Handwerk Special Nr. 100 vom 1. September 2004 - page 26

1. September 2004
Nr. 100
Thema damals: Das
Handwerk steht im
Rampenlicht des
Kölner Millowitsch-
Theaters. Zwei
Tischlermeister, Vater
und Sohn Bornheim,
treffen auf Vater und
Sohn Millowitsch,
deren Theater sie
umbauen. Nicht
immer ganz einfach,
wenn Handwerker und Schauspieler zeitgleich
arbeiten. Außerdem berichtet HS über Tradition
und Hightech: Die Stühle Michael Thonets stehen
anlässlich seines 200. Geburtstages ebenso im
Mittelpunkt wie das Schweißen mit Laser-
technologie. Und: Erstmals berichtet HS über die
Einführung des geplanten Meister-Bafög´s für
angehende Handwerksmeister.
21. Februar 1996
Ausgabe 48
Tradition & Hightech / Wettbewerb „Jugend schweißt“
Meisterbetrieb im Goldschmiedehandwerk gegründet 1954 Tel.:
0671/32435 Internet:
Steckbrief: Goldschmiede Sieber, Bad Kreuznach
In der Werkstatt von Gold-
schmiedemeisterin Johanna
Sieber und ihrem Mann Wolf-
gang in Bad Kreuznach steht
Technik vom Feinsten. Neben
dem Gießen und Laserschwei-
ßen hat das Ehepaar die Fer-
tigungspalette von Schmuck
seit diesem Jahr um das com-
putergesteuerte Flachgra-
vieren und Fräsen in Metall
und Kunststoff erweitert.
„Wir folgen keinem Trend, wir
setzen Trends“, lautet das Er-
folgsrezept der Siebers. „Ich bin
für das kreativeDesignundmein
Mann für die Technik zustän-
dig“, so Johanna Sieber. 1987
hat die Meisterin das 1954 von
ihrem Vater, Goldschmiede-
meister Karl Rolle, gegründete
Geschäft übernommen. Wolf-
gang Sieber, der zum Edelstein-
fasser und Flachgraveur um-
schulte, kommt sein erster Beruf
als Drucker, sein Faible für neue
Techniken, jetzt zugute.
Zusammengeschmiedet:
Design und Technologie
Goldschmiede Sieber arbeitet mit Hightech
Vorteile von Gieß- und
Laserschweißtechnik
„Wir haben festgestellt, dass vie-
le Kunden Altgold besitzen, das
sie umarbeiten lassen möchten.
Der manuellen Verarbeitung
sind allerdings Grenzen gesetzt.
Sohabenwir uns 1990 zumKauf
der Gießmaschine entschlos-
sen“, erzählt Johanna Sieber.
Viele Schmuck- und Miniatur-
modelle aus Gold, Silber, Mes-
sing und Bronze wurden schon
hergestellt. „Der Laser ist oft die
einzige Möglichkeit, antiken
oder neuen Schmuck, Brillen-
gestelleoderKlein-
teile mit hitze-
empfindlichen
Edelsteinen
oder Perlen zu
bearbeiten“, so
die Handwerks-
meisterin über
die Vorteile
des Laser-
schweißens.
Geritzte Erinnerungen
Durch eine Gravur - ein Name,
ein besonderes Datum oder ein
paar nette Worte - wird ein
Schmuckstück zum ganz per-
sönlichen Geschenk. Es werden
Sympathienausgedrückt,Freund-
schaftenbesiegelt,vielesistdann
„wie geritzt“. „Wir gravieren al-
les - vom Ring mit Innengravur
bis zu persönlichen Unterschrif-
ten oder individuellenZeichen“,
erklärt der Handwerker. Auch
Flachgravuren in Gold, Silber,
Kunststoff, Edelstahl, Messing
oder Holz in der Höhe von 0,8
bis 80mmwerden durchgeführt.
Ob Logos, Wappen oder Namen
auf Armbändern, Medaillons,
Kugelschreibern oder Türschil-
dern – alles ist möglich.
Service über Verkauf hinaus
„Bei uns hört der Service nicht
nach dem Verkauf auf“, betont
Johanna Sieber. „Viele kommen
schon in der zweiten und dritten
Generation zu uns.“, erklärt sie.
Nicht nur in ihrem Betrieb
ist Johanna Sieber aktiv.
Auch als 2. Vorsitzen-
deimArbeitskreisder
Unternehmerfrauen
im Handwerk steht
sie ihre Frau (Infos
zumArbeitskreis
imKasten un-
ten).
Unternehmerfrauen
Der Arbeitskreis Unterneh-
merfrauenimHandwerkbie-
tet Möglichkeiten zur beruf-
lichenWeiterbildungunddes
Erfahrungsaustausches für
mitarbeitende Ehefrauen,
Töchter, Meisterinnen und
UnternehmerinnenimHand-
werk. Infos bei der HwK Ko-
blenz gibt Dr. Lothar Greun-
ke, Tel.: 0671 / 89 40 13-812
Es ist die Verbindung aus
traditioneller Bearbeitung
und der Hightech-Einsatz,
den die Goldschmiede
Sieber aus Bad Kreuznach
auszeichnet.
Goldschmiedemeisterin Johanna Sieber über ihre Kunden:
„Viele bringen Schmuck von der Oma oder der Mutter zum
Bearbeiten, den seinerzeit mein Vater angefertigt hat.“
Über 60 Teilnehmer aus allen Bundesländern messen beim
Bundeswettbewerb „Jugend schweißt“ ihre Kräfte. Der vom
DVS, Deutscher Verband für Schweißen und verwandte Verfah-
ren, bereits zum 6. Mal ausgelobte Wettbewerb, findet vom 16.
bis 18. September in der Schweißtechnischen Lehranstalt der
Handwerkskammer Koblenz statt.
Voran gingen Wettbewerbe auf Bezirks- und Landesebene. Der
Wettbewerb auf Bundesebene wird in zwei Leistungsklassen
durchgeführt. Angesprochen sind Fortgeschrittene, die bereits
eine Ausbildung in einem oder zwei Schweißverfahren erfolg-
reich abgeschlossen haben. Geschweißt wird je nach Leistungs-
klasse in einem oder zwei frei wählbaren Schweißprozessen. Zur
Auswahl stehen Gasschweißen, Lichtbogenhandschweißen, Me-
tall-Schutzgasschweißen und Wolfram-Inertgasschweißen.
Sebastian Dhein, Firma BOMAG, Boppard-Buchholz, wurde
Landessieger im Lichtbogenhandschweißen. Er vertritt jetzt das
nördliche Rheinland-Pfalz beim Bundeswettbewerb.
„Der Nutzen des Wettbewerbs „Jugend schweißt“ ist sehr hoch,
weil er beispielhaft und wie ein Leuchtturm wirken kann. Solche
Vorbilder brauchen wir gerade in der beruflichen Aus- und Wei-
terbildung“, betont Prof. Dr. Helmut Pütz, Präsident des Bundes-
instituts für Berufsbildung und Schirmherr des Wettbewerbs.
Infos zum Wettbewerb und zur Schweißtechnischen Lehranstalt
gibt die HwK Koblenz, Tel.: 0261/ 398-521, Fax: -988, E-Mail:
ternet:
DVS-Wettbewerb „Jugend schweißt“ 2004
63 Jugendliche
aus ganz
Deutsch-land
haben sich für
den Bundes-
entscheid von
„Jugend
schweißt“
qualifiziert, der
in diesem Jahr in
Koblenz statt-
findet, unter
ihnen Sebastian
Deihn aus
Boppard.
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