Handwerk im Sommer vom 6. Juli 2007 - page 11

Anzeigen
3URILV IU
6WLO
XQG
6FKQLWW
Friseursalon Gutenberger sorgt seit 75 Jahren für typgerechte Haartracht
„Fachlich up to date sein durch
kontinuierliche Fortbildung und
immer im Rahmen seiner Möglich-
keiten bleiben. Nicht überheblich,
sondern realistisch sein“, beantwortet
Friseurmeister Stefan Gutenberger
aus Rheinböllen sachlich die Frage
nach dem Rezept für 75 erfolgreiche
Jahre im Dienste der Schönheit.
„Wenn Kredite zur Erweiterung und
Umbau des Salons aufgenommen
werden, müssen
die Schulden
überschaubar
bleiben“, be-
gründet Gu-
tenberger seine
Einstellung. Seit
2003 führt er den vom
Großvater 1932 ge-
gründeten
Salon. Er
und seine
aus Spani-
en stammen-
de Frau Cecilia
haben ihn von den
Eltern, Lothar und Hannelore Guten-
berger, übernommen. Die rüstigen
Senioren fühlen sichmit ihren 69 und
63 Jahren aber viel zu fit, um sich
aufsAltenteil zurückzuziehen. Beide
*XW JH
VWDUW
HW
... als selbstständige Friseurmeisterin: Daniela Mehl
„Ich wollte schon immer mein
eigener Chef sein und habe die
Selbstständigkeit noch keinen Au-
genblick bereut“, so Friseurmeisterin
Daniela Mehl aus Braubach.
Seit einemknappen Jahr führt die 26-
Jährige einen alt eingesessenenBrau-
bacher Salon in eigener Regie. „Ich
habe nach der Meisterprüfung 2002
weiter als Gesellin in dem Betrieb
gearbeitet, mit der Option, den Salon
in absehbarer Zeit zu übernehmen“,
erzählt die junge Meisterin. „Eine
Übernahme hat natürlich Vorteile,
das fängt beim Mobiliar an und hört
beim vorhandenen Kundenstamm
auf“, ist sie überzeugt.
Trotzdem erkennt man den ehema-
ligen Salon kaum wieder. Das zeigt
bereits der neue Name „Dany’s
Schnittstelle“.DieExistenzgründerin
hat ihr Geschäft mit viel Liebe zum
Detail nach ihremGeschmack umge-
staltet. Hell und freundlich, einfach
einladend, sehen Salon und Schau-
fenster aus. Der Kunde spürt beim
Eintreten:„Hierwerdeichmeisterhaft
bedient.“ Die sympathische Aus-
strahlung von Daniela Mehl,
ihre strahlenden Augen, ihre
freundlicheArtlassenschnell
den Funken überspringen.
„Die Kunden nehmen gern
modischen Rat an. Wichtig
ist aber, dass ihnen die Frisur
gefällt. Da können die aktu-
ellen Frisurentrends nur eine
Anregung sein. Ein derzeit
angesagterVollponyoderein
Bob steht nunmal nicht jeder
Frau“, betont sie. Ihr Fach-
wissen gibt sie inzwischen
haben ihre Stammkunden und sind
täglich im Salon. Eine Gesellin und
ein Lehrling ergänzen das Team.
Verschämt im Damensalon
Ausbildung hat im Familienbetrieb
ebenso Tradition wie die erfolg-
reiche Teilnahme an Wettbewerben.
So wurde Lothar Gutenberger 1980
Landesmeister Rheinland-Pfalz und
Clubmeister der Fachgruppe Ko-
blenz. „Ich habe als einer der
erstenFriseure inRhein-
land-Pfalz den Mes-
serschnitt eingeführt.
Es gab noch kein
Waschbecken
im Herrensalon
und ich bin mit den
Kunden in den Damen-
bereich zum Waschen
gegangen. DieDamenha-
ben verschämt geguckt“,
erinnert sich der Senior.
