Handwerk im Sommer vom 6. Juli 2007 - page 3

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Jugend
entdeckt
Berufswelt
Mehr als 6.000 Schüler entdecken beim HwK-Schulfest spannende Handwerksberufe
Bombenstimmung
herrschte am 13. Juni
rund um die HwK-Bil-
dungszentren in der
Koblenzer August-Horch-
Straße. Und auch das
Wetter spielte mit, als
über 6.000 Schüler aus
100 weiterführenden
Schulen im nördlichen
Rheinland-Pfalz unter
dem Motto „Hand-
werk ist mehr ...“ das
fünfte Schulfest beim
Handwerk feierten.
„Herzlich willkommen
zum Schulfest beim
Handwerk!“, begrüßte
HwK-Präsident Karl-
Heinz Scherhag die
schier unüberschaubare
Schülerzahl. Michael
Ebling, rheinland-pfäl-
zischer Staatssekretär
im Ministerium für Bildung, Wis-
senschaft, Jugend undKultur, nannte
die Veranstaltung eine „Landkarte
für die berufliche Zukunft“ junger
Leute. „Das Handwerk braucht Leu-
te, die innovativ und engagiert sind
und sich einbringen. Eine fundierte
Ausbildung ist immer die beste Basis
für den Start ins Berufsleben“, so der
Staatssekretär.
Nachgefragt bei Bildungsstaatssekretär und Schulfest-Ehrengast Michael Ebling
„Schüler kommen mit Freude zur HwK“ - Vielfältige Chancen im Handwerk
Prominenter Gast aus Mainz beim
HwK-Schulfest war diesmal der
rheinland-pfälzische Staatssekretär
im Ministerium für Bildung, Wissen-
schaft, Jugend und Kultur, Michael
Ebling. Der 40-jährige Politiker war
Sozialdezernent in der Landeshaupt-
stadt, bevor er vor gut einem Jahr
ins Bildungsministerium wechselte.
Herr Staatssekretär, für
Sie war es der erste Besuch
beim HwK-Schulfest. Wel-
chen Eindruck hatten Sie?
Mir hat es sehr gut gefallen, aber
was noch viel wichtiger ist: Den
Schülern merkte man deutlich an,
dass siemit Freude zur Handwerks-
kammer Koblenz kommen. Auch
das Interesse für handwerkliche
Berufe ist groß, wie man an dem
Getümmel in den Lehrwerkstätten
gesehen hat. Das Handwerk hat
sich beim Schulfest in einer Viel-
seitigkeit präsentiert, die wirklich
bemerkenswert ist.
Ringe
schmieden
, Filme
drehen
In den Sommerferien bietet die HwK Koblenz für Schüler neue Juniortechniker-Workshops an
Schon mal einen silbernen Ring ge-
schmiedet? Oder einen eigenen Film
gedreht? Wenn nicht, dann ist jetzt
endlich Gelegenheit dazu. In neuen
Juniortechniker-Workshops der
Handwerkskammer Koblenz probieren
Schüler der Klassen 7 bis 10 in den
Sommerferien spannende Handwerks-
berufe und Arbeitstechniken aus.
Wer gerne handwerklich aktiv ist,
versuchtsichalsTischler/in,Maurer/in,
Stuckateur/in oder Friseur/in. Fein-
schmecker zaubern für ihre Freunde
ein Drei-Gang-Menü. Und wer der
Meinung ist, die eigenen vier Wände
könnten endlich mal wieder ein paar
neue Poster vertragen, der druckt sie
sich imJuniortechniker-Kurs einfach
selbst.DieTerminefürdiedreitägigen
Workshops, die die HwK Koblenz
in ihren Einrichtungen in Herrstein,
Bad Kreuznach, Cochem, Koblenz,
Rheinbrohl und Wissen anbietet:
Schulfest ist kein Pflichttermin
Roboter, Lasertechnik, Gestalten
mit Recycling, Bungee-Running,
praktisches Arbeiten bei Maurern,
Straßenbauern, Tischlern, Fliesen-,
Platten-undMosaiklegern.DieWerk-
stattkurse waren bereits im Vorfeld
über die Anmeldung im Internet aus-
gebucht. Sylvia Robinson und Peter
Seebach, Lehrer an der Realschule
Diez, wa-
ren mit 36
Achtkläss-
lern zum
ersten Mal beim
Schulfest und von der
Stimmung begeistert.
„DieSchüler können in lockerer
Atmosphäre Nützliches mit Spaß-
faktor verbinden. Sie können sich
nach Interessenlage frei bewegen“,
so Sylvia Robinson.
„Als gelungenen Einstieg in die
Erkundung handwerklicher Berufe“
bezeichnete Peter Seebach das Fest.
