Handwerk Special Nr. 72 vom 3. Januar 2000 - 100 Jahre Handwerkskammer Koblenz - page 40

Riesentransparente in der Grö-
ßeeinesFußballplatzes.Fürdie
WerbeprofisderFirmengruppe
APA aus Neuwied kein Pro-
blem.
GroßformatigeWerbemittelwie
Tennisblenden, Spannbänder
und Endlosbande sind seit über
15 Jahren das Markenzeichen
von APA. Im Bereich der Ver-
marktung und Ausstattung von
Sportveranstaltungengehörtdie
Firmengruppe zu den interna-
tional führendenUnternehmen.
Auf der Referenzliste stehen er-
folgreiche Einsätze sowohl im
Fußball(Bundesliga,UEFA)als
Wer bei Keramik nicht nur an
Vasen oder Schalen, sondern
an einen zukunftsträchtigen
technischen Werkstoff denkt,
kommt an Joachim Kozlowski
undseinemMaschinenbau-Un-
ternehmen Te-Ko-We, speziali-
siert auf industriellen Ver-
schleissschutz, nicht vorbei.
Denn selbst wenn Motoren und
andere Aggregate ganz aus Ke-
ramik noch Utopie sind und das
wohl auch bleiben werden - als
Material für unterschiedlichste
Bauteile ist Keramik in vielen
Bereichen nicht mehr wegzu-
denken.
„Die Kunst be-
steht darin, Ke-
ramik nur da einzusetzen, wo
man dasMaterial und seine her-
ausragenden Eigenschaften
wirklichbraucht“, kommentiert
Kozlowski. Wo man also Pro-
dukte für Bauteile benötigt, die
hochabriebfest,korrosions-und
extrem hitzebeständig und ge-
gen Chemikalien resistent oder
auch lebensmittelverträglich
sind, wie: Schneidwerkzeuge,
Bremsteile, Ofenauskleidun-
gen, Motorventile, Textil-
walzen, Gleitringdichtungen
oder auch medizinische Gerät-
schaften.
Während die Keramik als
Funktionskeramik mit speziel-
len elektrischen Eigenschaften
(Stichwort: Piezokeramiken)
aus der Elektronikindustrie
kaum noch wegzudenken ist,
sind die Einsatzmöglichkeiten
der Konstruktionskeramik bei
weitem noch nicht erschöpft.
Quantitativ mag der Anteil der
Keramik als Konstruktions-
werkstoff im Vergleich zu Me-
tallen oder Kunststoffen zwar
nochverhältnismäßigkleinsein;
te ein von Te-Ko-We entwickel-
tes Verbundwerkstoff-Gleit-
element, bei dem in einen Stahl-
träger Keramikplättchen inte-
griert wurden. Sie machen das
Teil widerstandsfähiger, so dass
es wesentlich seltener erneuert
werden muss, Koten und Zeit
werden gespart.
„Genau da, im zielgerichteten
Einsatz, liegen die enormen,
noch längst nicht ausgeschöpf-
tenMöglichkeitenderKeramik,“
Zum Arbeiten im Bereich von
Millimeterbruchteilen sind
diese keramischen Zangen-
schenkel für die Kondensator-
fertigung gedacht.
kommentiert Joachim Koz-
lowski, Maschinenbaumeister,
Industrie-Elektroniker und di-
plomierterMaschinenbauerund
Mathematiker.
Vor 20 Jahren übernahm er den
Betrieb von seinem Vater und
begann 1986 zielstrebig, diese
Möglichkeiten der Keramik zu
erforschen, zu nutzen und aus-
zubauen. Alles zusammen ließ
das Unternehmen in den letzten
Jahrensprunghaft wachsen.
„AmAnfangwarenwir zu dritt,
meine Frau, mein Bruder und
ich, jetzt haben wir 31 Mitar-
beiter und halten fünf wichtige
Patente.“ Die es zu vermarkten
gilt. Auch die räumlichen Vor-
aussetzungen dafür sind nun,
nach dem Umzug in das neue
ökologischeIndustriegebietvon
Bonefeld, optimal.
KozlowskisZiele, seine gesam-
teEinstellung sprechen für sich.
