Handwerk Special Nr. 72 vom 3. Januar 2000 - 100 Jahre Handwerkskammer Koblenz - page 10

Fertighäuser wirken unifor-
miert. Bauherren haben wenig
Alternativen beim Grundriss
undbeideräußerenGestaltung.
Die Individualität ist durch die
standardisierte Bauweise stark
eingegrenzt. Vorurteile, denen
die Vielfalt der angebotenen
modernen Fertighäuser ver-
schiedener Hersteller wider-
spricht.
So setzt das 1912 von Zim-
merermeister Johann Huf in
Hartenfels/Westerwaldgegrün-
dete FamilienunternehmenHuf
Haus auf offene Bauweise mit
Holz und Glas. Beide Werk-
stoffe sind sowohl konstruktive
als auch gestaltende Elemente.
Holz-Glas-Bauten
Offenheit undTransparenz sind
das Markenzeichen von Huf
Häusern. Die Leimholzkon-
struktion verbindet sichmit den
rahmenlosenVerglasungen.Die
Naturinihrenunterschiedlichen
Facetten wird in den Raum ge-
holt. Sie fließt in den Lebens-
undWohnbereich ein und prägt
ihn. Dadurch entsteht ein Ge-
fühl von Weite. Faszinierend
ist auch das Wechselspiel von
Licht und Schatten, sowie der
Rhythmus der Tages- und Jah-
reszeiten.
Das traditionsreiche Unterneh-
men gehört zu den erfahrensten
Anbietern auf dem Gebiet der
Holz-Glas-Bauten. Zahlreiche
Auszeichnungen, so der 1989
verliehene Preis „House of the
Year“
des
Daily
Telegrapbelegen das.
Bauherr bestimmt Outfit
Den Erfolg der Huf Häuser be-
gründetGeorgHuf, dermitBru-
der Thomas das Unternehmen
in der dritten Generation leitet,
auch damit, dass „der Bauherr
individuelle Grundrissvor-
stellungenverwirklichenkann“.
Dank ihrer variablen Kon-
struktionsweisepassen sichHuf
1958: Ein Höhepunkt der frühen Nachkriegsjahre waren die Aufträge
zur Weltausstellung in Brüssel. Huf führte die Holzbauarbeiten an
den deutschen und dem arabischen (Bild) Pavillon aus.
Häuser den unterschiedlichsten
Grundstücksgegebenheiten an.
AuchbeiderInnenraumplanung
gibt es Gestaltungsfreiräume.
Den niedrigen Energiever-
brauch bestimmt ebenfalls von
vornehereinderBauherr. Er legt
fest, ob Solarenergie, Brenn-
wert-Heiztechnik oder Warm-
luftanlagen für Energieerspar-
nis sorgen.
Blick zurück & nach vorn
87 Jahre Erfahrung stehen hinter
den Huf Fachwerkhäusern. In
den Anfangsjahren lag der
Schwerpunkt der Arbeit des
Familienunternehmens in der
Holzbearbeitung und dem Bau
vonDachstühlen. DasHolzwur-
de damals noch mit dem Beil
bearbeitet undmit demVorwerk
aus dem Westerwald transpor-
tiert. Nach der Rückkehr aus
der Kriegsgefangenschaft wur-
de Franz Huf, ebenfalls Zim-
merermeister, Mitinhaber im
Betrieb seines Vaters Johann.
Sägewerk und Zimmerei wur-
den erweitert. FranzHuf sah die
Zukunft des Unternehmens im
Bauen aus vorgefertigten Tei-
len. Anfang der sechziger Jahre
wurden die ersten Fertighäuser
gebaut. In dieser Zeit wurde
auch das heute noch gültige
Firmenlogo, das ein „H“ im
Dreieck eines Giebels darstellt,
entwickelt. Huf Fachwerkhäu-
ser stehen heute in ganz Euro-
pa. Neben dem Bauen von
Wohnhäusern gewinnt der
Objektbau immer mehr an Be-
deutung. Großräumige zentrale
Einrichtungen tragen dieHand-
schrift des Westerwälder Un-
ternehmens.
Nach Großvater Johann Huf (v.l.) und Vater Franz führen jetzt die Brüder Georg und Thomas Huf das
Unternehmen aus dem Zimmerer-Handwerk in die dritte Generation.
Die nächsten Meisterkurse
(Teile I&II) für Zimmerer:
März 2000 im HwK-Be-
rufsbildungszentrum Bad
Kreuznach, September
2000 in Koblenz, beide in
Teilzeit. -
Infos
unter Tel.:
0261/398-400, Fax: -990
Schüler schnuppern Handwerksluft: Zur „Arbeitserprobung“ waren zum Jahresende siebzehn Schüler
einer chten Hauptschulklasse im HwK-Berufsbildungszentrum Bad Kreuznach. Unter Anleitung von
Zimmerermeister Günter Fett (2.v.l.) trainierten sie die Anfertigung von Holzbauteilen nach Zeichnung,
aus denen Nistkästen entstanden. Ziel der Kooperation zwischen HwK und Hauptschulen ist die
frühzeitige Heranführung von Jugendlichen ans Handwerk. - Info-Tel.: 0671/894013-812, Fax: -888.
Der Unternehmenssitz in
Hartenfels / Westerwald ist
in markanter Glas-Holz-
Bauweise ausgeführt.
Zahlreiche Handwer-
ker und Arbeiter in
der Stadt sind arbeits-
los. Um Protesten
entgegenzuwirken,
finanziert der preußi-
sche Staat den Bau
eines Sicherheits-
hafens in Koblenz, bei
dem möglichst viele
Arbeitskräfte für
einen Mindestlohn,
der gerade das Über-
leben sichert, beschäf-
tigt werden.
14.1
1848 – Erste Arbeitsbeschaffungsmaßnahme in Koblenz
1,2,3,4,5,6,7,8,9 11,12,13,14,15,16,17,18,19,20,...50
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