Handwerk Special Nr. 72 vom 3. Januar 2000 - 100 Jahre Handwerkskammer Koblenz - page 22

Der HwK Koblenz und dem
Meisterprüfungsausschuss
imElektrotechniker-Hand-
werk ist es pünktlich zur
Jahrtausendwende gelun-
gen, auf Bundesebene neue
Maßstäbe bei der EDV-un-
terstützten Meisterprüfung
zusetzen:DiePrüfungskan-
didaten wiesen ihr Können
inder„Planung,Zeichnung
und Kalkulation elektri-
scher Anlagen“ am PC
nach.
Diesem Erfolg ging ein
zweieinhalbjähriger Feld-
versuch voraus, in dem es
gelang, das anspruchsvolle
Prüfungsfach unter aus-
schließlichemEDV-Einsatz
zu absolvieren.
Der Vorsitzende des Meis-
terprüfungsausschusses für
dasElektrotechniker-Hand-
werk, Gerhard Mölle, bil-
detedazueinEntwicklungs-
team. Diesem gehörten an:
Mitarbeiter der HwK Ko-
blenz, die selbständigen
Handwerksmeister des Prü-
fungsausschusses Elektro-
technik unter Leitung von
Johann Groth und Lothar
Schneider, der zuständige
Fachdozent für „Planung
undKalkulationelektrischer
HwK setzt neue Maßstäbe in der Meisterqualifizierung für das Elektrotechniker-Handwerk:
Meisterprüfung mit EDV-Unterstützung
Anlagen“, Richard Nelle-
ßen, sowie das Primus Ent-
wicklungsteam der Roland
Piske Software aus Frank-
furt/Mainunter Leitungvon
Joachim Müller.
Die HwK Koblenz hatte im
Vorfeld stark in neue EDV-
Schulungsräume investiert.
Rückwirkendbetrachtetwar
die schrittweiseEinbindung
eines völlig neuen Unter-
richtskonzeptes in die Vor-
bereitungskurse zur Mei-
sterprüfung sowie die Um-
setzung indie laufendeMei-
sterprüfung, ohne allerdings
denCharaktereinerMeister-
prüfungzuverlieren, für den
Erfolg maßgeblich.
Auf Bundesebene gab es
immer wieder Versuche an-
derer Bildungseinrichtun-
gen, einzelne Teile des
Prüfungsfaches „Planen,
Zeichnen und Kalkulation
elektrischer Anlagen“ unter
EDV-Einsatzzubewältigen.
EineEDVgestütztePrüfung
des kompletten Faches war
jedoch noch keinem zuvor
gelungen.
Mit der nunmehr vomMeis-
terprüfungsausschuss für
dasElektrotechniker-Hand-
werk entwickelten Prüfung
können alle Teile dieses
Prüfungsfaches per EDV
bearbeitet werden. Damit
wurde ein wichtiger Schritt
in die Zukunft der Meister-
prüfung getan. Die HwK
Koblenz und der Meister-
prüfungsausschuss Elektro-
technik haben in diesem
Bereich eine wichtige Vor-
reiterrolle eingenommen.
Die gewonnenen Erkennt-
nisseübereineEDVgestütz-
te Meisterprüfung werden
dem „Zentralverband des
Elektrotechnikerhand-
werks“ in Form einer Mus-
termeisterprüfung zur Ver-
fügung gestellt, nachdem
von dort bereits großes In-
teresse bekundet wurde.
Abschließend ist festzuhal-
ten, dass der HwK Koblenz
zusammen mit dem Meis-
terprüfungsausschuss Elek-
trotechnik einmal mehr ge-
lungen ist, die Meisterprü-
fung und -vorbereitungs-
lehrgänge den modernen
Erfordernissen anzupassen
und damit bundesweit eine
Führungspositioneinzuneh-
men.
Informationen
bei der
HwK-Meisterakademie,
Tel.: 0261/398-400,
Fax: -990, e-mail:
Internet:
Premiere im HwK-Berufsbildungszentrum Rheinbrohl (v.l.): Joachim Müller
von Primus, Walter Schmitz, Leiter des HwK-Zentrums, Prüfungsausschuss-
vorsitzender Gerhard Mölle und Teilnehmer des Meisterkurses Elektrotechnik
bei den Regularien zur Prüfung.
... dürfte es nicht all zu häufig geben.
Derjenige, um den es sich dreht, ist stolze
13Meter langundwird schonvonweitem
allen Besuchern den Weg weisen zum
Erweiterungsbau des Bauzentrums der
HwK Koblenz.