„Wer keineEntwicklungsarbeit
leistet, verschläft die Zukunft
seines Unternehmens“, postu-
liert er und leistet eben diese
Entwicklungsarbeit mit Te-Ko-
We mustergültig, auch bei
Forschungsprojektenbeispiels-
weise mit dem Fraunhofer-In-
stitut fürWerkstoffmechanik in
Freiburg. Beim jüngsten geht
es um die „Erforschung der
Prozesssicherheit keramischer
Schneidwerkzeuge“ - denen
nichts widersteht, ob dicke
Papierpacken oder Blechcoils.
dafür nehmen siehäufigSchlüs-
selpositionen ein, die für die
Funktion eines technischen Sy-
stems unentbehrlich sind, die-
ses teilweise sogar erst ermög-
lichen.Keramikteileals„Troub-
le shooter“ in Reinkultur.
Ein Beispiel: Bei einem Well-
pappehersteller kam es durch
den Verschleiß eines Gleit-
bauteils imWochentakt zu Pro-
blemen, standen Maschinen
unnötig lange still. Hilfe brach-
auch in Polo, Hockey, Golf,
Basketball oder Handball. Be-
reits 1987 stattete das Unter-
nehmen Tennisturniere mit
Werbemittelnaus.VonderKon-
zeption über Gestaltung und
Produktion liegt alles in einer
Hand.
1985 gründeten Peter Adelfang
junior und Christoph A. Para-
bel „ihr Büro“, das sie zu einer
renommierten Firmengruppe
ausbauten (APA steht für Adel-
fang und Parabel). Sie began-
nen mit dem Verkauf von
Werbeblenden für regionale
Tennisplätze. „Eine der ersten
logistischenHerausforderungen
war die Universiade von 1989“,
erinnern sichdieFirmengründer.
„DasEreigniswar vonSaoPaolo
anDuisburg abgegebenworden;
in 14 Tagen mussten über 2.000
Meter Banden produziert und
installiert werden.“ Die Feuer-
taufe gelang. Inzwischen er-
möglicht das APA-Rotosystem
in Stadien 25 mal mehr Werbe-
fläche als eine herkömmliche
Bande. Bis zu 20 verschiedene
Text- und Grafikmotive wech-
seln im Sekundentakt wie von
Geisterhand gesteuert.
Jetzt verlegte das Unternehmen
den bisherigen Sitz für Admini-
stration und Verkauf von Linz
nach Neuwied. Mit der dort be-
reitsvorhandenenStättefürPro-
duktion, Schriftenmalerei und
dem Servicecenter verfügt die
Firmengruppe nunmehr über
10.000 qm Fläche. Das reprä-
sentative Gebäude gehört dem
FürstenzuWiedundwurdenach
Plänen und Ideen von APA
umgebaut. „Wir haben erheb-
lich investiert und das neue Ge-
lände zu einem repräsentativen
undhoch technologisierten zen-
tralenFirmensitz ausgebaut“, so
Parabel. „KurzeKommunikati-
onswege zwischen Beratung
und Produktion kommen den
Kunden zugute“, ergänzt sein
Partner Adelfang. Und zu de-
nen gehört ganz aktuell der
DFB, der APAmit der Konzep-
tion und Koordination seiner
Jubiläumsfeiern imJanuar 2000
in Leipzig beauftragte.
Der neue Unternehmenssitz in einem Gebäude des Fürsten zu Wied.
Banden- und
andere Wer-
bung in Über-
größe sind eine
der Spezialitä-
ten der APA-
Gruppe.
Am 28. Januar ist es
soweit, erscheint,
neun Seiten stark, in
zwölf Regionalaus-
gaben und in
253.000 Exemplaren,
„Handwerk special“,
das neue, kundenna-
he Magazin der
Handwerkskammer
Koblenz in Zusam-
menarbeit mit dem
Mittelrhein-Verlag –
gezielte Öffentlich-
keitsarbeit im Diens-
te des Handwerks.
1988 – Ein Magazin fürs Handwerk wird geboren
1...,30,31,32,33,34,35,36,37,38,39 41,42,43,44,45,46,47,48,49,...50
Powered by FlippingBook