift „AutoBild“ testet damit
Goldener Schraubenschlüssel geht an Smarte Neuwieder
Großer Einatz für die
kleinen Flitzer
palien. Unter anderem war die
Bremsleuchte durchgebrannt,
derUnterdruckschlauch undicht
und die Bremsfedern verrostet.
Wenn der Luftdruck allerdings
gleich an allen vier Rädern nicht
stimmt, liegt eine Manipulation
nahe, trotzdem können wir nur
finden, waswir kennen“, sagt er.
Ständige Fortbildung
Die rasante technische Entwick-
lung bringt gerade in der Auto-
mobilbranche immer wieder
neue Aufgaben mit sich. Die an-
spruchsvolle Technik erfordert
handwerkliche
Sorgfalt und
ständige Wis-
senserweiterung.
„Stillstand istindie-
semBe- ruf nicht möglich.
UnsereMitarbeiter nehmenmin-
destens zwei bis dreimal im Jahr
an Fortbildungen teil“, betont
Service&PartsManager Jürgen
Schmied.
Dialogannahme und
Rückgabegespräch
Gelobt wurde von den Testern
neben dem technischen Know-
how auch der Kundenservice im
Smart Center. „Für uns ist die
Dialogannahme selbstverständ-
lich. Der Monteur bespricht mit
dem Kunden bei der Annahme
alle möglichen Inspektions-
punkte. Es gibt eine Rechnungs-
erklärung und ein Rückgabe-
gespräch.Dabeiwirderklärt,was
am Auto gemacht wurde und
warum. Alle Wartungsarbeiten
sind in Servicepaketen ausführ-
lich dokumentiert“, sagt Frank.
Übrigens,wersichfürdenKlein-
wagen von Daimler Chrysler
interessiert, kann imSmart Cen-
ter Koblenz/Neuwied seit Mitte
April den neusten Typ smart
roadster und smart roadster
Coupe testen und eine Probe-
fahrt machen.
Service undKnow-howvon acht
Smart-Werkstätten in Deutsch-
land.
Sieger im Test
Das Ergebnis: Die Mechaniker
des Neuwieder Centers, dass es
seit Herbst 1998 im Distelfeld
gibt, hatten bei der Diagnose die
Nase vorn. Als einzige fanden
sie alle 10 Fehler. Die
Anerken-
nung im
bundeswei-
ten Test
der „Goldene Schraubenschlüs-
sel“ erhält neben der Urkunde
„smart & smile“, 2002 von der
Daimler Chrysler AG für in-
tensive Kundenpflege ver-
liehen, einen Ehrenplatz.
„Wir wussten nichts von ei-
nem Test, waren aber schon
verwundert, denn zehn De-
fekte bei einer normalen In-
spektion sind eher selten“, erin-
nertsichKfz-Mechanikermeister
Jürgen Lorenz. „Dabei handelte
es sich keineswegs nur um Lap-
Kfz-Mechanikermeister Jürgen Lorenz: „Wir wussten nichts
von dem Test, wunderten uns aber über die vielen Fehler.“
Kfz-Techniker 5.11.
0261/ 398-401
Ein Vollzeitmeisterkurs für
Kfz-Techniker beginnt bei der
HwK am 5. November. Bereits
ab 27. September werden der
fachtheoretische und fach-
praktische Teil der Meisterprü-
fung in Teilzeit angeboten.
Infos und Anmeldung bei der
HwK-Weiterbildung:
Tel.: 0261/ 398-401
Fax: 0261/ 398-990
HwK-Meisterkurs
Am 7. Juli findet die diesjährige Vollversammlung der Handwerks-
kammer Koblenz statt – für das Handwerk eine besondere Vollver-
sammlung, die von den aktuellen politischen Diskussionen um den
Meisterbrief bestimmt wird. Das höchste Gremium des Handwerks
im nördlichen Rheinland-Pfalz wird sich ab 13.30 Uhr in einer
öffentlichen Sitzung insbesondere mit der Zukunft des Meisterbrie-
fes, der aktuellen Rolle des Handwerks in der Politik wie auch
einer neuen Ausbildungskampagne auseinandersetzen. Zu diesen
Schwerpunktthemen soll eine Resolution verabschiedet werden.
Erwartet werden der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister
Hans-Artur Bauckhage sowie Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Rolf Stober,
Geschäftsführender Direktor des Instituts für Recht der Wirtschaft
an der Universität Hamburg, der zum Thema „Wieweit darf oder
muss der Staat in die Meisterprüfung eingreifen?” mit den
Mitgliedern der Vollversammlung diskutieren wird.
Vollversammlung der HwK Koblenz am 7. Juli
Resolution zur Novellierung der Handwerksordnung und zur neuen Ausbildungskampagne
schaftsbereich noch nicht gege-
ben. Dem steuern wir mit aller
Kraft entgegen. Wir reden hier
nicht über einen Schutzschild,
den wir um das Handwerk auf-
bauen wollen, sondern über die
Zukunft eines starkenWirtschafts-
sektors, eines Ausbildungspart-
ners, eines der größten Arbeit-
geber im Land. Dabei verwech-
selt die Regierung Reformbe-
strebungen, die wir grundsätz-
lich mittragen und auch selbst
entwickeln, mit einem katastro-
phalen Rundumschlag gegen
und nicht mit oder für das Hand-
werk“. Eine entsprechende Re-
solution wird die HwK in die
Vollversammlung einbringen.
Dabei geht es um die Novellie-
rungderHandwerksordnungund
eine neue Ausbildungskampag-
ne, die zusammen mit Kom-
munen, Kirchen und Arbeits-
ämtern gestartet wird.
ZumThema, wieweit der Staat
in die Meisterprüfung des
Handwerks eingreifendarf und
muss, konnte Prof. Dr. Dr. h.c.
Rolf Stober gewonnenwerden.
1943 geboren, studierte Prof.
Stober Rechtswissenschaft an
den Universitäten Heidelberg
und Mannheim. Rolf Stober
war unter anderem Professor
an den Fachhochschulen für
Öffentliche Verwaltung Stutt-
gart und Köln. Er wird mit den
MitgliedernderVollversamm-
lung und weiteren Gästen dar-
überdiskutieren, „wievielStaat
einer Wirtschaftskomponente
wie demMeisterbrief gut tut“.
Mit Blick auf das aktuelle,
handwerkspolitischeTagesge-
schehen findet Karl-Heinz
Scherhag, Präsident der HwK
Koblenz, deutliche Worte:
„Das Handwerk empfindet die
politische Diskussion um den
Meisterbrief als starken Verlust
der beruflichen Selbstbestim-
mungundSelbstverwirklichung.
In diesemMaße hat es Eingriffe
der Politik in unseren Wirt-
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