„Wir werden mit den Schülern eine
intensiveNachbetrachtungmachen“,
versicherteer.BernhardDzierzonund
jeweils Dienstag bis Donnerstag,
10. bis 12. Juli und/oder 14. bis 16.
August.
Orientierung bei Berufswahl
„Nach der tollen Resonanz auf un-
sere Juniortechniker-
Workshops in den
Osterferiengeben
wir handwerk-
lich inte-
ressierten
Jugend-
l i c h e n
e r n e u t
die Mög-
lichkeit, sich
in verschiedenen
Handwerken zu
v e r s u c h e n “ ,
wirbt HwK-Prä-
sidentKarl-Heinz
Scherhag für
Auf zum Schulfest beim Handwerk! Rund 6.000 Schüler aus dem nördlichen Rheinland-Pfalz
erlebten einen tollen Tag in den HwK-Bildungszentren im Koblenzer Gewerbegebiet.
Technik ist Frauensache!
Erstaunt schauen diese Jungs
zu, wie ihre Mitschülerin
Hardware-Elemente eines
Computers miteinander
verbindet.
HwK-Hauptgeschäftsführer Dr. h. c.
mult. Karl-Jürgen Wilbert betonte,
„dass die Berufsorientierung nicht
früh genug beginnen kann“. Er
verwies in diesem Zusammenhang
auf die gute Zusammenarbeit der
Handwerkskammer Koblenzmit den
Schulen,derADDunddenAgenturen
für Arbeit.
Martin Koch von
der Hauptschule
Wissen haben ih-
re 54 Schüler mit
Fragebögen ausge-
rüstet. „Wirwerden
darüber sprechen,
welche Berufe die
Schüler besonders
spannend fanden.
Siesollenaufschrei-
ben, was an Ar-
beiten, Techniken
und Werkzeugen
gezeigt wurde“, so
Koch. BeideLehrer
waren vor allem
vom HwK-Kom-
petenzzentrum für
Gestaltung, Ferti-
gung und Kommu-
nikation angetan.
„Das wird auch
unseren Schülern
in nachhaltiger Er-
innerung bleiben“,
sind sie überzeugt.
Jobtester und prak-
tisches Profiling
zeigten den Schü-
lern den richtigen
Weg inAusbildung
und Beruf. Spiele
und Wettkämpfe
sorgten für Action
und Spannung.
Lehrer trafen sich
zum Erfahrungs-
austausch imeigens
eingerichteten Leh-
rercafé. Ein rund-
um gelungener Tag
gab dem Konzept
der Organisatoren
recht: Die ausge-
wogene Mischung
aus Information,
praktischer Arbeit
und Aktion kommt
bei den Jugend-
lichen an!
Welche Zahl passt in die Reihe? Das fanden Schüler am
Sudoku-Brett heraus, das Fliesenleger angefertigt hatten.
Mauern wie die Profis mit Mörtel, Kelle und Wasser-
waage konnten die Jugendlichen im HwK-Bauzentrum.
Chinesische
Schriftzeichen
gestalteten Schü-
lerinnen und
Schüler mithilfe
von Schablonen
in den Lehrwerk-
stätten für das
Malerhandwerk.
Antreten für ein Erinnerungsfoto vom Schulfest.
Wie wichtig ist es, Schüler
frühzeitig mit der Berufswelt
in Berührung zu bringen?
Berufsorientierung wird wegen der
Vielzahl an Möglichkeiten immer
wichtiger. Kinder und Jugendliche
müssen frühzeitig erfahren, welche
beruflichen Chancen sie haben.
Ein besonders vielfältiges Angebot
hat das Handwerk zu bieten, wie
die Schüler beim HwK-Schulfest
erleben konnten. Andere Angebote
wie Schüler-Praxistage, der Girls’
Day oder die HwK-Juniortechniker-
Workshops sind für Schüler ebenfalls
sehr hilfreich. Sie lernen praktische
Arbeit kennenund loten zugleich ihre
Interessen und Begabungen aus.
Was sollen die Schüler vom
HwK-Schulfest mitnehmen?
Ich würde mich freuen, wenn mög-
lichst viele Schüler mit dem Gedan-
kennachHause gefahren sind, dass es
imHandwerkeineReiheinteressanter
Berufe gibt und dass das Handwerk
für sie eine berufliche Zukunft sein
kann. Vielleicht hat ja auch der ein
oder andere eine handwerkliche
Tätigkeit ausprobiert, die ihm
besonders viel Freude macht. Das
wäre wunderbar.
