Handwerk Special Nr. 96 vom 15. November 2003 - page 11

15. November 2003
Nr. 96
Hingucker zum Durchschauen: Transparente Blickfänge aus Glas
Unsichtbares setzt
sichtbare Akzente
Wie gläserne Träume im Westerwald Wirklichkeit werden
Es hält Wind und Wetter
stand, bietet Ein- und Ausblik-
ke, ist aus unserer heutigen
Welt nicht mehr wegzuden-
ken: Glas. Doch der Weg vom
Quarzkristall bis zum fertigen
Fenster ist lang, wird auf wei-
ten Strecken durch das Hand-
werk geprägt. Und so viele
Anforderungen es gibt, so viele
verschiedene Gläser gibt es, so
verschieden werden sie durch
Handwerker bearbeitet.
War Glas in früherer Zeit ein
Luxus, gehört es heute zum All-
tag, ob als Schale, Schmuck, in
der Brille, der Duschkabine,
Haustür oder als Fenster. „Letz-
tere gehören zu unseren Spezia-
litäten“, stellt Glasermeister
Heinz Schneider aus Hachen-
burgalseinervondreiGeschäfts-
führern des Unternehmens Glas
Schneider klar. „80 Mitarbeiter,
darunter dreiHandwerksmeister
und fünf Lehrlinge, kümmern
sich bei uns täglich darum, das
aus einer einfachen Scheibe das
wird, was der Kunde braucht.“
Das reicht vom Zuschnitt der
riesigen Scheiben über die Her-
stellungvonFensterscheiben,die
Gestaltung von Duschkabinen
oder Anfertigung von Glas-
schalenbis zurHandanfertigung
von Bleiverglasungen.
Der Weg zur Scheibe
Da stehen sie, die angeliefer-
ten „Glaspakete“: mehrere
Scheiben zusammengepackt,
drei Meter hoch, sechs Meter
lang und 5 Tonnen schwer.
Jede dieser Scheiben landet
computergesteuert früher
oder später imZuschnitt.Hier
sorgt ein Hightech-Glas-
schneider für die richtigen
Formate. Doch auch wenn in
allen Bereichen die Technik
bei der Glasbearbeitung hilft
– die Erfahrung der Hand-
werker ersetzt sie nicht. „Das
gilt auch für die weitere Fer-
tigung, ob hier im Unterneh-
men oder vor Ort bei der
Montage. Verschiedene Hand-
werksberufe greifen mit ihrer
Arbeit ineinander, ohne sie wür-
de es kein Fenster, keine Glas-
fassade oder Tisch-
platte aus Glas ge-
ben.“
„Was Ihr wollt...“
Die Stärke des Hand-
werksunternehmens
ausHachenburgistdie
Möglichkeit,dieWün-
sche der Kunden in
Glas umzusetzen, sei
es in Form von Blei-
verglasung,Glasmale-
rei, oder Schmelzver-
glasungen. „Wenn je-
mand beispielsweise
mit einemBild zu uns
kommt, das er als Or-
nament auf einer Scheibe haben
will, machen wir das“, so Glas-
maler Peter Müller. Bilder, Na-
men oder Hausnummern wer-
den gescannt und auf einer Folie
ausgeschnitten. Dieses Schnitt-
muster wird auf die Scheibe ge-
klebt, die dann in einer Sand-
strahlanlage ihr Muster erhält.
„Und selbst vor der Blei-
verglasung von alten Kirchen-
fenstern machen wir nicht halt.
Das sind Fachbereiche, die
Kenntnisse und Fingerspitzen-
gefühl voraussetzen.“
Glas liegt voll im Trend
„Glas erfüllt heute nicht nur
Funktionen, sondern setzt mit
seinenvielfältigenBearbeitungs-
undMontagemöglichkeitenAk-
zente, ist, obwohl es durchsich-
tig ist, ein Blickfang“, so Heinz
Schneider. Und wenn man sich
die Entwicklung in der Archi-
tektur von Gebäuden ansieht,
wird Glas als Baumaterial wei-
terhin im Trend bleiben. Und
damit auch die Arbeit der We-
sterwälder.
Für handwerklich ausgeführ-
te Bleiverglasungen hat Peter
Müller das richtige Händchen
Mit High-Tech
wird Sicher-
heitsglas in die
richtige Form
und Größe
gebracht
Auch als Accessoire
setzt Glas Akzente,
wie hier mit Glas-
schalen aus der
Produktion von Glas
Schneider
Schauen, staunen,kaufen:
19,- Euro
75,- Euro
148,- Euro
Handwerkli-
che Spitzen-
leistungen
aus Glas in
der Winter-
ausstellung.
28,- Euro
Winterausstellung in der Galerie Handwerk
vom 13.11.2003 bis 11.01.2004
1...,2,3,4,5,6,7,8,9,10 12,13,14,15,16,17,18,19,20,21,...26
Powered by FlippingBook