Handwerk Special Nr. 69 vom 18. August 1999 - page 18

Gesünder leben
Zahntechniker sorgen für strahlendes Lächeln / Zertifizierung /Ausbildung / Ernährung
Ein Dentallabor von 238 Zahn-
technikerbetrieben im nördli-
chen Rheinland-Pfalz feiert in
diesenTagen sein20jährigesBe-
stehen. Günter Velten, Zahn-
technikermeister ausBadKreuz-
nach und Chef im Dentallabor
Velten, über dieDientsleistungs-
vielfalt seines Berufes und die
seinesUnternehmens:„ObModell-
guß, Edelmetall, Keramik, Gal-
vanoforming, In-CeramalsVoll-
keramik, Keramik-Inlays und
Veneers, die als Schalen für die
Frontflächen sehr zahnschonend
eingesetzt werden... mit derzeit
zehn Mitarbeitern bringen wir
unser ganzesKönnen für dieGe-
sundheit der Patienten ein. Wir
wollenMaßstäbe setzen in inno-
vativer Technologie und hand-
werklichenFertigungsverfahren
für Prothetik und Rekonstrukti-
on. Mit Computerprogrammen
visualisierenwir die Qualität für
die Kunden vorab,“ beschreibt
der Handwerksmeister das Zu-
sammenspiel aus technischer
Meisterleistung und Einfüh-
lungsvermögen für denKunden.
Allein von Luft
und Liebe läßt
sich nicht ewig
leben - auch
das Essen zählt
dazu. Auf dem
Weg von der puren Kost zum Energieträger ist der Weg lang, im
Mund beginnt die Reise mit dem Kauen. Wichtig dabei: die Zähne.
Zahnärzte sorgen für den sorgenfreien Biß und arbeiten beim Erhalt
der Lebensqualität auch mit dem Handwerk zusammen. Mit ihrer
Arbeit sorgt das Zahntechnikerhandwerk für den perfekten Biß und
ein makelloses Aussehen auch dann noch, wenn die Zahnreihen auf
natürlichem Weg lichter werden.
Qualitätsmanagement(QM)-Sy-
stemein: „Die gemeinsame Ent-
wicklung von Arbeitsmethoden
undintensive,regelmäßigeSchu-
lungen gewährleisten die Ent-
wicklung des Betriebs. Mit der
Zertifizierung sind sie fit für die
Herausforderungen im neuen
Jahrtausend“, so Hans Dause-
nau, QM-Beauftragter der Hwk.
Günter Velten ging den klassi-
schenWegzumeigenenBetrieb:
„Von 1962 bis 1965 war ich in
der Lehre, 1977 habe ich die
Meisterprüfung an der Meister-
schule inKöln abgelegt und zwei
Jahre später das Dental-Labor
Arnold in Bad Kreuznach über-
nommen. 1993 sind wir in eige-
ne Räume umgezogen.“ Seine
Frau Doris hat die kaufmänni-
sche Leitung übernommen - ein
wichtiger Bestandteil der Arbeit
in mittelständischen Unterneh-
men, den der Handwerksmeister
hoch anerkennt. Am Tag der of-
fenenTürwurdeinfeinstemRah-
men gefeiert: Mit Demonstra-
tionen in der Werkstatt, besten
Nahe-Weinen und Malereien
von Herbert Goltz.
Der moderne Betrieb setzt so
den individuellen Anspruch des
Patienten aufWohlbefinden und
Aussehen um. Der Zahntechni-
ker fertigt Unikate, so einzigar-
tig wie der individuelle An-
spruch. Technik steht für Günter
Velten genauso imVordergrund
wiepositiveKommunikationmit
den Kunden: „Wir achten auf
die enge Zusammenarbeit mit
denZahnärzten,pflegendenDia-
log, denn das Feed Back ist für
unsere Arbeit sehr wichtig.“
Bio & QM-Einsatz
BiokompatibleMaterialienkom-
men zum Einsatz, die höchste
Verträglichkeit undÄsthetik ga-
rantieren. Der Einsatz von hoch-
wertigenMaterialienbeimZahn-
ersatz und ein neues kontinuier-
liches QM-System sichern im
Labor Dienstleistung auf höch-
stem Niveau.
Mit der Handwerkskammer Ko-
blenz führt das Velten-Team
derzeit sein prozeßorientiertes
Berufswunsch
Zahntechniker
Im Zahntechnikerhandwerk sind
noch Lehrstellen frei! Ausbil-
dungsplätze bieten zur Zeit die
Betriebe Lubberich GmbH in
Koblenz, Tel.: 0261/32888 und
Arnulf Poerschke in Bad Ems,
Tel.: 02603/2002.
Aktuelle Infos zu freienLehrstel-
len bietet die HwK-Lehrstellen-
Nachgefragt
bei Manfred Heckenes, Ober-
meister der Zahntechniker-
Innung Rheinland-Pfalz und
selbständiger Zahntechniker-
meister:
Welchen Einfluß hat die
Gesundheitsreform auf die
Perspektiven des Zahntech-
nikerhandwerks?
