Handwerk Special Nr. 74 vom 12. April 2000 - page 2

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Präzision mit High-tech
Das Handwerk bietet individuelle Lösungen für
viele Lebens- und Arbeitsbereiche. Dabei arbei-
ten Betriebe, ob neu gegründet oder bereits
Jahrzehnte im Markt, mit einer Präzision im
tausendstel Millimeterbereich, nutzen dafür
modernste Technologien und Maschinen - und
längst auch das Netz der Netze:
Karl-Jürgen Wilbert
aus dem
Es geht um Ästethik und Funktionalität, um
Energieeinsparung und Denkmalschutz. Das
Handwerk zeigt sich innovativ, wenn es um
Wohnkonzepte oder den Erhalt historischer
Bausubstanz geht. Beispiele sind die Weiterent-
wicklung von Niedrigenergie- zu Passivhäusern
und die Wiederbelebung eines Schlosses.
Bauen und Renovieren
HANDWERK SPECIAL
Vieles, aber nicht alles dreht sich in diesen
Tagen um die Jungmeister 2000. Die HwK setzt
auch Zeichen für den Messestandort Koblenz und
die hier beheimatete Handwerksmesse, diskutiert
die Chancen der Informations- und Kommunika-
tionstechnologien für das Handwerk, überreicht
die ersten „Europässe Berufsbildung“:
Rund um die HwK Koblenz
Sie haben nach ihrer Lehre und Gesellenzeit den
HwK-Meistervorbereitungskurs besucht, sich fit
gemacht in ihrem Gewerk, in Wirtschaft, Recht
und Ausbildung. Jetzt wagen sie den Sprung in
die Selbständigkeit, mit ihrem neu gegründeten
Betrieb, durch Übernahme eines bestehenden:
Start in die Selbständigkeit
Nach einer Meisterfeier der Handwerkskammer
Koblenz darf es nicht verwundern, dass sich auch an
dieser Stelle ein Nachtrag findet. Es war eine große
Veranstaltung und ein Plädoyer für eine neue Generati-
on. Die Meister des Jahrgangs 2000 sind erfrischende
junge Leute, die mit offenen Augen in die Zukunft
schauen und die an diesem Sonntagmorgen im April
ihre großen Meisterbriefe erhalten haben. Es war ihr
Fest, bei dem über 1500 ihr Diplom an ihrem Platz er-
halten haben, was nicht so ganz einfach war. Die Politik
öffnete sich ihnen, so gab es keine großen Festtags-
reden, sondern eine Gesprächsrunde mit den führenden
Köpfen der politischen Parteien aus Rheinland-Pfalz als
Werbung für Politik und als Anregung, sich in Zukunft
politisch zu engagieren in den Kommunen und in den
Parlamenten. Handwerker sind nicht nur im Gefüge der
Wirtschaft, sondern auch im parlamentarischen Bereich
wie das Salz in der Suppe.
Die freundliche Atmosphäre der um Chefredakteur
Martin Lohmann vereinten Politiker, die den jungen
Frauen und Männern Mut für eine Zukunft in einer
multimedialen Zeit mit schnellen Verbindungswegen in
jeder Art machten, möge vorhalten, wenn es darum
geht, auf diesen schönen Sonntag den Alltag des neuen
Berufslebens folgen zu lassen. Wenn es also darum
geht, Betriebe aufzubauen, Lehrlinge und Mitarbeiter
einzustellen, Kunden zu finden, Gewinne zu machen
und erträgliche Steuern zu zahlen. Wenn es darum geht,
die Hilfen der öffentlichen Hand für einen guten Start
zu bekommen, verständnisvolle Bauherren zu haben
oder wenn es darum geht, mit Geschick und Fortune in
der Welt den eigenen Weg zu machen.
Es war die Feier der jungen Leute, die fast ausnahmslos
ihre Berufsentscheidung nicht bereuen. Sie sind im
Schnitt knapp 30 und kamen in einer ersten Gesprächs-
runde selbst zu Wort. Sie wollen die Welt nicht auf den
Kopf stellen, sie wollen selbstbewusst ihr Geschick
selbst in die Hand nehmen, wollen die Freiheit des Un-
ternehmers spüren oder Mitarbeiter als Meister ihres
Fachs sein. Mir gefallen sie. Die Gesprächsrunde mit
fünf jungen Meistern hinterließ einen sympathischen
Eindruck.
An einem solchen Tag gehört es zur Tradition in Ko-
blenz, dass die Bundeswehr ihr Heeresmusikkorps 300
entsendet. Es ist nicht nur eine mitreißende, kräftige
Musik, gut für solche Großveranstaltungen, sondern für
uns auch eine Gelegenheit daran zu erinnern, dass
Handwerk und Bundeswehr, neben allen militärischen
Dimensionen einerseits und zivilen Aspekten auf der
anderen Seite, vielfache Berührungspunkte haben. Von
der „Unabkömmlichstellung“ von Wehrdienstleistenden
bei betriebsbedingten Anlässen bis zur Einbindung von
Wehrpflichtigen und Zeitsoldaten in einen Kreislauf der
zivilen Qualifikation, damit Soldaten in der Zeit „da-
nach“ nahtlos auf dem Arbeitsmarkt oder in der
Betriebswelt unterkommen.
Meisterfeier im April 2000, dem Jahr des 100. Geburts-
tages der Kammer, ein besonderes Erlebnis für die, die
dabei waren, ein Event ohne den Staub der Vergangen-
heit, für junge Menschen von heute und die Generation
mit Verantwortung von morgen.
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