Handwerk Special Nr. 73 vom 16. Februar 2000 - page 12

1945 - Das Handwerk leidet unter den Folgen des 2. Weltkrieges
Ende des 19. Jahrhunderts fin-
det sich die erste Erwähnung
der Dorfschmiede von Peter
Jung in Eckweiler. Hufbe-
schlag und einfache landwirt-
schaftliche Geräte waren seine
Hauptaufgaben.
1920 heiratete Peter Lenhart in
den Betrieb hinein, der schon
damals Lehrlinge ausbildete.
1936-39 lernte Sohn Emil, Va-
ter des heutigen Betriebsinha-
bers Gerd Lenhart, das Schmie-
Das neue Ausstellungs- und Verwaltungsgebäude von Lenhart Metallbau
in Bad Sobernheim spiegelt den Arbeitsschwerpunkt Fassadenbau wieder.
Glaspyra-
miden, wie
hier mit 7,5
Meter Kan-
tenlänge für
eine Bad
Kreuznacher
Bank, brin-
gen Tages-
licht in große
Räume und
Hallen.
Das Metall-
bauer- und
Büroteam
von Len-
hart. Viele
der Mitar-
beiter haben
im Betrieb
gelernt und
sind teilwei-
se schon
mehr als
zehn Jahre
dabei.
Am1. April laden die Schweiß-
technische Lehranstalt der
HwK Koblenz und der Deut-
scheVerband für Schweißtech-
nik junge Schweißer zumWett-
bewerb „Jugend schweißt
2000“ ein. Ermittelt werden die
besten Schweißer auf Bezirks-
ebene. Teilnehmenkönnen jun-
ge Leute zwischen 16 und 21
Jahren. Der Wettbewerb wird
in drei Leistungsklassen durch-
geführt. Angesprochen sind so-
wohl Jugendliche, die am An-
fang ihrer schweißtechnischen
Ausbildung stehen als auch
Fortgeschrittene, die bereits
eine Ausbildung in einem oder
zwei Schweißverfahren erfolg-
reich abgeschlossen haben.
Wettbewerb „Jugend schweißt 2000“
HwK bietet Vorbereitungskurse an
Geschweißt wird je nach Lei-
stungsklasse ineinemoder zwei
freiwählbaremProzessen:Gas-
schweißen, Lichtbogenhand-
schweißen, Metall-Aktivgas-
schweißenoderWolfram-Inert-
gasschweißen. Die besten
Schweißer qualifizieren sich für
Wettbewerbe auf Landes- und
Bundesebene. Die Schweiß-
technische Lehranstalt der
HwK bietet vom 19. Februar
bis 25. März (samstags) Vor-
bereitungstraining in Koblenz
und Bad Kreuznach an.
Informationen
,
Tel.: 0261/398-521,
Fax: -988, e-mail:
Int.:
Das Ausmaß der Zerstörung
am Ende des Kriegs ist groß,
auchimHandwerk.Vieleder
in der Handwerksrolle ein-
getragenen Betriebe ruhen,
Meister, Gesellen, Lehrlinge
sind gefallen oder verwun-
det, Werkstätten und Infra-
struktur zerstört.
dehandwerk; ein Schwerpunkt
wurden gummibereifte Lang-
holzwagen. Heute ist Lenhart
Metallbau in Bad Sobernheim
ein High-tech-Unternehmen,
das sich auf Fassadenbau in
Glas-Aluminium-Kombination
und Wintergärten spezialisiert
hat. In den mehr als 100 Jahren
des Bestehens entwickelte sich
aus der kleinen Dorfschmiede
in Eckweiler ein moderner
Handwerksbetrieb, weil die Be-
triebsinhaber immer aufmerk-
sam die Entwicklungen am
Markt verfolgten und sich früh-
zeitig in ihrem Leistungsange-
bot darauf einstellten.
Weitsicht und Flexibilität
So sind auch die „Episoden“ zu
verstehen, in denen die Familie
Lenhart mit Landmaschinen
handelte, eine Autowerkstatt
und zeitweise auch Heizöl-
handel betrieb. Und bevor ein
neues Betätigungsfeld erschlos-
sen wurde, bereitete man sich
entsprechend darauf vor: Emil
Lenhart begann vor dem Krieg
eine Autoschlosserlehre, lernte
dann beim Militär elektrisch
schweißen und erwarb sich
Kenntnisse in Elektrotechnik.
Für den Einstieg in den Handel
legte er eine kaufmännischePrü-
fung ab.
Gerd Lenhart begann seine be-
rufliche Karriere mit der Kfz-
Lehre, und nach einjähriger
Mitarbeit imelterlichen Betrieb
absolvierte er von 1973-75 sein
Technikerstudium an der Bun-
desfachschule für Metallbau in
Northeim. Im Jahr danach legte
er die Meisterprüfung als
Metallbauer ab und übernahm
1982 die Leitung des Familien-
betriebes. Sein Sohn Michael,
der noch im Studium als
Wirtschaftsingenieur
steht, zeigt Interesse,
die Metallbauer
einmal in dir
fünfteGene-
ration zu
führen.
Imvergangenen Jahr
erweiterte Lenhart
seinen Betrieb um
eine Ausstellungs-
halle, die schon von außen die
Kompetenz in Sachen Glas-
Metall-Fassaden unterstreicht.
Bei Planung und Bau konnte
Metallbaumeister Gerd Lenhart
auf das Know-how in der eige-
nen Familie zurückgreifen: auf
seine Schwester und Architek-
tin Sigrid.
Im Inneren bietet der Neubau
Raum für Türen, Fenster und
Modelle von Wintergärten, die
von den 25 Mitarbeitern – dar-
unter fünf Lehrlinge imMetall-
bauer-Handwerk–mitHilfemo-
dernster EDV und Fertigungs-
anlagen hergestellt werden.
Privatkunden, die sich v.a. für
Wintergärten interessieren, fin-
den den Weg zu Lenhart über-
wiegend durchMundpropagan-
da, die von der hohen hand-
werklichen Qualität überzeugt
ist. Die umfangreichen Aufträ-
ge – von großen Autohäusern,
Banken und Versicherungen,
die sich ein gläsernes Äußeres
bauen lassen – gehen meist auf
ausgeschriebene Wettbewerbe
zurück oder die Aufforderung
von Architekten, die bereits Er-
fahrung mit der kompetenten
und hochwertigen Arbeit der
Lenharts gesammelt haben.
Mein Va-
ter hat
einen ei-
genen
Betrieb,
in dem
ich früh
geholfen
habe. Da
mir dies
immer
viel Spaß
gemacht
hat, war
für mich
klar,
dass ich
den sel-
ben Be-
ruf lerne.
Tamara Vier,
19-jährige
Installateurin
und Heizungs-
bauerin
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