Handwerk Special Nr. 74 vom 12. April 2000 - page 10

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HwK-Präsident Karl-Heinz Scherhag und Hauptgeschäftsführer Karl-Jürgen Wilbert erläutern Beschluss der Vollversammlung:
Handwerkskammer Koblenz kauft weiteres
Messegelände als Investition in die Zukunft
Mit einem besonderen Si-
gnal zum Messe- und
Kongressstandort Koblenz
hat sich die HwK Koblenz
in die Diskussion um die
wirtschaftliche Zukunft
des Nordens von Rhein-
land-Pfalz eingeschaltet.
Die Vollversammlung der
Kammer beschloss am 20.
März unter Vorsitz vonPrä-
sident Karl-Heinz Scher-
hag, MdB, ein Grundstück
von über 21.000 Quadrat-
metern in unmittelbarer
Nachbarschaft zum bishe-
rigen Koblenzer Messege-
lände zu kaufen. Der Kauf-
vertrag ist bereits notariell
beurkundet.
„Das Handwerk hat schon
immer positiv die wirt-
schaftlicheEntwicklungder
Region mitgestaltet. Der
Grundstückskauf neben
dem Messegelände am
Wallersheimer Kreisel ist
ein tatkräftiges Beispiel
dafür“, so Präsident Karl-
Heinz Scherhag undHaupt-
geschäftsführer Karl-Jür-
gen Wilbert. „Im Jahr des
100-jährigenBestehens der
Koblenzer Kammer ist die-
ser finanzielle Kraftakt, der
aus den Rücklagen finan-
ziert wird, ein Angebot zur
Kooperation innerhalb der
Wirtschaft, der Stadt Ko-
blenz, der umliegenden
Kreise und des Landes
Rheinland-Pfalz.“ Messen
schafften Märkte, sind
Scherhag undWilbert über-
zeugt: „Unsere Region
braucht zusätzliche Wirt-
schaftstätigkeit. Wir sind
damit einverstanden, dass
die Messen an Rhein und
Mosel mit dem Namen der
Stadt Koblenz als Marken-
begriff verbunden werden.
Dies soll aber der Mitge-
staltung durch die Kreise
nicht im Wege stehen.“
Nach Auffassung der HwK
sollte jetzt schrittweise ein
professionelles Messe-
Das von der HwK erworbene Gelände - hier umrandet - grenzt unmittelbar an das bisherige
Koblenzer Messegelände am Wallersheimer Kreisel an.
konzept erarbeitet werden.
Dabei sei auf die Begriffs-
paare „Ausstellung und
Messe, Tagungen und Er-
lebnis“ auf einem Gelände
besonderer Wert zu legen.
Der gute Ruf von Koblenz
und der Region als freund-
liche Landschaft an Rhein
und Mosel kämen einem
solchen Konzept sehr ent-
gegen. Denn: „Die Stadt
und die Region brauchen
ein modernes Messe- und
Kongresszentrum.“
Scherhag und Wilbert be-
grüßen die in letzter Zeit
verstärkten Aktivitäten der
Stadt Koblenz und des Ko-
blenzer Oberbürgermei-
sters Dr. Eberhard Schulte-
Wissermann, neue Messe-
Impulse zu entwickeln und
zur Erschließung eines grö-
ßeren Messegeländes in
stadtnaher Erreichbarkeit
durch den Erwerb weiterer
Grundstücke beizutragen.
„Die Messe Koblenz mit
neuen Aspekten und For-
men im Bereich Ausstel-
lungen, Kongresse, Veran-
staltungen, Workshops hat
Zukunft, wenn wir dies
wollen“, so Scherhag und
Wilbert: „Die Welt wartet
nicht darauf, dass wir die
239steMesse erfinden, son-
dern die Menschen in unse-
rer Regionwollen, dass hier
imMessebereich etwasUn-
verwechselbares zur Stär-
kung der Wirtschaftskraft
entwickelt wird. Phantasie
undKreativitätwerden auch
in Zukunft belohnt.“ Es rei-
che nicht, auf den warmen
Regen von oben über der
Region zu warten, „wir
müssen selbst einen Bei-
trag leisten.“
„Dabei kann“, so die bei-
denKammerrepräsentanten
abschließend, „auf der
WIVAund der Handwerks-
messe aufgebaut werden.
