Verwirklichung von Wohnträumen auf der Handwerksmesse, Halle 4
Eines ist dem „Tapessier“ am
Hofe Ludwig XIV. und einem
Raumausstatter unserer Tage
gemeinsam: Beide schaffen
Wohn- und Wohlfühlräume.
Zu ihnen gehört auch Familie
Rosenbach in Bad Ems, die
sich seit 1904 in vier Genera-
tionen auf ihr Handwerk ver-
steht.
Modernes,
anspruchs-
voll gestal-
tetes Raum-
design, das
bewusst die
W i r k u n g
von Formen
und Farben
einbezieht, ist einAnliegen, dem
sich Jungmeisterin Gesine
Rosenbach verschrieben hat.
Mit ihrem Meisterstück, einer
thematischenArbeit zum„Buch
als Gestaltungselement“, setzte
sie 1996 bundesweit beachtete
Akzente: Ein Sessel, der aus
aufgestellten Büchern zu beste-
hen scheint, Vorhänge mit fort-
laufenden Texten, eingefasst in
Borden, die wie Goldschnitt-
Bücher wirken, ein textiler
Wohn- & Wohlfühlräume
von den Rosenbachs
Tradition und Innovation über vier Generationen in Bad Ems
Querbehang aus Buch- und
Aktenrücken, aufgereiht wie auf
einem Regalboden...
„Zur praktischen Arbeit gehört
nicht nur in der Meisterprüfung
die Aufgabe, die Idee zu be-
schreiben und demKunden ver-
ständlich zu machen“, erklärt
die 26-Jährige. Sie weiß aus ih-
rer Tätigkeit, dass bei größeren
Aufträgen die Beratung schnell
ein Drittel der gesamten Bear-
beitungszeit ausmachen kann.
„Mit ihrem Wissen über neue
Stoffe, Materialien und aktuel-
leDesign-Tendenzenbereichert
unsere Tochter spürbar unser
Angebot“, unterstreicht Senior-
meister Volker Rosenbach. Ein
Angebot, das in großzügigen
Ausstellungsräumen in der
Lindenstraße und im Internet
finden ist.
Leistung aus einer Hand
ZehnMitarbeiter beschäftigt der
Emser Familienbetrieb, in dem
seit vielen Jahren immer min-
destens ein Lehrling das Raum-
ausstatter-Handwerk erlernt.
Ein Geselle vom Fach, drei
Malergesellen, eine Dekora-
tionsnäherin, die beiden Meis-
ter Gesine und Volker mit der
Unternehmerfrau Inge Rosen-
bach in Büro und Verkauf und
ein Polsterermeister als Koope-
rationspartner in Thüringen er-
möglichen ein breites Angebot
zur Schaffung von Wohn- und
Wohlfühlräumen.
Lebensräume, die das Raum-
ausstatter-Team gestaltet, fin-
den sich nicht nur im privaten
Bereich. Eine besondere Her-
ausforderung für GesineRosen-
bach war die Farbberatung im
Koblenzer Hospiz und auf der
Station fürQuerschnittsgelähm-
te im Evangelischen Stift. Hier
war es wichtig in einer sterilen
Atmosphäre durch besondere
Farbgebung wohnliche Akzen-
te zu setzen. Entgegen aller
Uniformität bekam jedes Zim-
mer eine besondere farbliche
Note imHinblick auf das unter-
schiedliche Farbempfinden des
Menschen. Bewusst wurden
auch kräftige Farben eingesetzt.
Handwerkliches Können und
Ästhetik verbinden und dabei
den Menschen im Blick behal-
ten ist Rosenbachs Anspruch.
Wie man sich bettet...
Zum Alltagsgeschäft zählt ein
anderer Unternehmenszweig,
mit demdieBadEmser seit 1993
auf der MESSE AM RHEIN:
Handwerksmesse Koblenz prä-
sent sind: „Wasserbetten sind
Gesine
Rosenbach
für uns ein vertrautes Medium.
