Handwerk im Sommer vom 6. Juli 2007 - page 12

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InformationenzudenPartnerschafts-
projekten der Ost-West GmbH, Tel.:
0261/ 398-125, Fax: 0261/ 398-936,
E-Mail:
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In Montenegro wurde Handwerkskammer gegründet
Mit Unterstützung des HwK-Part-
nerschaftsprojektes wurde Mitte Juni
in Podgorica, der Hauptstadt von
Montenegro, die erste Handwerks-
kammer gegründet. Sie trägt den
offiziellen Namen „Handwerksunter-
nehmer Kammer von Montenegro“.
Für den Satzungsentwurf stand die
deutsche Handwerksordnung auf
Wunsch derMontenegriner Pate.Mit
den selbstständigen Handwerkern
nahmen an der Gründungsversamm-
lung der Wirtschaftsminister von
Montenegro, BranimirGvozdenovic,
HwK-Projektleiter Thomas Wilbert
und Vertreter der Gesellschaft für
technische Zusammenarbeit (GTZ)
teil sowie als Ehrengast der Präsident
der Nationalen Bulgarischen Hand-
werkskammer, Rangel Tscholakov.
Thomas Wilbert machte in seinem
Grußwort deutlich, dass die neue
Dachorganisation einen wesent-
lichen Beitrag zur Verbesserung
der wirtschaftlichen Eckdaten durch
mehr Produktivität, Schaffung von
Arbeitsplätzen und Existenzgrün-
dungen leiste, weil die Handwerker
ihre Rahmenbedingungen und Kon-
zepte aktiv mitgestalten. Gerade in
einem touristisch geprägten Staat
wie Montenegro spiele die Qualität
der handwerklichenDienstleistungen
eine herausragende Rolle. Darüber
hinaus sagte erweitereUnterstützung
zu sowohl auf bilateraler Ebene
als auch durch die Aktivitäten des
Mittelstandsbüros Balkan, das die
Erfahrungen von Wirtschaftsorgani-
sationenauszehnsüdosteuropäischen
Ländern miteinander vernetzt.
Wirtschaftsminister Branimir Gvoz-
denovic zeigte sich überzeugt, dass
„wir mit der Kammer ein starkes
Wirtschaftswachstumvorallemdurch
die Verbesserung der Rahmenbe-
dingungen für unseren Mittelstand
erreichen“. Der Minister wertete
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HwK Koblenz unterstützt rumänische Jugendliche bei Berufsausbildung
„Es war eine tolle Erfahrung, wir
haben viel gelernt“, schwärmten die
jungen Leute aus der rumänischen
Hauptstadt Bukarest. Sie möchten
Maler und Lackierer oder Maurer wer-
den und leben in Waisenhäusern oder
in betreuten Wohngemeinschaften.
Ihr Handwerk lernen sie an der pri-
vatenBerufsschule„SpiruHaret“.Sie
sind Jahrgangsbesteund absolvierten
jetzt ein Praktikum in den HwK-Be-
rufsbildungszentren. „Hier sind die
dies auch als ein positives Signal in
Richtung EU und bekräftigte, dass
die Regierung mit der Handwerks-
unternehmer Kammer konstruktiv
zusammenarbeiten werde, um noch
imJahr2007einHandwerksgesetzfür
Montenegro auf denWeg zu bringen.
Rangel Tscholakov betonte: „Hand-
werkskammern tragen entscheidend
zur Entwicklung der beruflichen
Qualifizierung und zur Steigerung
von Existenzgründungen und nach-
haltiger Beschäftigungsverhältnisse
bei.OhneHandwerkunddenentspre-
chendenOrganisationsstrukturengibt
es kein Wirtschaftswachstum.“
Die HwK engagiert sich seit 2002
in Montenegro. Finanziert wird das
Projekt vom Bundesministerium für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung (BMZ), abgewickelt
über die SEQUA gGmbH, Partner
der deutschen Wirtschaft.
Gründungsversammlung in Podgorica (v.l.): HwK-Projektleiter Thomas
Wilbert, Wirtschaftsminister Branimir Gvozdenovic und der designierte Ge-
schäfstführer der Handwerkskammer von Montenegro, Boris Mardjonovic.
