Handwerk Special Nr. 82 vom 15. August 2001 - page 6

Modernste Solartechnik auf altem Gemäuer
Fotovoltaik, wasversteht
man unter Solarthermie?
Solarstrom: Infos zu Beratung, Förderprogramme & Bau
15. August 2001
Nr. 82
Was ist...
Fotovoltaik ist die direkte
Umsetzung von Sonnenener-
gie (Licht) mit Hilfe von
Siliciumzellen in elektrische
Energie (Strom). Solarther-
mie ist die Umsetzung von
Sonnenenergie mit Hilfe
eines Absorbers, der den
größten Teil der Energie der
Sonnenstrahlung „heraus-
filtert“ und an einen strö-
menden Wärmeträger (Was-
ser, Natrium, Isobutan)
abgibt.
Infos zur Nutzung von
Solarenergie sowie zum
HwK-Weiterbildungsange-
bot gibt das Zentrum für
Umwelt und Arbeitssicher-
heit der HwK Koblenz:
Tel.: 0261/398-653
Fax: 0261/398-992
Email:
Internet:
Auffällig ist es allemal, das kleine, denkmalgeschützte Fachwerkhaus
in Berod bei Wallmerod im Westerwald: idyllisch gelegen,
etwas versteckt, umrankt vonEfeuundBlumen. Nicht unbe-
dingt vermutet man, dass sich Hightech dahinter, oder
besser: darauf verbirgt. Auf dem Scheunendach des anno 1688 gebau-
ten Häuschens ist eine Fotovoltaikanlage installiert.
Solarteur 16.11. Teilzeit
Info-Tel.: 0261/398-653
Gewerkeübergreifende Fort-
bildung für Handwerksun-
ternehmen, um sie auf die
zunehmende Nachfrage nach
Solarstrom vorzubereiten
und wettbewerbsfähig zu
machen.
Infos und Anmeldung beim
HwK-Zentrum für Umwelt
und Arbeitssicherheit:
Tel.: 0261/398-402
Fax: 0261/398-990
Email:
Internet:
HwK-Weiterbildung
Peter Schreiber, selbstständiger
Elektro-Installateurmeister
Für wen und wann rechnet sich eine Solaranlage?
In die Finanzierungsplanung sollte man auf jeden Fall Förderlei-
stungen von Bund und Land mit einfließen lassen. Bis fünf Kilowatt
Leistungen werden Fotovoltaikanlagen unterstützt. Nach spätestens
15 Jahren hat sich die Anlage amortisiert: es kommen dann nur noch
die Wartungskosten auf den Bauherrn zu. Etwa alle drei Jahre emp-
fiehlt sich eine fachmännische Überprüfung der Anlage. Damit hat
sich die Anschaffung einer solchen Anlage nach ca. der Hälfte der
Lebensdauer refinanziert.
Nachgefragt
Modernste Solartechnik
lässt sich nicht nur auf
Neubauten installieren
(oben rechts) - auch auf
älteren Häusern kann die
Sonne angezapft werden.
Das wird vom Staat finanzi-
ell unterstützt.
ModernerStromimaltenHaus
Entstanden ist die Idee nach ei-
nem Vortrag, den Peter Schrei-
ber, Inhaber des Betriebes PS
Solar, in der Volkshochschule
Montabaur gehalten hat. Das
Thema war damals - wie könnte
es anders sein - die Solartechnik
und ihre Fördermöglichkeiten.
Der gelernteElektroinstallateur-
Meister ist Fachmann für Foto-
voltaik- und Solarthermieanla-
gen. Seinen Betrieb hat er 1988
gegründet.
Motivation für den Bau von
Solarthermie- und Fotovoltaik-
anlagen, war in erster Linie sei-
ne Skepsis gegenüber Atom-
kraftwerken. „Ich dachte mir,
dass man auch andere Möglich-
keiten der Stromgewinnung at-
traktiv machen muss. Für mich
als Elektroinstallateur bot sich
der Solarenergie-Sektor an,“ so
Schreiber. Zunächst beschränk-
te sich sein Tätigkeitsfeld auf
Schöner Schein
Handwerker exportieren
Info-Tel.: 0261/398-244
Marokko, Nigeria, Algerien
und Thailand gehören zu den
Exportnationen von Peter
Schreiber (Reportage dieser
Seite), zu seinen zufriedenen
Kunden gehört u.a. Erik
Kothny, Vater der Koblenzer
Fechtlegende „Willi“Kothny,
der auf seinem thailändischen
Ferienhaus eine Solaranlage
installieren ließ. Handwerker,
die ins Ausland exportieren
wollen, können auf den Bera-
tungsservice derHwK-Exper-
ten zurückgreifen:
Tel.: 0261/398-244
Fax: 0261/398-994
Email:
Internet:
HwK-Beratung
sogenannteInsel-
anlagen, die
weitab jedes
Stromnetzes
lagen. Mit der Bundesförderung
1991 weitete er seine Tätigkeit
aus.Auf seinemVortrag inMon-
tabaur war es Herbert Rödl, der
von der Solartechnik begeistert
war. Er war gerade dabei, ein
Fachwerkhaus zu renovieren -
samt modernster Stromgewin-
nung. Schreiber erklärte sich
sofort bereit, das Projekt in An-
griff zu nehmen. Jetzt produ-
ziert auf demScheunendacheine
4,8 KW-Anlage Strom.
„Die Denkmalschutz-Behörde
des Kreises Montabaur zeigte
sich sehr kooperativ“, so Her-
bert Rödl. Der solartechnisch
produzierte
Strom wird
in das normale Stromnetz
eingespeist - immerhin 99
Pfennige bekommt man z.Zt.
dafür vomStromanbieter.Mög-
lich macht dies das 100.000
Dächer-Programm des Bundes.
Die Bezahlung des Stromes ist
allerdings nicht alles, was einem
das Solardach versüßt: Die Kre-
ditanstalt für den Wiederaufbau
(KfW) gewährt zinsgünstige
Darlehen (1,91% p.a. / weitere
Infos zur Finanzierung unten).
Die gute Förderung ist für ihn,
neben wachsendem Umweltbe-
wusstsein, derHauptgrund, war-
um immer mehr Bauherren al-
ternative Energien bei ihrer Pla-
nung inBetracht ziehen und sich
schließlich dafür entscheiden.
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