Handwerk Special Nr. 94 vom 12. Juni 2003 - page 3

Mit Perspektive: Gestern Lehrling. Heute Geselle. Morgen Meister!
12. Juni 2003
Nr. 94
Sieben gute Gründe für den Meisterbrief
Gestern Lehrling. Heute Geselle. Morgen Meister!
Und der Zukunft sind Tür und Tor geöffnet.
Informationen bei der HwK-Meisterakademie:
Tel.: 0261/ 398-400, Fax: 0261/ 398-990
E-Mail:
Internet:
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HwK-Präsident Scherhag: Handwerksordnung bietet Konzept für den Weg zum Erfolg
„Der Meisterbrief ist das Fundament für die Selbst-
ständigkeit schlechthin“, betont HwK-Präsident
Karl-Heinz Scherhag. Und er weiß, wovon er
spricht, denn seinen eigenen Weg zum Meister im
Kfz-Handwerk beurteilt er als Weg zum persönli-
chen Erfolg.
Als Existenzgründer oder durch die Übernahme eines
bestehenden Betriebes haben handwerkliche Meister-
betriebe eine wesentlich höhere Überlebensrate als
Existenzgründungen in anderen Wirtschaftsbereichen,
weiß Scherhag aus seiner langen politischen Tätigkeit.
Denn neben der fachlichenQualifikationverfügenMeis-
ter über eine gründliche Ausbildung in Unternehmens-
führung, Betriebswirtschaft und Arbeitspädagogik.
Meister sind Experten und Vorbild. Sie geben Wissen
weiter, bilden aus, entwickeln neue Produkte und mo-
derne Produktionsverfahren. Und sie können einen
Abschluss vorweisen, der international anerkannt ist.
„Qualifikation ist und bleibt der Schlüssel zum Erfolg
des Handwerkers und zur Qualität seiner Leistungen“,
lautet das Credo des Kammerpräsidenten.
Beispielhaft stehen die folgenden „sieben guten Grün-
de“ für die Beibehaltung der Meisterqualifikation als
Zugangsvoraussetzung für die Selbstständigkeit im
Handwerk:
Meister sind ausgewiesene Fachleute
Nach Lehre und Gesellenprüfung sammeln angehende
Meister praktische Erfahrung in ihrem Beruf, bevor sie
die Meistervorbereitungskurse belegen. Dort erwerben
sie über mehrere Monate in Theorie und Praxis neue
fachliche Kenntnisse und Fertigkeiten und entwickeln
ihr Know-how weiter. Mit dem „Großen Befähigungs-
nachweis“ verfügen die Meister über eine anerkannte
bundeseinheitliche Qualifikation, die international ho-
hes Ansehen genießt.
Meister leisten Verbraucherschutz
Das hohe Anforderungsprofil der Meisterprüfung si-
chert dem Kunden und Verbraucher ein Höchstmaß an
fachgerechter Ausführung bei Produkten und Dienst-
leistungen. Die Meisterqualifikation stellt einen vor-
beugenden, umfassenden Verbraucherschutz dar, der
die Kunden bereits bei der Leistungserstellung vor
Schäden schützt.
Meister sind Unternehmer
Integrativer Bestandteil der Meisterprüfung sind im
Teil III betriebswirtschaftliche und rechtliche Inhalte.
Das Handwerk ist der einzige Wirtschaftszweig, der
dieses Know-how verbindlich als Voraussetzung für
die Selbstständigkeit vorschreibt. Angehende Meister
lernen unternehmerisch zu denken und zu handeln.
Dazu gehören alle Elemente der Auftragsabwicklung
von der Kalkulation über Materialwirtschaft und Perso-
nalwesen bis zu Rechnungslegung und Bilanzierung.
Meister schaffen Arbeitsplätze
Bereits im ersten Jahr nach Existenzgründung schaffen
Handwerksmeister durchschnittlich ein bis zwei neue
Arbeitsplätze; bis zum Ende des fünften Jahres weitere
vier. Die Betriebsgröße im Handwerk liegt im Durch-
schnitt bei elf Mitarbeitern. Handwerksbetriebe bieten
langfristige Arbeitsplätze an. Auf Grund ihrer Qualifi-
kation und Flexibilität sind sie erwiesenermaßen deut-
lich weniger anfällig für Krisen oder sogar Insolvenzen
als Unternehmen anderer Wirtschaftsbereiche.
Meister bilden junge Menschen aus
Auch die Berufs- und Arbeitspädagogik gehört fest zur
Meisterqualifikation (Teil IV). Handwerksmeister er-
werben die Ausbildereignung - auch das ist in keinem
anderen Wirtschaftszweig so verbindlich geregelt. Je-
der zehnte Beschäftigte im Handwerk ist ein Lehrling
(in den übrigen Wirtschaftsbereichen sind es nur 3,6
Prozent). Mit der Lehre eröffnet das Handwerk den
jungen Leuten eine längerfristige Perspektive, denn die
Meister bilden zunächst für den Bedarf im eigenen
Betrieb aus. Aber auch andere Wirtschaftszweige -
besonders die Großindustrie - profitieren von den im
Handwerk ausgebildeten Fachkräften.
Meister haben nie ausgelernt
Es sind die kleinen und mittleren Betriebe, die für
technologische Entwicklungen und die Innovations-
kraft im Wirtschaftsgeschehen stehen. Neben den Un-
ternehmern und Betriebsinhabern gibt es eine große
„Meisterreserve“ in den Betrieben. Sie sind ein dynami-
sches Potenzial in der Optimierung von Produktions-
prozessen und der Entwicklung neuer Arbeitstechniken
und Maschinen. Fernab der Fließbandproduktion su-
chen und finden sie individuelle Lösungen für die
Anforderungen der Kunden.
Meister engagieren sich für ihr Handwerk
Im Ehrenamt bei der Handwerkskammer, Kreis-
handwerkerschaft, Innung oder den Fachverbänden ge-
stalten Handwerker die Weiterentwicklung ihrer Be-
rufsbilder selbst mit. Ob im Berufsbildungsausschuss,
der die Aus- und Fortbildungsverordnungen berät, in
den Meister- und Gesellenprüfungsausschüssen oder
anderen Gremien: Die Meister gewährleisten durch ihr
Engagement, dass technologische Entwicklungen un-
mittelbar in eine arbeitsmarktgerechte Qualifizierung
des handwerklichen Nachwuchses integriert werden.
Die Selbstverwaltung imHandwerk imZusammenspiel
mit demehrenamtlichen Engagement derMeister ist ein
dynamisierender Faktor für die mittelständische Wirt-
schaft insgesamt.
Zwei Meister, die für die Meisterqualifikation und
die darauf aufbauende Handwerksordnung einste-
hen: HwK-Präsident Karl-Heinz Scherhag (l.) und
Wirtschaftsminister Hans-Artur Bauckhage vor
dem Meisterstück eines Steinmetzes.
Handwerks-
meister schaf-
fen überdurch-
schnittlich vie-
le Arbeits- und
Ausbildungs-
plätze.
Handwerksmeister sind ein starker Motor für
die fortschreitende technologische Entwicklung.
Eine Aktion der Handwerkskammern, des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau und der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz
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