Sohn Stefan und Frau Cecilia
belegten ebenfalls mehrfach erste
Plätze bei Landesmeisterschaften,
internationalen Wettbewerben und
Städtefrisieren. Die Zahl der Pokale
im Salon ist groß. VomKönnen ihrer
Chefs profitieren die Lehrlinge. An
wohl in
der Friseurinnung
Simmern als auch im
Landesinnungsverband. Ehe-
frau Cecilia engagiert sich in der
Damen- und Kosmetik-Fachgruppe
Koblenz. „Das Ehrenamt ist keine
Belastung. Man bekommt immer
die neusten Informationen, erfährt,
wo Trends geboren werden und wird
inspiriert. Erfahrungsaustausch ist in
unserem Beruf das A und O.“
Verabschieden vom Modelfoto
„Die Kunden von heute sind an-
spruchsvoller geworden, vor allem,
was diePflege desHaares betrifft. Sie
lesenviel undkommengut informiert
in den Salon“, schätzt Gutenberger
ein. „Manchmalmussman allerdings
auch Überzeugungsarbeit leisten,
wenn ein mitgebrachtes Foto von
einem Model so gar nicht zum Typ
der Kundin passt.“ Er favorisiert
bei Färbungen „natürliche Töne,
die durch Hairpainting aufgetragen
werden“. Der klassische Bob mit
weicher Struktur ist bei den Damen
auch imSommer 2007 voll imTrend.
„In meiner Heimat Spanien sind
lange Haare und Hochsteckfrisuren
angesagt“, nennt Cecilia Gutenber-
6WHFNEULHI 6DORQ *XWHQEHUJHU 5KHLQE|OOHQ
Gegr. 1932
|
5 Mitarbeiter, 1 Lehrling
|
Damen- u. Herrenfriseur, Zweithaar-
Frisuren
|
Tel.: 06764/ 1379
|
ger Unterschiede. „Der
Friseurbesuch muss für
den Kunden vor allem
ein Wohlfühlerlebnis sein.
Wenn er spürt, hier werde
ich kompetent und typgerecht bera-
ten, kann die Seele baumeln lassen,
kommt er mit Sicherheit wieder.
Auch wenn der Haarschnitt bei Bil-
liganbietern vielleicht ein paar Euro
weniger kostet.“
Familiensache (v.l.): Cecilia, Lothar, Hannelore und Stefan Gutenberger.
Rückblende
zu einer Wei-
terbildung für
Friseure in den
1960er Jahren
(o.) und in die
Frisierstube die-
ser Zeit.
bereits an einen Lehrling weiter. Mit
der Bilanz im ersten Jahr ist Daniela
Mehl zufrieden. Sie lobt den Service
der HwK-Betriebsberater, die sie
zur Selbstständigkeit ermutigt und
beratend zur Seite gestanden haben.
„BeimStart und lange vorher hatman
vieles zubedenken, da ist kompetente
Begleitung sehr wichtig. Vor allem
die Banken machen es einer jungen
Existenzgründerinnicht leicht“,weiß
sie aus eigenem Erleben.
6WHFNEULHI 'DQ\¶V 6FKQLWWVWHOOH %UDXEDFK
Übernahme 2006
|
1 Meisterin, 1 Lehrling
|
Tel. / Fax: 02627/ 10261
Nach der Übernahme
des Salons 2006 stellte
Friseurmeisterin Daniela
Mehl Lehrling Sabrina
Friedrich ein.
0HLVWHUNXUV
IU )ULVHXUH
Der nächste HwK-Meistervorberei-
tungskurs für Friseure beginnt am
3.9. in Teilzeit (mo, 8-15 Uhr & di,
17-21) Uhr in Koblenz.
Infos und Anmeldung bei der
HwK-Meisterakademie, Tel.:
0261/ 398-415, Fax: -990, E-
Mail:
die60habendie
Gutenbergers
bisher ausge-
bildet. „Es ist
keine Frage
für uns, jungen
Menschen eine
Startchance zu
geben“, ver-
sichern beide.
Auch imEhren-
amt trat Stefan
Gutenberger in
die Fußstapfen
desVaters,
s o -
*HSUIWH U
1DJHOGHVLJQHU LQ
Materialkunde - Chemikalien u.
Medikamente - Richtlinien - Arbeits-
technik - Anatomie - Dermatologie
- Hygiene - Allergien - Marekting
- Kalkulation: 24.8., fr, 15-20 Uhr
& sa, 8-15 Uhr, Koblenz.
Infos und Anmeldung bei der
HwK-Weiterbildung, Tel.: 0261/
398-113, Fax: -990, E-Mail:
1...,2,3,4,5,6,7,8,9,10 12,13,14,15,16
Powered by FlippingBook