Den Nagel auf den Kopf getroffen haben,
als es um die Entscheidung für den Kunst
am Bau-Wettbewerb bei diesem Projekt
ging, der Schmuckdesigner Hansjörg
Beck und der Keramiker Rainer Aepfel-
bach aus Kirchen-Freusburg mit ihrem
Gemeinschaftsentwurf. Auf die Frage,
wie es denn zum Nagel kam, erklären
Beck, in diesem Jahr auch unter denen,
die beim rheinland-pfälzischen Design-
preis eine Anerkennung ernteten (für sei-
ne „Tourbilons“, seine witzigen, mit mo-
dernster Lasertechnik aus Edelstahl ge-
schnittenen kinetischen Objekte), und
Aepfelbach, dass sie sich einfach Gedan-
ken über etwas gemacht hätten, was einen
unmittelbarenBezug zumHandwerk und
vor allem auch zum Bauen hat.
Da kam der Nagel als ebenso einfaches
wie schlagendes Symbol gerade recht.
„Angespitzt“ ist er schon und wartet nun
in einer Spedition darauf, aufgestellt zu
werden. Mitte Januar wird der Köcher
vorbereitet, der den Nagel an Ort und
Stelle hält, Wind- und Wetterfestigkeit
garantiert.
Einen Nagel von diesen Dimensionen
Sie sind Inhaber eines
Handwerksbetriebes und
planen in nächster Zeit, Ih-
ren Betrieb zu verpachten
oder zu verkaufen? Ein
Nachfolger aus der Familie
steht nicht bereit, also su-
chen Sie anderswo einen
kompetenten Meister?
Antworten auf diese Fragen
bietet das Projekt „Über-
nahmequalifikation“ der
HwK Koblenz an, bei dem
Berater die Betriebsinhaber
von der Suche nach mögli-
chen Nachfolgern bis zum
erfolgreichen Vertrags-
abschluss begleiten. Hinter-
grund: Eine Studie hat erge-
ben, dass jede vierte Be-
triebsübergabe zu einer
Unternehmenskrise führte.
UndsoistdasModellprojekt
aufgebaut: Betriebe, die zur
Übernahme anstehen, wer-
den ineiner über das Internet
abrufbaren Datenbank vor-
gestellt; ergänzt wird diese
durcheineNachfolgerkartei,
die Interessenten vorstellt.
Ein Kontaktwunsch wird
koordiniert; im weiteren
Verlauf planen und gestal-
ten die Partner gemeinsam
mit Beratern die Übergabe.
Dabei berücksichtigen sie
Kriterien wie Unter-
nehmensbewertung und
Kaufpreisermittlung, Fi-
nanzierungsfragen, Über-
nahmemodalitätenundVer-
tragsgestaltung.
Langfristig betreut
Einzigartig ist nicht nur die
umfassende Betreuung und
Unterstützung der Betriebs-
inhaber.Auch für denNach-
folger steht eine Fülle von
Leistungen zur Verfügung:
Schwerpunkt ist der vier-
wöchige Workshop „Nach-
folgetraining“ mit Inhalten
aus der Betriebswirtschaft
undUnternehmensführung.
NachderÜbergabewirdder
Nachfolger zusätzlich im
ersten Jahr der Selbständig-
keit intensiv betreut in Fra-
gen zu Organisation, Mar-
keting oder alltäglichen Be-
triebsabläufen.
Das Modellprojekt „Über-
nahmequalifikation“ wird
aus Mitteln des Europäi-
schenStrukturfonds unddes
Landes Rheinland-Pfalz fi-
nanziert, so dass die Bera-
tungsleistungen für Unter-
nehmer und Nachfolger un-
entgeltlich sind.
Weitere Informationen
zum Projekt „Übernahme-
qualifikation“ bei der
HwK-Weiterbildung,
Tel.: 0261/ 398-112,
Fax: -990, e-mail:
Internet:
HwK-Projekt sichert Betriebsübergabe
Qualifizierung für Betriebsinhaber und -nachfolger
Gewerbeinfo:
Nebenbetriebe
Ein Modehaus, das auch
Textiles fürs Heim anbietet
und damit wirbt, Sitzmöbel
neu aufzupolstern; eine
Fliesenhandlung, die dem
Kunden offeriert, die Flie-
sen auch zu verlegen ... Darf
ein Unternehmen mit Lei-
stungen werben, die nicht
zu seinem eigentlichen
Zweck und stattdessen ins
Handwerk gehören? Was
bedeutet „handwerklicher
Nebenbetrieb“?Wann kann
oder muss er in die Hand-
werksrolle eingetragenwer-
den?Diesen Fragenwidmet
sich die jüngste Gewerbe-
information, zusammenge-
stellt und ausgearbeitet von
der HwK Koblenz.
Ein komplexes Thema. Ein-
fach ist nur die Grundregel,
dass ein Gewerbebetrieb,
der ein handwerkliches Ge-
werbe handwerksmäßig er-
füllt, in die Handwerksrolle
eingetragen werden muss.
Die Schilderung unter-
schiedlichster Fälle aus der
Rechtsprechung macht die
Lektüre anschaulich und
informativ.
Die Gewerbeinformation
kann bei der HwK angefor-
dert werden unter Tel.:
0261/ 398-261,
Fax: -983, e-mail:
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