Handwerk Special Nr. 82 vom 15. August 2001 - page 12

Als Betriebswirt des Handwerks Leitungsaufgaben wahrnehmen
15. August 2001
Nr. 82
Gerade in mittelständischen
Unternehmen, bedingt durch
die fortschreitende Entwick-
lung auf betriebswirtschaftli-
chem und technischem Gebiet
und den zunehmenden Wett-
bewerb, gewinnen moderne
Führungstechniken für den
handwerklichen Unternehmer
an Bedeutung.
Der von der HwK Koblenz vor
mehr als 30 Jahren entwickelte
und inzwischen bundesweit
durchgeführte Studiengang
„Betriebswirt des Handwerks“
hilft Betriebsinhabern, leitenden
Mitarbeitern undUnternehmer-
frauen ihr Führungswissen zu
verbessern. Inzwischen haben
mehr als 2000Meister und Füh-
rungskräfte diesen Lehrgang er-
folgreich abgeschlossen und
verfügen nun über beste Chan-
cen als Selbständige oder als
leitende Mitarbeiter.
Zu ihnen gehören auch 21 Frau-
en und Männer, die bei hoch-
sommerlichenTemperaturen ih-
ren Vollzeitkurs in Koblenz mit
bestandenen Prüfungen ab-
schlossen. VierMonate lang tra-
fen sie sich zum gemeinsamen
Unterricht und zur Arbeit in
Kleingruppen - Teamarbeit und
Projektarbeit imDialog mit den
Dozenten gehören zumKonzept
des Lehrgangs. Unter den er-
folgreichen Absolventen ist
Markus Walper, Norbert Schulz und Mario Bachenberg (v.l.) präsentierten in der Prüfung
zum Betriebswirt des Handwerks ihre Projektarbeit mit Illustrationen über den Computer.
Qualifizierung zum „Betriebswirt des Handwerks“
Inhalt
500Unterrichtsstunden umfasst
der „Betriebswirt des Hand-
werks“, der in zwei Vollzeit-
und vier Teilzeitkursen jährlich
in Koblenz, Rheinbrohl, Bad
Kreuznach und Herrstein ange-
boten wird. Zu den Themen
gehören: Betriebswirtschaft,
Planung und Organisation, Fi-
nanz- u. Rechnungswesen,Mar-
keting, Personalwesen, Volks-
wirtschaft, Vertrags-, Arbeits-,
Steuer- und Sozialversiche-
rungsrecht. Projektarbeiten im
Unterricht sowie in der Prüfung
gewährleisten den direkten Zu-
sammenhang zwischen Theorie
und betrieblichem Ablauf. Die
Teilnehmer arbeiten in Grup-
pen Konzepte und Lösungsvor-
schläge für betriebliche Proble-
me aus, diskutieren darüber und
stellen die Ergebnisse vor.
Die nächsten Kurse:
Koblenz:
1. September (Teilzeit, sa)
1. Oktober (Vollzeit, mo-fr)
5. November (Teilzeit, mo+do)
Bad Kreuznach:
8. September (Teilzeit, sa)
Herrstein:
20. Oktober (Teilzeit, sa)
Rheinbrohl:
10. November (Teilzeit, sa)
3. Dezember (Vollzeit, mo-sa)
Informationen bei der HwK-
Weiterbildung,
Tel.: 0261/398-112,
Fax: 0261/398-990,
Email:
Internet:
Termine
Für die Praxis im Betrieb
auch Tischlermeister Markus
Walper aus Wirges, der sich
nach gesundheitlichen Proble-
men aus der Werkstattarbeit zu-
rückziehen musste. Als Be-
triebswirt des Handwerks -
„Diese Ausbildung ist wirklich
sehr umfassend!“ - sieht er für
sich gute Chancen, eine Anstel-
lung in der Arbeitsvorbereitung
einer Tischlerei zu finden.Nach-
dem er in Kooperation mit Un-
terstützung von LVA und Ar-
beitsamt bereits dieKurseEDV-
Systemkoordinator sowieCAD-
undCNC-Fachkurse belegt hat-
te, kann er jetzt auf das erfor-
derliche Rüstzeug im kaufmän-
nischen wie im Programmier-
bereich zurückgreifen. „Alles
aus einer Hand: Die HwK-Wei-
terbildung hat gemeinsam mit
mir ein schlüssiges Qualifi-
zierungsprogrammentwickelt.“
Partner in seiner Projektgruppe
waren die beiden Soldaten auf
Zeit, Mario Bachenberg aus
Puderbach und Norbert Schulz
aus Flammersfeld. Bachenberg
hatte sich nach der Gesellen-
prüfung als Radio- und Fern-
sehtechniker für acht Jahre bei
der Bundeswehr verpflichtet
und dort die Funkanlagen und
Navigationssysteme der Torna-
dos gewartet. Als grundlegende
Ergänzung, um sich später ein-
mal in der EDV- und Netzwerk-
technik selbstständig zu ma-
chen, sieht er den „Betriebswirt
des Handwerks“, besonders
„weil wir uns in der Projekt-
gruppe am Beispiel von Fi-
nanz-, Marketing- und Perso-
nalplanung etwas richtig erar-
beiten mussten“.