Staatssekretär Michael Ebling
stand im Schulfest-Interview Ju-
gendlichen Rede und Antwort.
bietet die Handwerkskammer in
Herrstein an. Elektronik- und Com-
puterfreaks kommen in
derWesterwald-Aka-
demie in Wissen
und der Cochemer
Mosel-Akademie
auf ihre Kosten, le-
ckere Backwaren und
Fleischgerichte kreie-
ren Juniortechniker in
Cochem und Koblenz.
Wer schließlich den
ultimativen Junior-
techniker-Film drehen
möchte, für den ist der
Workshop imKoblen-
zerHwK-Kompetenzzen-
trum genau das Richtige.
EineVielzahlweitererKurse,
die man im Internet unter
runden das Angebot ab.
Alle Juniortechniker-Work-
s h o p s
d a u -
e r n
täglich
von 9
bis 16
Uhr. Die Kursgebühr beträgt
einheitlich 45 Euro. In den
Berufsbildungszentren in Koblenz,
Rheinbrohl und Bad Kreuznach kön-
nenSchülereingünstigesMittagessen
in der Kantine bekommen. AlsNach-
weis über die erfolgreicheTeilnahme
erhält jeder Schüler einen Stempel in
seinen „Juniortechniker-Pass“. Beim
sechsten Stempel gibt es ein kleines
Geschenk. Sämtliche Workshops
werdenvonerfahrenenHwK-Ausbil-
dernundHandwerksmeisterngeleitet.
Undwer ausgerechnet dann inUrlaub
fährt, wenn „sein“ Wunschkurs
stattfindet, der kann das Versäumte
bald nachholen: In den Herbstferien
starten die nächsten Workshops.
Infos und Anmeldung zu den Juni-
ortechniker-Workshops bei der HwK
Koblenz, Telefon 0261/ 398-115,
Telefax 0261/ 398-990, bildung@
hwk-koblenz.de,
Gestalten mit Farbe, Gips oder Holz: Die Auswahl an Workshops ist riesig.
die praxisnahen Kurse, die nicht nur
Spaß machen, sondern Schülern
zugleich Orientierung bei der Be-
rufswahl geben.
SoentwerfenJugendliche,diesichfür
den Beruf des Zimmerers interessie-
ren, indenHwK-Berufsbildungszen-
tren in Bad Kreuznach und Koblenz
kleine Fachwerkhäuser und bauen
diese mithilfe erfahrener HwK-Aus-
bilder. Schüler, die gerne mit Metall
arbeiten, stellen im Berufsbildungs-
zentrum Rheinbrohl und in Koblenz
ihre eigenen Ventilatoren her. Flip-
pige Sommerfrisuren und Stylings
sind Sache der jungen Friseurinnen
und Kosmetikerinnen, die sich in der
David-Roentgen-Straße in Koblenz
treffen. Juniortechniker-Workshops,
bei denen silberne Freundschafts-
ringe, hohe Mauern oder praktische
Setzkästen aus Holz entstehen,
Auch
mit Me-
tall können
Schüler in den
Ferien arbeiten.
Kinder backten wie die Profis
Lange „Nacht des Backens“ war bei Bäckern im Kammerbezirk ein voller Erfolg
Ausnahmezustand in der Bäckerei
Thilmann in Wolken: Weit mehr als
tausend Gäste stürmten in der langen
„Nacht des Backens“ die Backstube
des Familienunternehmens. In der
Bäckerei Weber in Hachenburg
war ebenfalls eine Menge los: Hier
wollten fast 400 Besucher Bäckern
bei der Herstellung köstlicher Back-
waren über die Schultern schauen.
Gleichzeitig feierte die „Thilmann
Brot GmbH“ an dem Abend ein
Betriebsjubiläum. 70 Jahrewirddas
Unternehmen in diesem Jahr alt.
BeiLivemusikundLeckereienunter
freiem Himmel ließen es sich die
Besucher gut gehen, während in der
BäckereidieKleinenaufihreKosten
kamen. Beim „Kinderbacken“ mit
erfahrenenBäckermeisternkneteten
und rollten sie ihre eigenen Back-
spezialitäten.Auchdie sechsjährige
Hannah aus Wolken versuchte sich
alsBäckerin–undhatte jedeMenge
Spaß. „Das ist ein wunderbares
„Backstube frei“ für den Nachwuchs! Beim Kinderbacken in der Bäckerei
Thilmann in Wolken bei Koblenz war bis spät abends jede Menge los.
Erlebnis für die Kinder“, schwärmte
Hannahs Vater Norbert Rausch. Bä-
ckermeisterin Anja Thilmann freute
sich „riesig“ über die vielen Gäste.
„Nachmittags mussten wir wegen
des Regens drei Mal alle Tische
abwischen“, erzählte sie. Dann
klarte aber doch noch der Himmel
auf – und das Jubiläum konnte
gebührend gefeiert werden.
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