Arbeitsabläufe sehr viel besser orga-
nisiert. Dadurch wird ein optimales
Ergebnis erreicht“, so der Eindruck
der jungenRumänen. Angetanwaren
sie auchvonder „Teamarbeit“, die sie
ausderHeimatsonichtkennen.„Gute
Ausbildung findet in
Rumänienmeist nur an
privatenBerufsschulen
statt.DieKostenfürein
Ausbildungsjahr lie-
gen zwischen 400 und
500 Euro und sind für
die meisten Rumänen
nicht erschwinglich“,
soPaunitasVladaianu,
stellvertretendeSchul-
leiterin von „Spiru
Haret“.DieseSituation
war für die Robert-
Bosch-Stiftung,diedas
Projektfördert,Anlass,
gerade für die sozial
und finanziell benach-
teiligten Jugendlichen
Informationen zum humanitären
Partnerschaftsprojekt bei der Pä-
dagogischen Anlaufstelle der HwK,
Tel.: 0261/ 398-344, Fax: -989, E-
Mail:
Den jungen
Rumänen
und ihren
Betreuern hat
das Prakti-
kum in den
Berufsbil-
dungszentren
der HwK
Koblenz gut
gefallen.
Teamarbeit
und straff or-
ganisierte Ar-
beitsabläufe
kennen sie in
der Heimat
so nicht.
Dabei kam auch der von der Pädago-
gischen Anlaufstelle (PA) der HwK
entwickelte Jobtester zum Einsatz.
Lehrer und Ausbilder der Kammer
führtenFortbildungen fürrumänische
Lehrkräfte durch. Eine Besonder-
heit für rumänische Schulen ist der
Einsatz der Sozialpädagogin Gaby
Curici, die sich um alle persönlichen
Problemeder Jugendlichenkümmert.
Auch hier bietet die PA Starthilfe.
Die Laufzeit des Projektes beträgt
fünf Jahre. Neben dem Baubereich
ist eine handwerkliche Ausbildung
für rumänische Jugendliche an der
privaten Berufsschule auch in den
Berufen Kfz-Mechatroniker und
Augenoptiker möglich.
Die HwK führt das Projekt für die
rumänischenWaisenseit2004zusätz-
lich zu den Partnerschaftsprojekten
mit Organisationen der mittelstän-
dischen Wirtschaft in Rumänien
durch. Betreut wird es durch die
SEQUA gGmbH.
eine Ausbildung zu finanzieren.
In der HwK Koblenz fand sich ein
kompetenter Partner, der sicherstellt,
dass sich die Auswahl der jungen
Leute nicht ausschließlich an den
schulischen Leistungen orientiert.
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„Es war eine gute Zeit bei der HwK. Wir sind in den
zehn Monaten nicht nur klüger geworden, sondern auch
menschlich gereift“, sind sich die 52 jungen Leute im
Alter von 15 bis 21 Jahren einig. Sie erwerben bei der
HwK Koblenz ihren Hauptschulabschluss und sind mit-
ten in den mündlichen Prüfungen. Vorangingen zehn
Monate täglichen Lernens sowie schriftliche Prüfungen.
Der Hauptschulabschluss ist im Rahmen einer berufsvor-
bereitenden Maßnahme bei der HwK Koblenz möglich,
die grundsätzlich der Vorbereitung auf eine Ausbildung
dient. Angeboten wird sie in den HwK-Berufsbildungs-
zentren in Koblenz, Rheinbrohl und Cochem in Zusam-
menarbeit mit und Förderung durch die örtlichen Arbeits-
agenturen oder den ARGEN (Arbeitsgemeinschaften).
Neben dem eigentlichen Fachunterricht kümmern sich So-
zialpädagogen um die nicht unerheblichen privaten Fra-
gen und Sorgen der ihnen anvertrauten Schützlinge. „Wir
machen ihre Probleme transparent, suchen gemeinsam
nach Lösungen. Die Teilnehmer haben trotz ihres jugend-
lichen Alters schon viel Negatives erlebt. Einige kommen
aus sozialen Brennpunkten. Sie beginnen, sich wieder
Ziele zu stecken. Wir unterstützen sie dabei und helfen
ihnen, den Kopf fürs Lernen frei zu bekommen. Reine
Wissensvermittlung genügt da nicht. Die Teilnehmer spü-
ren, wer nur seinen Job macht oder darüber hinaus für sie
da ist. Nur so findet man Zugang zu ihnen“, schätzt Bernd
Hammes, Leiter der Pädagogischen Anlaufstelle, ein.
Der 18-jährige Robin Ertel aus Rhens geht nach dem
Hauptschulabschluss zur Bundeswehr und wird sich dort
fortbilden. „Ich habe gelernt, mich auch einmal durch-
zubeißen.“ „Ohne Hauptschulabschluss hat man kaum
berufliche Chancen“, schätzt Farhan Bhatti aus Pfalzfeld
ein. Der 19-Jährige Pakistani ist in Deutschland geboren.
Schulisch hatte er bisher keinen Abschluss, jetzt wird er
bei der HwK eine Lehre als Maler und Lackierer beginnen
und diese später in einem Handwerksbetrieb fortsetzen.
Infos bei der Pädagogischen Anlaufstelle der HwK, Tel.:
0261/ 398-324, Fax: -989, E-mail:
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