Handwerk Special Nr. 100 vom 1. September 2004 - page 25

23-Jährige startet in die Selbstständigkeit – Unterstützung durch HwK
Friseure sorgen für Schönheit und Wohlgefühl von Kopf bis Fuß
1. September 2004
Nr. 100
Persönlichen Traum verwirklicht
„Wenn man einen Traum
verwirklichen möchte, beeilt
man sich“, sagt Friseurmeis-
terin Janine Paul. Die 23-
jährige Wahlkoblenzerin ist
seit Mai diesen Jahres selbst-
ständig. „Janine’s Haarpo-
wer“ nennt sie ihren Salon in
der Emil-Schüller-Straße.
Mit viel Power hat sie in der Tat
ihren bisherigen beruflichen
Werdegang verfolgt. Erstes
Lehrjahr in ihrer Geburtsstadt
Berlin, der LiebewegenUmzug
nach Koblenz, Fortsetzung der
Lehre und zwei Gesellenjahre
in der neuen Heimat. Vollzeit-
meisterkurs bei der HwK, vier
Monate alsmobile Friseurmeis-
terin, danach Übernahme eines
alt eingesessenen Friseursalons.
An den Meisterkurs erinnert sie
sich besonders gern. „Ich hatte
Gelegenheit, indenHwK-Werk-
stätten zu üben, und bekam sehr
viele praktische Tipps von den
Ausbildern.“
„Ich wollte schon immer mein
eigener Chef sein und habe von
Anfang an nach passenden
Räumlichkeitengesucht. Als ich
hörte, dass aus Altersgründen
ein Nachfolger für einen Salon
gesucht wird, habe ich nicht
gezögert. Eine Übernahme hat
natürlich Vorteile, das fängt
beimMobiliar an und hört beim
vorhandenen Kundenstamm
auf“, erzählt sie. Heute erkennt
man den seit 38 Jahren in Ko-
blenz existierenden ehemaligen
Salon „Figaro“ kaum wieder.
Die junge Meisterin hat ihn mit
viel Liebe zum Detail nach ih-
rem Geschmack umgestaltet.
Hell und freundlich, einfach ein-
ladend sieht alles aus. Der Kun-
de spürt beim Eintreten, hier
werde ich meisterhaft bedient.
Die sympathischeAusstrahlung
der jungen Meisterin lässt
schnell den Funken übersprin-
gen. Mit der Bilanz im ersten
Monat nach der Neueröffnung
ist Janine Paul zufrieden. Im
August hat sie einen Lehrling
eingestellt. Ihren Servicemöch-
te sie erweitern und plant Tage
für Senioren und Studenten mit
besonderen Aktionen, möchte
Nageldesign und Kosmetikbe-
handlungen anbieten.
Unterstützung fand Janine Paul
bei der HwK-Betriebsberatung.
Von der Marktanalyse über
Finanzierungsvorschlag und
Rentabilitätsprognose für die
Bank bis zum eigenen Konzept
erstreckte sich die Beratung.
„Ich habe unzählige Stunden im
Vorfeld mit der Beraterin der
HwKkalkuliert, wieder verwor-
fen, mich über Fördermittel in-
formiert und diskutiert“, betont
die Jungmeisterin.
Imvergangenen Jahr führten die
HwK-Betriebsberater rund1500
Existenzgründungsgespräche
durch. Sie stehen Jungunter-
nehmern von Anfang anmit Rat
und Tat zur Seite bis hin zu
Stellungnahmen für Bürgschaf-
ten über die KGG Handwerk.
Informationen bei der
HwK-Betriebsberatung:
Tel.: 0261/ 398-251
Fax: 0261/ 398-994
E-Mail:
Internet:
Friseurmeisterin Janine Paul startet in Koblenz mit viel
Eifer in die Selbstständigkeit.
zur Existenzgründung
0261/ 398-251
HwK-Beratung
Janine Paul, Koblenz
Meisterbetrieb des Friseurhandwerks Übernahme des vormaligen
Salons Figaro 1 Lehrling Telefon: 0261/ 36539
Schicke Köpfe
statt alter Zöpfe
100 Jahre im Dienst der Schönheit
Als Marianne Heil 1958 ihre
Meisterprüfung im Friseur-
handwerk ablegte, war sie mit
21 Jahren bundesweit die
jüngste Meisterin ihres Fa-
ches. Auch heute steht die
67-Jährige noch täglich in
ihrem Salon in Bad Kreuz-
nach. „Ich bin den Wandel
der Zeit mitgegangen“, sagt
sie augenzwinkernd, „Arbeit
hält jung.“
1961 übernahmsie dasGeschäft
von ihrem Vater Wilhelm
Konradt, der es 1930 von sei-
nem Vater übernommen hatte.
