Heizungsfach-
mann heizt
Karnevalisten
kräftig ein
Handwerksmeister regiert
Koblenzer Narren
„Ich habe Spaß daran den
Menschen Wärme zu ge-
ben, sie ein paar Minuten
vom stressigen Alltag ab-
zulenken und ihnen ein-
fachFreudezuschenken“,
erklärt der Koblenzer Kar-
nevalsprinz 2001, Franz-
Josef von „Spaß an der
Freud“, seinen Namen.
Eine Umarmung im Seni-
orenheim, ein Händedruck
inKrankenhäusern,Lebens-
freude ausstrahlen bei über
350 Auftritten in der Sessi-
on gehören dazu. „Dasmuss
von Herzen kommen, das
kann man nicht lernen“, er-
klärt der Prinz, der seit mehr
als 12 Jahren an der Vereins-
spitze der Gülser Husaren
steht und seit 1992derenPrä-
sident ist. Zum Karneval ge-
fundenhaterdurchseineFrau
Sylvia, die er an einem11.11.
kennen lernte und die 1989
Confluentia war.
DerbürgerlicheNamedesKo-
blenzer Regenten ist Franz-
Josef Möhlich. Der 40-Jähri-
ge ist Gas- und Wasserin-
stallateurmeister. Sein Hand-
werkwurde ihmso zu sagen in
die Wiege gelegt. Auch Groß-
vater Josef undVaterMatthias
erlernten den Beruf.
1927 machte sich Josef Möhlich
als Installateur- und Klempner-
meister in Koblenz-Güls selbst-
ständig. Nach seinem Tod über-
nahm der Sohn den Familienbe-
trieb. Seit 1996 führt Franz-Jo-
sef das Unternehmen. Zusätz-
lich zur 1989 abgelegten Mei-
sterprüfungalsGas-undWasser-
installateur besuchte er ein An-
passungsseminar im Heizungs-
bauerhandwerk, um ein breite-
res Betätigungsfeld zu haben.
Zwei Gesellen und zwei Lehr-
linge verstärken das Team. Sein
Vater, inzwischen67 Jahre, steht
dem Sohn auch heute noch zur
Seite. „DasEngagement imKar-
neval wird mir durch die Rü-
ckendeckung in der Familie er-
leichtert“, erklärt der Prinz aller
närrischen Schängel. Alle Ter-
mine unter einen Hut zu bringen
ist tatsächlich in der Session ein
Unterfangen, das großen Orga-
nisationstalents bedarf.
Morgens noch auf Baustellen
und in privaten Haushalten zum
Installieren von Gasgeräten und
-leitungen unterwegs, gleich da-
nach indenvollenOrnat schwin-
gen und als Prinz agieren.
„Man muss hinter allem, was
man tut, mit ganzer Seele stehen
und es auch mit ganzem Herzen
in die tat umsetzen“, so Franz-
Josef Möhlich. Er sagt es glaub-
haft und man nimmt es ihm ab -
als Prinz undHandwerksmeister.
Vom kriegerischen Entlein
zum närrischen Schwan
Handwerker helfen bei der Verwandlung des Koblenzer
Kehlturms zum „Rheinischen Fastnachtsmuseum“
Einst rauchten hier die Kano-
nen, herrschten Zucht und Ord-
nung, wurde befohlen, gehorcht
undwenig gelacht. Einst, als der
Kehlturm noch Teil des 1826
vollendeten „Forts Großfürst
Constantin“ und der preußi-
schenGroßfestungKoblenzwar.
Entsprechend mächtig sind sei-
ne Mauern.
Aber die Zeiten haben sich ge-
ändert. Statt kriegerisch präsen-
tiert sich der Kehlturm gegen-
wärtig metallisch, Maskerade,
dieNeugierweckt aufKommen-
des. Noch im Frühjahr wird hier
das „Rheinische Fastnachtsmu-
seum Koblenz“ eröffnet, initi-
iert vom gleichnamigen, von
DetlefKöniggeleitetenund1998
gegründeten Verein.
Kräftig mitgewirkt daran, aus
demkriegerischen Entlein einen
närrischen Schwan zu machen,
haben, neben vielen Sponsoren
auch etliche Handwerker der
Region. Schließlich ist eine sol-
che radikale Verwandlung nicht
ganz einfach und unproblema-
tisch und der Koblenzer Archi-
tekt Paul Wald, der sie ehren-
amtlich leitet, erzählt von man-
chen Schwierigkeiten, die über-
wunden werden mussten.
Erdgeschoss und erster Stock,
die eigentlichen Museumsräu-
me, sind vollendet, Wände und
wuchtiges Gewölbe restauriert.
DenTerrakottafußbodenverleg-
te die Firma Detlef Börner aus
Koblenz; die Treppe durch den
früherenKanonenschacht inden
ersten Stock fertigte Stahlbau
Schultheis.
Am Innenausbau beteiligte sich
u.a. die Schreinerei Klaus Eck-
stein,dieElektroinstallationführ-
te die Firma Hermann Neuroth
aus Niederelbert aus. Die Instal-
lation der Sanitär- und der Hei-
zungsanlagestammtgaraus„mo-
narchischer“Hand,ausderWerk-
statt von Franz-Josef Möhlich,
Gas- undWasserinstallateurmei-
ster,indieserSession„PrinzFranz-
Josef von Spaß an der Freud“.
Handwerksmeister & Prinz:
Franz-Josef von „Spaß an
der Freud“ besucht den
HwK-Meistervorbereitungs-
kurs im Metall- und Techno-
logiezentrum (oben) - dort,
wo auch er sich auf die
Selbstständigkeit und die
Arbeit im eigenen Unterneh-
men (rechts) vorbereitet hat
