Handwerk Special Nr. 96 vom 15. November 2003 - page 13

Vollversammlung der HwK Koblenz stellt Weichen Richtung Zukunft
15. November 2003
Nr. 96
„Unternehmertum kommt von
etwas unternehmen!“
Heinz Monnerjahn investiert in die Zukunft des Handwerks
„Wird nur über konjunkturel-
le Probleme gesprochen, wer-
dendiese so nicht gelöst. Gera-
de jetzt gilt es, klare Zeichen zu
setzen.Unternehmertumkommt
von etwas unternehmen“, so
dasklareBekenntnisvonDipl.-
Ing. Heinz Monnerjahn, Ge-
schäftsführer der Heimo Bau
GmbH & Co. KG mit Sitz in
Dörth/Emmelshausen.
Monnerjahn, der Präsident des
Baugewerbeverbandes Rhein-
land und Mitglied des Vor-
standesderHandwerkskammer
Koblenz ist, leistet dabei sei-
nen eigenen Beitrag, „damit
die Konjunktur auch in den
ländlichenRegionenwieder an
Fahrt gewinnt. Unser Unterneh-
men hat beispielsweise in eine
gewerbliche Immobilie inves-
tiert, die im Herzen von Bop-
pard Betrieben aus dem Dienst-
leistungssektor wie auch ver-
schiedenen Handwerksberufen
einen Sitz in bester Stadtlage
bietet.“
Insgesamt sind es 2600m² Nutz-
fläche, von denen rund die Hälf-
tebereitsvermietetist.„DieSpar-
kasse Rhein-Hunsrück hat hier
genauso ihre Niederlassung ein-
gerichtet wie zwei Ärzte oder
die Kfz-Zulassungsstelle. Unser
Haus ist ein „Allrounder“, der
auch für Bäcker, Konditorenmit
einem Café oder einem Dental-
labor attraktive
Rahmenbedin-
gungen bietet.
Dabei könnendie
Flächen soaufge-
teilt werden, wie
es der Unterneh-
merwünscht,von
100 bis 300m² ist
alles machbar.“
Der Neubau am
„Bürgermeister-
Syré-Platz“ liegt
ineinemförmlich
festgesetzten Sanierungsgebiet
der Stadt Boppard direkt am
Bahnhof und gibt sich nicht nur
von seinem Erscheinungsbild
modern.„AuchdieInneneinrich-
tung ist auf dem modernsten
Stand der Technik“, so Heinz
Monnerjahn.
Mitten im Herzen von Boppard bietet das Unternehmen von
Heinz Monnerjahn Unternehmen einen attraktiven Standort.
Weitere Informationen zur
Immobilie gibt die
Heimo Bau,
Tel.: 06747/93010.
Herausforderungen
gemeinsam angehen
HwK-Vollversammlung bezieht klare Position
Das Medieninteresse an handwerkspoliti-
schen Themen ist groß, auch auf der Vollver-
sammlung, auf der u.a. der HwK-Haushalt
2004 einstimmig verabschiedet wurde.
Das höchste Gremium des Handwerks im nördlichen Rheinland-
Pfalz, die Vollversammlung der HwK Koblenz, hat auf ihrer Sitzung
am 6. November wichtige handwerkspolitische Entscheidungen
getroffen und den Kammerhaushalt in Höhe von 22,76 Millionen
Euro verabschiedet. Die Vollversammlung setzt sich zu zwei Dritteln
aus dem Kreis der Arbeitgeber und einem Drittel aus Arbeitnehmer-
vertretern zusammen.