Dazu trafen sich die Drei auch
nach dem Unterricht und am
Wochenende. „In der Prüfung
auswendig gelerntes widerzu-
geben, ist noch kein Nachweis
für wirklich erworbene Kennt-
nisse“, unterstreicht Schulz den
Wert der Projektarbeit. Nach
einerMaschinenbauerlehre und
13 Jahren Bundeswehr strebt er
ebenfalls eine Tätigkeit im IT-
Bereich an, für die ihn fachlich
die Lehrgänge zum EDV-Sys-
temkoordinator und eine zweite
Lehre zum Kommunikations-
elektroniker während der Bun-
deswehr qualifizieren.
Die beidenZeitsoldaten entwik-
kelten im Gespräch mit dem
Beratungszentrum Bundes-
wehr-Handwerk bei der HwK
Koblenz und dem Berufs-
förderungsdienst der Bundes-
wehr ihren langfristigen Quali-
fizierungsplan, der ihre Rück-
kehr in das zivile Erwerbsleben
ermöglichen soll. DerKurs „Be-
triebswirt des Handwerks“ be-
deutet für sie die Grundlage für
eine professionelleBetriebsfüh-
rung und -organisation.
„Betriebswirt des Handwerks“: Erfahrungen zum Abschluss des Koblenzer Vollzeitkurses
Schulen bürgen für Qualität:
Die Besten in Rheinland-Pfalz
Unter dem Motto „Qualität
schulischer Arbeit in Rhein-
land-Pfalz“ rief das Ministeri-
um für Bildung, Frauen und
Jugend Rheinland-Pfalz zum
landesweiten Wettbewerb auf.
Die 14-köpfige Jury wählte aus
den eingesandtenBewerbungen
Schulen aus, die sich durch be-
sonderes Qualitätsmanagement
auszeichnen. Für die HwK Ko-
blenz, die ein Mitglied aus dem
Bereich Berufliche Bildung in
die Jury entsandte, ist die Prä-
mierung der Schulen aus dem
Kammerbezirk ein Beweis für
das hoheNiveau rheinland-pfäl-
zischer Schulbildung - wichtig
für den späteren Einstieg ins
Ausbildungs- und Berufsleben.
Schulische und berufliche Bil-
dung sind die beiden Bereiche,
die in der Berufsfindung für
Jugendliche eine entscheiden-
de Rolle spielen und die bei der
HwKzusammenlaufen. Sowird
der Nachwuchs in der Pädago-
gischen Anlaufstelle von der
Schulzeit bis zum Berufsein-
stieg umfassend betreut. HwK-
Ausbildungsberater informieren
Schüler über Handwerksberufe
und erleichtern ihnen damit den
Einstieg ins Berufsleben. Auch
auf demSekundar-I-Fest am29.
August informiert die HwK mit
Partnern aus derWirtschaft über
ChancenundMöglichkeiten, die
das Handwerk bietet.
VonGrundschulen, über Haupt-
und Sonderschulen bis zuGym-
nasien konnten alle Schultypen
andemWettbewerb teilnehmen.
Dabei wurdenLernmethode und
der Kontakt zwischen Schülern,
Eltern und Lehrern bewertet.
Die Jury prämierte 18 Schulen
aus ganz Rheinland-Pfalz.
Aus dem Kammerbezirk Ko-
blenz brachten acht Schulen
Preise nach Hause: Die Grund-
schulen inBurgen undDachsen-
hausen, die SonderschulenCarl-
Orff-Schule in Engers und die
Schule im Bernardshof Mayen,
dieRegionale SchuleRansbach-
Baumbach, die IGS Hamm/
Sieg, die Staatliche Fachschule
für Keramikgestaltung und -
technik in Höhr-Grenzhausen
sowie die Berufsbildende Schu-
le für Technik in Koblenz.
Informationen zur Berufli-
chen Bildung bei der HwK
,
Tel.: 0261/398-221,
Fax: 0261/389-994,
Email:
1...,2,3,4,5,6,7,8,9,10,11 13,14,15,16,17,18,19,20,21,22,...32
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