Handwerk Special Nr. 72 vom 3. Januar 2000 - 100 Jahre Handwerkskammer Koblenz - page 18

Suzanna Bogdanovic, 17 Jahre, Kfz-Mecha-
nikerin aus Neuwied
Ich beginne im Januar 2.000 die Zusatzqualifi-
kation zum Betriebsassistenten und hoffe, Leh-
re und Zusatzausbildung gut unter einen Hut zu
bekommen. Mein Chef unterstützt mich dabei,
und ich möchte ihn nicht enttäuschen. Ich bin
sehr harmoniebedürftig, Streit tut mir weh.
Meine Eltern leben jetzt getrennt, ich wün-
sche mir, dass nun weniger gestritten wird.
Ich sehne mich nach Liebe, und ich wün-
sche mir einen ehrlichen, treuen Freund.
Daniel Birkelbach, 18 Jahre, Gas- und Wasserinstallateur aus Kleinholbach
Ich wünsche mir, dass die Ökosteuer gesenkt wird, dann kann sich vielleicht auch ein Lehrling
ein Auto leisten. Im Jahr 2.000 möchte ich unbedingt zu Hause ausziehen, das wird bestimmt
auch das Verhältnis zu meinen Eltern verbessern. In meiner Familie haben beruflich viele
„Schiffbruch“ erlitten. Ich wünsche mir sehr, dass ich meinen eingeschlagenen Weg erfolg-
reich beenden werde. Ich denke, dass auch im neuen Jahrtausend keinem etwas geschenkt
wird und keine Wunder passieren.
Was ist jungen Handwerkslehrlingen wichtig, was wünschen sie
sich für das nächste Jahrtausend? Eine Jahrtausendwende mitzu-
erleben ist ein erhabenes, stolzes Gefühl. Darüber sind sich die
jungen Leute zwischen 17 und 22, die gegenwärtig eine Hand-
werkslehre machen, einig. Ihre Zukunft sehen sie weder pessi-
mistisch grau noch sorglos rosa-rot. Sie haben konkrete Ziele
und Pläne aber auch Träume. Was wird das Jahr 2.000 bringen?
Petra Fijuck, 19 Jahre Friseurin aus Sinzig
Ich wurde 1999 Rheinland-Pfalz-Meister im Fach Kos-
metik. Diesen Erfolg möchte ich im Jahr 2.000 wieder-
holen. Sonst hoffe ich, dass die Schere zwischen Arm
und Reich nicht immer grösser wird. Es ist schlimm zu
wissen, wieviele Menschen in Saus und Braus und wie
viele in Armut leben.
Sascha Kaufmann, 19 Jahre, Gas- und Wasser-
installateur aus Gappenach bei Polch
Ich bin neugierig auf neue Technologien und Trends
im Jahr 2.000. Alles ist gut, was den Menschen dient.
Werden die vielen Gelder wirklich auch ausschließlich
dafür verwendet? Ich persönlich denke für mich in
kleinen Schritten. Ich möchte meine Lehre erfolgreich
beenden und eine eigene Existenz aufbauen. Sprüche
der Eltern wie der, dass das Zuhause weder ein Hotel
noch ein Sellbstbedienungsladen sei, tun schon weh.
Patrick Liesegang, 17 Jahre, Maurer aus Koblenz
Ich wünsche, dass ich mit meiner Mannschaft im Ringen
den Klassenerhalt in der Regionalliga schaffe. Bei den
Deutschen Meisterschaften will ich in der Klasse bis 69 kg
unter die ersten Zehn kommen. In der Ausbildung muss ich
vor allem meine theoretischen Leistungen verbessern. Ich will
mit meinem Beruf Geld verdienen, nicht mit dem Sport.“
Julia Theiß, 18 Jahre, Bäckerin aus Gödenroth bei Kastellaun
Mein größter Wunsch im Jahr 2.000 ist, dass mein Vater, die Ge-
schwister, die Großeltern und ich gesund bleiben. Meine Mutti ist im
Sommer ’99 gestorben. Gesundheit ist das höchste Gut.
Björn Brederlow, 22 Jahre, Elektroinstallateur aus Niederdreißbach
Ich werde am 21. August heiraten und denke, dass das neue Jahrtausend
ein gutes Ohmen ist. Ich nehme mir fest vor, mich auch als Ehemann nicht
von meinen Freunden abzukapseln. Auf unserem Grundstück fangen wir an,
unser Haus zu bauen. Ich wünsche mir, dass die Politiker im neuen Jahrtausend
gut mit der Atomkraft umgehen können, dass es weniger Kriege auf der Welt gibt.
Die Menschen müssen miteinander reden anstatt aufeinander zu schießen.
Sylymani Caki, 18 Jahre, Elektroinstallateur aus Wissen
Ich bin Kosovo-Albaner und wünsche mir am meisten dauerhaften Frieden in meiner Heimat.
Ich möchte die Lehre erfolgreich beenden und hoffe, von meinem Ausbildungsbetrieb, Elektro-
Conze in Wissen, übernommen zu werden. Mir ist es auch wichtig, dass Ausländer noch stärker
akzeptiert werden. Gerade auf Baustellen gibt es oft Vorurteile. Ich will aufgrund meiner Leistung und
meines Charakters beurteilt werden, nicht nach meinem Aussehen.
Seit 1902 leitete er
die Geschicke der
HwK Koblenz: Hein-
rich Müller, Neu-
wieder Dachdecker-
meister. Als Abgeord-
neter der Zentrums-
partei zieht er 1919
in die preußische
verfassungsgebende
Landesversammlung
ein, bleibt aber
trotzdem bis 1933
Kammervorsitzender.
1919 – Kammervorsitzender wird Abgeordneter
1...,8,9,10,11,12,13,14,15,16,17 19,20,21,22,23,24,25,26,27,28,...50
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