Die Gesundheitsreformen -
jene der CDU-Regierung
1998, der SPD 1999 und die
dritte zum Jahresbeginn
2000 - stellen eine starke
Belastung für unser Hand-
werk dar. Bereits die Ge-
sundheitsreform 1998 brach-
te ca. 40 Prozent Umsatzein-
bußen und 12.000 Entlas-
sungen bundesweit im Zahn-
technikerhandwerk mit sich,
im ersten Quartal ´99 ist ein
nochmaliger Umsatzein-
bruch von 30 Prozent zu
beobachten. Was die noch-
maligen Änderungen zum
1.1.2000 bringen, können
wir noch nicht abschätzen -
die Lage wird sich auf jeden
Fall nicht bessern, denn
dann soll ein „Globalbud-
get“ durch die Zahnärzte
verwaltet werden. Die Zahn-
ärzte werden natürlich ver-
suchen, aus diesem Budget
die eigenen Leistungen zu
finanzieren. Der Rest wird
für Dienstleister wie das
Zahntechnikerhandwerk
verwendet - viel wird da
nicht übrigbleiben.
Was tut Ihr Handwerk für
eine Besserung?
Damit sich die Situation
bessert, müssen grundlegen-
de Regeln geändert werden.
Dazu gehören einheitliche
Preise bundesweit - noch
werden unsere Leistungen in
den Bundesländern verschie-
den berechnet - und die Auf-
nahme des Zahntechniker-
handwerks in den Bundes-
verband für Zahnersatzlei-
stungen, dem nur Zahnärzte
und Krankenkassen angehö-
ren. Dafür werden wir uns
massiv einsetzen.
Zahntechnikermeister Günter Velten (stehend) und
Ehefrau Doris mit einem ihrer zehn Mitarbeiter in der auf
dem neuestebn Stand der Technik eingerichteten Labor.
HwK hilft bei
Zertifizierung
Die Service-GmbH der HwK
unterstützt Handwerker bei der
individuellenoderauchderGrup-
penberatung. Die Zertifizierung
nach EN ISO9000wird gern von
denBetrieben angenommen, - sei
esaufgrundgesetzlicherRahmen-
bedingungen, als Qualitätslabel
oder im eigenen Interesse. Die
Zertifizierung bietet die Chance,
betrieblicheAbläufeundZiele zu
verbessern, die Arbeitsbereiche
zu analysieren und Schwachstel-
len zu beheben. Allgemeine oder
gewerkspezifischeUnterstützung
bei der Zertifizierungsvorberei-
tung, Handbuchprüfung und
Mitarbeiterschulungen durch die
HwK gehören mit dazu.
Nutzen Sie das HwK-Angebot:
Service GmbH der Handwerks-
kammerKoblenz,Tel.:0261/398-
654, Fax: 0261/398-989,
e-mail:
Diät heißt nicht, daß man auf
alle Gaumenfreuden verzich-
ten muß. Auch bei Allergien
gibt der Fachmann kompeten-
te Auskunft über Lebensmit-
tel: Fleischer, Bäcker, Kondi-
toren kennen die Zusammen-
setzung ihrer Produkte, achten
auf sorgfältigste Verarbeitung
und informieren über Inhalts-
stoffe. Sie sind Lieferant und
GarantfürGesundheitsbewußt-
sein, bei demdie Lebensfreude
nicht zu kurz kommt.
ChristerHamre,einjungerBäk-
ker aus Norwegen, hat diese
Marktnische erkannt: „Ichwill
in meinem Betrieb Vollkorn-
brote frei von Weizen anbie-
ten, die Allergiker genau so
kaufen können wie andere
Kunden.“ Er bedankt sich bei
der Handwerkskammer Ko-
blenz für die Hilfe, in Deutsch-
land bei einem spezialisierten
BetriebBerufserfahrung zu sam-
meln. ObBäckerei Brotgarten in
Boppard,VollkornbäckereiBarth
inNiederfell, Bader inNastätten,
Mühlenbäckerei Jung in West-
erburg oder Thilmann Brot in
Kobern-Gondorf, um nur einige
zu nennen, - mit einem speziel-
len Sortiment helfen sie, die Ge-
sundheit der Kunden mit ihren
Produkten zu unterstützen und
Lebensqualität zu erhalten.
Konditormeister Hans-Michael
Luy aus Koblenz hat für die
Zusatzstoffverordnung zur De-
klarierung von loser Ware sogar
ein Handbuch entwickelt, das
füralleNahrungsmittelhandwer-
ke interessant ist und auch auf
die Gastronomie übertragen
werden kann. Das Informations-
und Arbeitsbuch ist ein Knül-
ler für Kunden und Kollegen,
denn es erleichtert die Kennt-
lichmachung und Kundenin-
formation:„DieWarekannein-
getragen werden, die Zusatz-
stoffe deklariert und der Kun-
de - und hierbei sind besonders
Allergikerangesprochen-kann
es jederzeit einsehen und über-
prüfen, ob er die Produkte ver-
trägt.
Die HwK Koblenz unterstützt
interessierte Betriebe mit dem
Arbeitskreis Gesunde Ernäh-
rung, das Thema der nächsten
Veranstaltung „VomVollkorn
zum Vollkornprodukt und zum
Endverbraucher“ findet im
September statt. Informationen
bei der HwK Koblenz, Tel.:
0261/398-332, Fax: -989, e-
mail:
Trotz Allergien herzhaft genießen: Nahrungsmittelhandwerke
sichern ein „großes Stück“ Lebensqualität ihrer Kunden
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