Handwerk Special Nr. 72 vom 3. Januar 2000 - 100 Jahre Handwerkskammer Koblenz - page 37

Appetit auf Wurst? Genießen in einem geschmackvollen Ambien-
te? Die Fleischerei Dietz bietet beides - in neuem Gewand.
Stefan
und Helmut Dietz
(v.r.) haben viel Zeit und Geld in den Umbau
ihres Geschäftes in Koblenz-Rauental investiert, um die Fleisch-
und Wurstleckereien zeitgemäß und ansprechend zu präsentieren.
In nur dreieinhalb Wochen verwandelte der Umbau die Verkaufs-
stelle in ein Juwel - für Gaumen und Augen. „Die beteiligten
Handwerksbetriebe haben beste Leistungen gebracht“, so Hand-
werksmeister Helmut Dietz. Kein Wunder also, dass das Echo der
Kundschaft durchaus positiv ist: Die Bedienung erfolgt noch
schneller und der Service ist besser. An 20 Stehplätzen bietet die
Metzgerei einen warmen Mittagstisch an, „das liegt voll im
Trend,“ begründen die Fleischereimeister ihre Investitionen. Die
Produkte des Handwerksunternehmens stammen zu über 90 %
aus eigener Herstellung, das verwendete Fleisch kommt von Part-
nern aus der Eifel. 1998 feierte das Traditionsunternehmen seinen
100. Geburtstag und hat nun mit den aktuellen Investitionen die
Weichen für die Zukunft erfolgsversprechend gestellt.
Was ein echter Feinschmecker
ist, der geht (oder fährt) auch
schon mal meilenweit, um sei-
nen Gaumen mit Besonderem
zu verwöhnen. Am liebsten be-
raten von oder bewaffnet mit
einem entsprechenden Führer,
der ihm anzeigt, wo es sich
kulinarisch wohl sein lässt,
beimEssen imRestaurant oder
auch beim Einkaufen. Letzte-
res tut „Der Feinschmecker“,
einneuerEinkaufsführerzuden
1800 besten Läden und Produ-
zenten in Deutschland.
Wir haben für Sie ein bisschen
daringeschmökert - und festge-
stellt, dass das Gute in diesem
Fall noch erfreulich nahe liegt,
in Bad Neuenahr-Ahrweiler.
Die Stadt an der Ahr taucht
gleichmit vier Eintragungen in
demBuch auf; zu den Empfeh-
lungen gehören neben der Vi-
nothekSanct Peter inWalporz-
heim und Feinkost Schmickler
in Bad Neuenahr zwei Hand-
werksbetriebe, bei deren Spe-
zialitäten schon bei der Lektü-
re das Wasser im Munde zu-
sammenläuft: die Marienhof-
Konditorei Adams und Löhr’s
Räucherstube.
Frischgeräuchert
Das Wasser im
Munde nimmt
schnell noch zu,
betritt man nur
erst die rustika-
le Räucherstube
von Fleischer-
meister Heribert
Löhr und seiner
FrauGisela indermit
Fachwerkhäusern auf-
geputztenAhrhutstraße 30,
nur wenige Schritte vomMarkt-
platz und der gotischen Hallen-
kirche St. Laurentius mit ihren
schönen Ausmalungen entfernt.
Denn da riecht es, Nomen est
Omen, raumfüllend und über-
aus appetitanregend nach frisch
Geräuchertem, das von Beginn
an, seitdem sich die Löhrs 1980
selbständig machten, zu den be-
sonderen Spezialiäten gehört.
Wie die Ahrweiler Stadtwurst,
regionaltypisch nicht nur mit
grünem
P f e f f e r ,
s o n d e r n
auch mit ed-
lem Spätbur-
gunder gewürzt.
Oder die Eifeler
Wildschinken und -
würste,natürlichgleichfalls
selbstgemacht, wie 80 Prozent
aller Produkte. „Als wir unser
Geschäft eröffneten, stand für
uns von Anfang an fest, dass wir
uns von einer ganz normalen
Metzgerei abhebenwollten,“ er-
klären die Löhrs. „Da haben uns
etliche zwar nur ein paar Wo-
chen gegeben, aber wie man
sieht,hattensienichtganzrecht.“
Feinschmeckers liebsteWurst
Zur Auszeichnung in dem Fein-
schmecker-Führer, erklärt Heri-
bert Löhr, seien sie trotzdem ge-
kommen „wie die Jungfrau zum
Kind“. Man habe sie anonym
getestet und ganz offensichtlich
die vorgefundenen Ergebnisse
für gut befunden. Das strenge
Urteil der Testkoster bestätigen
seit langem zahlreiche Stamm-
kunden, darunter renommierte
Restaurants und private Genie-
ßer, die selbst den Einkaufsweg
aus Köln oder Düssseldorf nicht
scheuen. „Vor einigen Jahrenhat
ein Kurgast aus Essen bei uns
Wurst gekauft. Die hat ihm so
gut geschmeckt, dass er auch zu
Hause darauf nicht verzichten
wollte. Deshalb hat er nach Ahr-
weiler geschrieben, als Adresse
aber nur ‘die Metzgerei, die die
gute Wurst macht’ angegeben.
Der Briefträger hat uns trotzdem
gefunden, und seitdem bekom-
men wir regelmäßig Bestellun-
gen aus Essen.“
„Unsere Kunden kommen auch
deshalb immer wieder, weil sie
sich bei uns wohl fühlen, weil
wir sie individuell beraten,“ er-
klärt Gisela Löhr, wie ihr Mann
mehrfach ausgezeichnet, er für
seine Würste und Schinken, sie
für ihre doppelt, Auge und Gau-
men, verwöhnen-
den Platten, z. B.
bei der Anuga in
Köln. Sachkennt-
nis, Liebe und Zeit
gehen dabei eine ge-
schmackvolle Verbin-
dung ein. „Bei uns darf je-
der Schinken so lange reifen,
wie er braucht, um auf natürli-
che Art und Weise wirklich
gut zu werden,“ versichert
Löhr. Der einzige Nachteil:
manchmal sind einige der gu-
ten Dinge auch ausverkauft.
Hausgemacht sind auch die
Trauben- und Weingelees und
der pikante Senf, „der aus
Monschau war uns zu teuer“.
Der nächste Meistervorberei-
tungskurs der HwK Koblenz
für Fleischer beginnt im
September 2000 in Koblenz
(Teilzeit). Infos bei der HwK-
Meisterakademie, Tel.: 0261/
398-400, Fax: -990, e-mail:
Anonym
getestet und
mit Bravour
bestanden:
Die Eheleute
Löhr und
ihre Fleisch-
produkte
finden sich
heute als
Top-Adresse
in Bad
Neuenahr-
Ahrweiler in
einem
exklusiven
Feinschmek-
ker-Führer
wieder.
Als sich am 3. Mai
die Tore schließen,
sind sich alle einig:
Die zunächst als
Experiment betrach-
tete Handwerksmesse
Koblenz war ein
voller Erfolg. Das
bestätigen 60 000
begeisterte Besucher
und Aussteller, die
gleich erklären, auch
bei der nächsten
Messe in zwei Jahren
wieder mitmachen zu
wollen.
1987 – Gleich die erste Messe wird ein Schlager
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