Die zweiteHwK-Vollversamm-
lung in diesem Jahr – bereits am
7. Juli hatte die Handwerkskam-
mer aufgrund der aktuellen poli-
tischen Diskussionen um die
geplanteNovellierungderHand-
werksordnung durch die Bun-
desregierung die Delegier-
ten eingeladen – war von der
Diskussion umdie aktuelle Poli-
tik der Bundesregierung und de-
renAuswirkungenauf dasHand-
werk geprägt. HwK-Präsident
Karl-Heinz Scherhag: „Der po-
litische Zickzackkurs der Bun-
desregierung löstbeiKonsumen-
ten und Investoren gleicherma-
ßen eine hohe Verunsicherung
aus. Das Handwerk fordert da-
hermehr sachlicheAuseinander-
setzung undmittelstandsfreund-
liche Entscheidungen und weist
eindeutig auf den Handlungsbe-
darf in zahlreichen wirtschafts-,
finanz- und arbeitsmarktpoliti-
schen Bereichen hin!“ Deutli-
che Kritik äußert er auch an der
populistischen Meinungsmache
der Regierung: „In einer Zeit, in
der „Geiz geil ist“, hat es die
Bundesregierung geschickt ver-
standen, das Handwerk als Ur-
sache fast allen Übels anzupran-
gern, zumindest aber für diehohe
Arbeitslosigkeit und die angeb-
lich zu teuren handwerklichen
Leistungen verantwortlich zu
machen. Diese Aussagen, so
falsch sie sind, finden leider in
der Öffentlichkeit und teilweise
auch in der Politik gerne Ge-
hör.“Scherhagmachte zumwie-
derholten Male deutlich, “dass
wir Handwerker nötigen Refor-
men nicht im Wege stehen, im
Gegenteil, wir unterstützen sie
im Interesse des Gemeinwohls.
Nur können wir kein schlüssi-
ges Gesamtkonzept erkennen.
Hier und da einReförmchen und
dann zum Teil erheblich auf
Kosten des Handwerks – das
tragen wir nicht mit.”
Arbeitsnehmer-Unterstützung
Eine Meinung, die auch Arbeit-
nehmer-Vizepräsident Ulrich
Ferber vertrat: „Auch aus Sicht
der Beschäftigten im Handwerk
verfolgen wir mit Sorge die De-
batte um den Meisterbrief und
sagen deutlich: Wir stehen zum
GroßenBefähigungsnachweis!“
Mit ihm, soFerber, verbinde sich
Bildung und Beschäftigung,
auch wenn Teile der Politik bei
dieser Beurteilung eine andere
Meinung vertreten. „Die mo-
mentan hohe Arbeitslosigkeit
wird nicht durch Zauberei über-
wunden. Die strukturellen Ursa-
chen müssen erkannt und über
eine Neuverteilung der Arbeit
nachgedacht werden. Die mo-
mentane Politik löst Probleme
nicht, sondern verschärft sie.“
Mit Blick auf den Meisterbrief
als Nachweis für Qualität und
Qualifizierung stellt Ferber klar:
„Wir lehnen eine Schmalspur-
ausbildung imHandwerk ab und
wehren uns gegen eine De-Qua-
lifizierung. Bildung ist ein wirt-
schaftliches Schlüsselthema.
Wer sie im Handwerk in Frage
stellt, macht diesen wichtigen
Wirtschaftsbereich sicher nicht
attraktiver.”
Novelle der Handwerksordnung
Kritik äußerte Scherhag in sei-
ner Rede vor den Delegierten
der Vollversammlung auch an
dengeplantenGesetzesänderun-
gen der Bundesregierung bei der
Handwerksordnung. „Ein The-
ma, dass uns seit Monaten be-
schäftigt, aber auch ein Thema,
beidemdieBundesregierungim-
mer deutlicher erkennen muss,
dass eine Novelle gegen die In-
teressen des Handwerks selbst
in den eigenen Reihen nicht die
erwartete Zustimmung erhält.“
Zum am Vorabend der Voll-
versammlung im Vermitt-
lungsausschuss des Bundes-
rates gescheiterten Entwurf
des „Gesetzes zur Änderung
der Handwerksordnung und
zur Förderung von Kleinun-
ternehmen“ (sogenannte
„kleine Handwerksnovelle“)
äußerte Scherhag, dass „die-
ser Entwurf völlig an den be-
rechtigten Interessen von
Handwerk und Mittelstand
vorbeiläuft. Hier verfolgt die
Bundesregierung das Ziel,
dasHandwerkvonjeglichertech-
nologischen Entwicklung abzu-
schneidenunddieausdemHand-
werk herausgebrochenen Stük-
ke der Selbstverwaltung von In-
dustrieundHandelzuzuordnen.“
Blick nach vorne
MitBlicknachvornunterstreicht
Scherhag seine optimistische
Haltung auch damit, dass „das
Handwerk immer derjenige
Wirtschaftsbereich gewesen ist,
der selbst anpackt und – dank
Handwerksordnung – schwieri-
ge Lagen imwahrsten Sinne des
Wortes meistert. Mit Tatkraft
und Entschlossenheit unserer
Handwerksbetriebe wird es uns
auch diesmal wieder gelingen.“
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