Wir brauchen aber ein trag-
fähigesGesamtkonzept, um
eine vernünftige Ausla-
stung sicherzustellen. Dar-
an wollen wir mitarbeiten.
Mit dem Grundstückskauf
der HwK wurde eine gute
Grundlage dazugeschaffen.
Er ist eine Investition in die
Zukunft.“
Die nächste
MESSE AM RHEIN:
Handwerksmesse
Koblenz findet vom
27. April bis 3. Mai
2001 statt.
Informationen
, Tel.: 0261/
398-130, Fax: -997, Email:
Int.:
Technologie-Transferprojekt in zweiter Runde: Lasertechnik für die Praxis im Handwerksbetrieb
Mit ihr lassen sich Teile
flexibel und präzise herstel-
len, aus Metall, Keramik,
Kunststoff, Holz oder mo-
dernen Verbundwerkstof-
fen, in großer Serie genau-
so wie in kleinen Stückzah-
len. Laserschweißen, Laser-
strahlschneiden oder laser-
gerechtes Konstruieren, ist
aus derMaterialbearbeitung
im Handwerk nicht mehr
wegzudenken.
Allerdings ist trotz zwei-
stelliger Wachstumszahlen
„Lasertechnik“ für viele
noch einFremdwort, ihr Po-
tential gerade inkleinenund
mittleren Betrieben noch
lange nicht ausgeschöpft.
Um Schwellenängste zu
überwinden, Informations-
lücken zu schließen und
Inhalt eines Musterkoffers „Laser“: Ob Metalle,
Kunststoffe oder Holz, ob Schneiden, Schwei-
ßen oder Gravieren - die Anwendungsmöglich-
keiten der Lasertechnologie sind enorm.
praktischeHilfestellungbei
der Einführung der Laser-
technik im Betrieb zu lei-
sten, wurde 1996 vomBun-
desministeriumfür Bildung
und Forschung ein Projekt
ins Leben gerufen: die Er-
probungs- und Bera-
tungszentren in der Laser-
technik (EBZ).
Über 3.700 Unternehmen
wurden während der bishe-
rigen Laufzeit des Projekts
unabhängig beraten und
konnten die Lasertechnik
erproben.
Wesentlich zum Erfolg des
Projekts trug die Arbeits-
gemeinschaft der Hand-
werkskammern unter der
Leitung der HwK Koblenz
bei, die zielgerichtet die
Interessen des Handwerks
vertrat. Eine Gruppe von
Vertretern aus Handwerk,
Forschung und Technolo-
gie erarbeitete Strategien
und Lösungsvorschläge für
eine schnelle Umsetzung
der für das Handwerk rele-
vanten Themen und Hilfs-
materialien für Beratung,
Schulung, Aus- und Wei-
terbildung.
Der durchschlagende Er-
folg des Projekts bewog das
Ministerium zu einer Fort-
setzung bis Ende 2002.
Handwerkskammern und
SchweißtechnischeLehran-
stalten gehören auch jetzt
zu den wichtigsten regio-
nalen Multiplikatoren; ihre
Technologieberater sind
direkteAnsprechpartner für
die Handwerksbetriebe.
Bedeutung kommt dabei
den regionalen Berufsbil-
dungs- und Beratungs-
einrichtungen des Hand-
werks wie dem Laser-
zentrumKoblenz imHwK-
Metall- und Technologie-
zentrum zu, die nicht nur
die nötigeKompetenz inder
Anwendung der Lasertech-
nik besitzen, sondern auch
neu entwickelte Laser-
Bildungsmodule für Meis-
terkurse oder Lehrgänge
erarbeiten und erproben
können - Technologietrans-
fer der praxisnahen Art.
Informationen
im HwK-Laserzentrum,
Tel.: 0261/398-511,
Fax: -988, Email:
Int.:
1,2,3,4,5,6,7,8,9 11,12,13,14,15,16,17,18,19,20,...24
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