Denn die Matratzenherstellung
gehört zu den klassischen
Polstererarbeiten“, umschreibt
Volker Rosenbach, was in den
Ausstellungsräumen einen brei-
ten Raum einnimmt. Aber auch
hier geht es um individuelle
Beratung und die Suche nach
dempassendenKonzept für den
Kunden, das inzwischen auch
musiktherapeutische Elemente
umfasst, wie die „tönende Ma-
tratze“, die beruhigende und ent-
spannende Wirkung ausstrahlt.
Den Nutzen des Internets sehen
die Rosenbachs derzeit noch
stärker im Handels- als im
Handwerksbereich; entspre-
chend haben sie auch eine
eigene Internet-Domain unter
Meisterstück von Gesine Rosenbach: Der Sessel scheint
aus aufgestellten Büchern zu bestehen, die Vorhänge zei-
gen fortlaufende Texte, die Schabracke besteht aus Buch-
und Aktenrücken, die auf einem Regalboden „stehen“.
Raumausstattermeister Volker Rosenbach und seine
Frau Inge in den 70er Jahren. Seither hat sich der Be-
trieb kontinuierlich vergrößert.
Stichwort:
Tapessier
Die Ursprünge des Raum-
ausstatter-Handwerks fin-
den wir im 17. Jahrhundert
am Hof Ludwig XIV.: Dort
besaßen die „Tapessiers“,
die Zutritt zu den Privatbe-
reichen am Hof hatten und
denen der König deshalb
uneingeschränkt vertrauen
musste, das Recht einen
Degen zu tragen. Sie ge-
hörten zum Stand der Edel-
leute, ihre Aufgabe bestand
v.a. darin, die Wände der
Wohnräume mit Stoffbe-
hängen zu „tapezieren“.
Der Landesinnungsverband
des Raumausstatter- und Satt-
lerhandwerks Rheinland-Pfalz
schreibt den rheinland-pfälzi-
schen Gestaltungswettbewerb
im Raumausstatter-Handwerk
2001 aus.
Präsentiert und prämiert wer-
den die eingereichten Arbei-
ten auf der 8. MESSE AM
RHEIN: Handwerksmesse
Koblenz vom 27. April bis 3.
Mai. Der Gestaltungswett-
bewerb ist nur mit der Unter-
stützung von kreativen Raum-
ausstattermeistern mög-
lich. Wer seine handwerkli-
chen Fähigkeiten und seine
Kreativität vor einem breiten
Publikum präsentieren möch-
te, sollte sich an diesem
rheinland-pfälzischenWettbe-
werb beteiligen.
Berechtigt zur Teilnahme sind
Gestaltungswettbewerb
für das Raumausstatter-Handwerk
rheinland-pfälzische Raum-
ausstattermeister und ihr Team.
Ihre Arbeit sollte die vom
Raumausstatter erwartete In-
dividualität aufzeigenundHar-
monie in Farbe und Form aus-
strahlen. Der Kreativität sind
dabei keine Grenzen gesetzt,
innovative, richtungsweisende
Ideen sind das,was der Landes-
innungsverband erwartet.
Teilnahmebedingungen
:
LIV-Geschäftsstelle bei der
KHS Ahrweiler, Wilhelm-
straße 19, 53474 Bad Neuen-
ahr-Ahrweiler.
Informationen
zur Handwerksmesse,
Tel.: 0261/398-130, Fax:
-997, Email: messe@
hwk-koblenz.de, Internet:
eingerichtet.Dennoch:Kontakt-
wünsche undAnfragen über das
Netz der Netze nehmen bestän-
dig zu. Voraussetzung dafürwar
in den Augen Gesine Rosen-
bachs aber die Erarbeitung der
„Corporate Identity“. „Zuerst
wollten wir ‘nur’ unseren
Internetauftritt in Auftrag ge-
ben, jetzt haben wir ein schlüs-
siges Konzept für das gesamte
Erscheinungsbild des Betriebes
in der Öffentlichkeit“, unter-
streicht die Fachfrau für Ge-
staltungsfragen. Und Ideen für
die Zukunft hat sie auch parat,
wenn sie Events mit Künstlern
und Designern, Gastronomen
oder Partnerbetrieben andenkt.
Schon der Besuch beim Raum-
ausstattermeister soll das ganz-
heitliche Wohnerlebnis begin-
nen...