Handwerk Special Nr. 82 vom 15. August 2001 - page 8

Mit vier neuen Lehrlingen in das Ausbildungsjahr 2001/2002
15. August 2001
Nr. 82
Weissenfels Karosserie-Lackier-Technik in neuer Werkstatt
Professionelle
Beulen-Therapie
„Jetzt haben wir für unsere
bewährte Fachmannschaft die
Arbeitsplätze, die sie brauchen,
um unsere erweiterte Lei-
stungspalette kundengerecht
umzusetzen“, stellenDieterund
Andrea Weissenfels stolz ihre
neue Werkstatt am Ortsein-
gang von Asbach vor. „Und
wir haben Platz und Kapazität
für die vier neuen Lehrlinge,
die in diesen Tagen bei uns
anfangen.“
51 Jahre lang war der von
Fahrzeuglackierermeister Hans
Weissenfels gegründeteBetrieb
in Neustadt/Wied zu Hause,
doch der Standort - auf zwei
Straßenseiten verteilt - bot kei-
ne Möglichkeit zur Vergröße-
rung. Also Umzug in das neue
Gewerbegebiet im benachbar-
ten Asbach, wo ein Großteil des
Kundenkreises zu Hause ist.
„Wir wollten einen modernen
Funktionsbau mit klaren und
glatten Formen. Große Fenster-
flächen auch in der Werkstatt
sollen Transparenz vermitteln:
Die Kunden können in die helle
Werkstatt hinein sehen“, erläu-
tert AndreaWeissenfels, die das
Büro managt, das Neubau-
konzept.
Mehr Raum-weniger Stress
„Entsprechend den Arbeitsab-
läufen von der Karosserie-
instandsetzung über die Vorar-
beiten bis zur Lackierung sind
die Arbeitsplätze logisch in der
Halle angeordnet. Die Abläufe
sind so optimiert, dass wir al-
lein dadurch über eine höhere
Kapazität verfügen“, ergänzt der
44-jährige Fahrzeuglackierer
Dieter Weissenfels, der 1989
den Betrieb vom Vater über-
nahm. Nach seiner Meisterprü-
fung im Lackiererhandwerk er-
warb er durch Arbeitsprobe und
theoretische Prüfung vor der
Innung auch die Ausübungs-
berechtigung als Karosserie-
und Fahrzeugbauer.
dem kleinere Lackschäden im
Stundentakt behoben werden
können.
Nachwuchs sichern
Das Werkstatt-Team von acht
Gesellen (6 Lackierer, 1 Karos-
seriebauer, 1 Kfz-Techniker)
und einem Karosseriebauer-
Lehrling erfuhr im Sommer
Verstärkung durch vier neue
Lehrlinge (2 Lackierer, 1 Ka-
rosseriebauer, 1 Bürokauffrau).
„Wir haben die Lehrstellen of-
fen ausgeschrieben, beispiels-
weise in der HwK-Lehrstellen-
börse“, geben die Weissenfels
Einblick in ihre Auswahl-
kriterien: „In die engere Wahl
kamen Bewerber aus dem Um-
kreis, weil wir auf den Kontakt
zu den Eltern Wert legen. Denn
wir sind die Ausbilder, nicht die
Erzieher der jungen Leute. Kur-
ze Wege erleichtern uns das
Miteinander, wenn Probleme
auftreten.“
EDV-Schnellkalkulation direkt
an der Hebebühne mit Vernet-
zung zum Büro, digitale Doku-
mentationmit Übermittlung der
Kalkulation über das Dekra-
Schadennetz an die Versiche-
rung, moderne Richtbank und
Aluminium-Arbeitsplatz, zwei
umweltgerechteLackierkabinen
für PKW, eine für LKW, in de-
nen zunehmend Wasserlacke
zum Einsatz kommen... Das
Komplettangebot unter einem
Dach reduziert nicht nur den
Stress für die dreizehn Hand-
werker, die hier arbeiten, es bie-
tet den Kunden auch schnelle
und kostengünstige Regulie-
rung im Schadenfall. Dazu tra-
gen auch Angebote wie das
Spot-Repair-Verfahren bei, mit
Vor dem Abschluss eines Lehr-
vertrages führen sie ein gemein-
sames Gespräch mit den Eltern
und demLehrling, und in einem
ein- bis zweiwöchigen Prakti-
kumloten sie aus, ob siemensch-
lich zueinander passen. „Ent-
scheidend ist das Wollen der
jungenLeute - unddahinter steht
wieder die Familie“, betont der
Handwerksmeister: „Ich brem-
se lieber die Motivation, als sie
ständig anzukicken.“
Für die Arbeit in der Werkstatt
praktiziert Dieter Weissenfels
ein rotierendes System, damit
Lehrlinge undGesellen die gan-
ze Vielfalt ihres Handwerks
kennen lernen: „Prinzipiell bil-
de ich die Lehrlinge aus, um sie
später zuübernehmen.DieLehr-
linge werden dann gut, wenn
ich sie an die ganze Arbeit her-
an lasse, und wenn sie gut wer-
den, dann rechnen sie sich auch
für den Betrieb.“
Gestalten über Software:
HwK-Meisterkurs für Fahrzeuglackierer
Im Meisterkurs für Fahrzeug-
lackierer, wurden erstmals ge-
stalterische Fertigkeiten über
Software vermittelt. Die Meis-
terschüler übtendieBearbeitung
von Schriften und grafischen
Elementen. Umaufwendige und
hochwertigeDesign-Lackierun-
gen nach Kundenvorgabe um-
setzen zu können, benötigen sie
verstärkt Kenntnisse auch in IT-
gestützten Methoden. Darüber
hinaus standen die Themen
Oberflächentechnik, Werbung,
Farbtechnik, Umwelt und Ar-
beitssicherheit auf dem Plan.
Der nächste Meistervorberei-
tungskurs (Teile I&II) für
Fahrzeuglackierer beginnt am
18. Januar 2002 in Teilzeit.
Infos und Anmeldung bei der
HwK-Meisterakademie:
Tel.: 0261/398-400
Fax: 0261/398-990
Email:
Dieter Weissenfels
demonstriert die EDV-ge-
stützte Kostenkalkulation
direkt an der Hebebühne.
Klare Formen und große Glasflächen im Büro- (r.)
und Werkstattbereich stehen für die Transparenz
in der Arbeit von Weissenfels in Asbach.
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