„Der Friseurberuf in unserer
Familie ist eine Tradition, die
Freudemacht“, erzählt sie. „Na-
türlich hat sich einiges verän-
dert. Es genügt nicht, die Haare
kurz zu schneiden, auf die Pfle-
ge des Haares wird viel mehr
Wert als früher gelegt“, weiß
die Meisterin. „Der jeweilige
Frisuren-Look wird von Mode-
strömungen beeinflusst. Man
muss den Trend kennen, was
nicht heißt, dass jeder Kunde
immer up to date sein möchte.“
„Freundlichkeit, Leistung, Mut
und Glück, voller Einsatz aller
Mitarbeiter“ sind für Marianne
Heil Faktoren, die zählen, wenn
man sich in ihrem Handwerk
behauptenmöchte. Siemag kein
„Geschiss“ (wie der Kreuzna-
cher sagt), kein Gerede um ihre
Person. „Ich möchte den Kun-
den eine Oase des Vertrauens
bieten, sie sollen einfach ab-
schalten und sich verwöhnen
lassen“, erzählt sie.
Ihre Tochter, Friseurmeisterin
Gabriele Moche, wird im Janu-
ar 2005 den elterlichen Betrieb
weiter führen. Sie hat sich auch
auf demGebiet der Ernährungs-
wissenschaft Kenntnisse ange-
eignet. „Schönheit, gepflegtes
Äußeres hört bei den Haaren
nicht auf. Ich sehe den Kunden
in seiner Gesamtheit. Ernäh-
rungstipps gehören für mich
ebenso dazu wie Kosmetik und
Pflegehinweise“, erklärt sie.
Zum 100-jährigen Jubiläum am
10. Oktober erwartet Marianne
Heil ihre Kunden zum Tag der
offenen Tür. Mit einem Glas
Sekt möchte sie auf das beson-
dere Ereignis „100 Jahre im
Dienst der Schönheit“ anstoßen.
Marianne Heil, Bad Kreuznach
Meisterbetrieb des Friseurhandwerks 1904 als Salon Konradt
gegründet Schönheit im Ganzen: inkl. Ernährungstipps und
Kosmetik 4 Mitarbeiter, 2 Lehrlinge Telefon: 0671/ 61786
Friseure 6.9. Teilzeit
Info-Tel.: 0261/ 398-400
Der nächste HwK-Meis-
tervorbereitungskurs für Fri-
seure beginnt am 6. Septem-
ber in Teilzeit. Ein Vollzeit-
kurs startet am4. April 2005.
Infos & Anmeldung bei der
HwK-Meisterakademie:
Tel.: 0261/ 398-400
Fax: 0261/ 398-990
E-Mail:
Internet:
HwK-Meisterkurs
Friseurmeisterin aus Leidenschaft: Auch mit ihren 67
Jahren geht Marianne Heil täglich ihrer Arbeit nach.
Ausgabe 23
Themen damals: Es
geht um das deutsche
duale Ausbildungs-
system, um die
Zusammenarbeit von
Schulen, Lehrern,
Eltern und Wirtschaft.
„Zu Koblenz auf der
Brücken“: ein
traditionsreiches und
innovatives Stahlbau-
unternehmen wird
vorgestellt. Aussiedler
aus Kasachstan, Schüler im Sprachkurs, bedanken
sich bei der HwK für die moralische Starthilfe. Es
geht um Bürokommunikation im Handwerk –
vom Gänsekiel zum Maus-Klick, gestern und
heute. Den Titel gestaltet mit dem Plakat zur
Weihnachtsausstellung der bekannte Koblenzer
Künstler Detlef Heider.
11. Dezember 1991
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