Handwerk Special Nr. 100 vom 1. September 2004 - page 28

Auszeichnungen für die Verbandsgemeinden Adenau und Kaisersesch sowie die Stadt Mayen im Landeswettbewerb
Rheinland-Pfalz zeichnet „Mittelstandsfreundliche Kommunen“ aus
1. September 2004
Nr. 100
Ausgabe 50
Die Themen der
Jubiläumsausgabe
sind: Rollende
Wohnzimmer nach
Kundenwunsch baut
ein Karosserie- und
Fahrzeugbauer aus
Koblenz. Klimaanlage,
Mikrowelle, doppelter
Boden mit Fußboden-
heizung - all das ist
bei seinen Wohnmo-
bilen Standard. Es geht um neues Bauen, mit dem
Bauherrn Geld und Zeit sparen können und
wanderndes Gold aus der Goldschmiede und
Kunstwerkstätte der Schönstätter Marienbrüder.
Aufträge kommen aus der ganzen Welt. Weiteres
Thema ist das zweite Grundschulfest beim Hand-
werk mit 6000 Schülern. Und: Mit neuem Layout
werden die HS-Seiten in der HwK produziert.
12. Juni 1996
„Der wirtschaftliche Erfolg unseres Landes hängt maßgeblich von den Rahmenbedingun-
gen und Freiräumen für die mittelständische Wirtschaft ab“, betonte der rheinland-pfälzi-
sche Wirtschaftsminister Hans-Artur Bauckhage anlässlich der Prämierung im Landeswett-
bewerb „Mittelstandsfreundliche Kommunen 2004“. Gleich drei der fünf Preisträger liegen
im Bezirk der HwK Koblenz und bilden ein Dreieck in der östlichen Eifel.
Die drei Mittelstandsfreundli-
chen Kommunen informieren
über ihreMaßnahmen zur Wirt-
schaftsförderung im Internet:
Infos für Unternehmen bei
der HwK-Betriebsberatung:
Tel.: 0261/ 398-251
Fax: 0261/ 398-994
E-Mail:
Internet:
Unternehmensführung
0261/ 398-251
HwK-Beratung
Das handwerksfreundliche Dreieck in der Eifel
Für schnelleGenehmigungsver-
fahren, flexible und engagierte
Entscheidungsträger sowie eine
guteZahlungsmoral stehen glei-
chermaßen die Verbandsge-
meinden (VG) Adenau undKai-
sersesch sowie - nach 2001 zum
zweitenMal ausgezeichnet - die
Stadt Mayen. Welches Engage-
ment die jeweiligen Kommu-
nen insbesondere für das Hand-
werk als tragende Säule desMit-
telstands an den Tag legen, hat
„Handwerk spezial“ im Ge-
spräch mit den Bürgermeistern
herausgearbeitet.
Engagement einer
ganzen Region
„Auch wenn wir untereinander
im Wettbewerb stehen, zeugt
die Auszeichnung der drei be-
nachbartenKommunenvomEn-
gagement einer ganzen Regi-
on“, beschreibt der Bürgermei-
ster der VG Adenau, Hermann-
Josef Romes, die Prämierung
alsAusweis eines gemeinsamen
und doch jeweils individuellen
Leistungswillens und -vermö-
gens. „Ohne einen gesunden
Mittelstand ist die Eifel wirt-
schaftlich nicht überlebensfä-
hig!“, pflichten der Mayener
OberbürgermeisterGünter Laux
undEwaldMattes, Bürgermeis-
ter der VG Kaisersesch bei.
„Wirksame Mittelstandspolitik
ist dabei nicht allein eine Frage
der Finanzen. Flexibilität, ge-
zielte Kommunikation und
Dienstleistungsdenken können
fehlendes Geld sehr gut aus-
gleichen“, führt Romes weiter
aus. „Auf dem Lande“ gehe es
heute weniger um die Neuan-
siedlung vonBetrieben, als viel-
mehr um eine gezielte „Be-
standspflege“, in die gerade
auch das Handwerk eingebun-
den werde. „Die Infrastruktur
weiter zu verbessern“, ist dabei
für Laux besonders wichtig.
„Wir werden auch in naher Zu-
kunft an den Bedürfnissen der
Unternehmen ausgerichtete
Gewerbeflächen und -gebiete
entwickeln.“
Betriebe als
Kunden und Partner
„Unser Technologie- undGrün-
derzentrum (TGZ) versteht sich
als regionale Förder- und An-
laufstelle für Jungunternehmer
und Existenzgründer aus dem
gesamten Landkreis und den
benachbarten Gebietskörper-
schaften“, erteilt Mattes dem
Kirchturmdenken eine Absage.
Der Schwerpunkt liege auf der
„Orientierung amKunden“, bei-
spielsweise in Form einer 24-
Stunden-Hotlinewie inKaisers-
behaupten und damit Arbeits-
und Ausbildungsplätze sowie
esch oder mit um-
fangreichen Online-
Dienstleistungen wie
inMayen. „Mitarbei-
ter unserer Wirt-
schaftsförderung ste-
hen für alle relevan-
ten Anfragen als Lot-
sen zur Verfügung,
koordinieren diese
und begleiten dieUn-
ternehmer“, unter-
streicht Laux.
Initiativen, die als
Einzelmaßnahmen
beginnen, strahlen in
die Region aus. „Mit
maßgeblicher Unter-
stützung der Kreis-
und Landespolitik
haben wir schon vor
etlichen Jahren be-
gonnen, die vomNür-
burgring ausgehen-
den Impulse mehr zu
nutzen“, erläutert
Romes. Davon profi-
tierten direkt und in-
direkt auch die örtli-
chen und regionalen
Handwerksbetriebe,
„die sich erfolgreich
in den nahegelegenen
Wirtschaftsregionen
Koblenz oder Bonn
die örtlicheSteuerkraft sichern.“
„Gerade den Handwerksbetrie-
ben unterbreiten wir regelmä-
ßig Angebote zu gemeinsamen
Messebeteiligungen“, berichtet
Mattes.
Zukunft für junge Leute
Gemeinsam mit der Wirtschaft
und den örtlichen Schulen ver-
anstaltete „Ausbildungsmärkte“
in der VG Adenau, oder „Lehr-
stellenbörsen“ in der Mayener
Burghalle (in diesem Jahr am
23. September ab 10 Uhr) - die
Kommunen stellen sich ernst-
haft derAufgabe, Entlassschüler
mit ausbildungsbereitenBetrie-
ben in Kontakt zu bringen, die
sich wiederum bei diesen Ak-
tionen kostenfrei mit ihren Pro-
dukten und Dienstleistungen
präsentieren können.
Dass „die jungenMenschen mit
einerwohnortnahenAusbildung
in ihre berufliche Zukunft star-
ten können“, ist denKommunal-
chefs besonders wichtig. Des-
halb suchen sie die Zusammen-
arbeit mit den Kammern - auch
in anderen Bereichen. „In Zu-
sammenarbeitmit der HwKKo-
blenz haben wir eine Weiterbil-
dungsreihe ‘Regenerative Ener-
gien’ in unserem TGZ für Jung-
unternehmer konzipiert. Als
qualifizierte Fachkräfte tragen
sie zur StärkungderWirtschafts-
kraft bei“, beschreibtMattes das
Ziel der Kooperation.
„Angesichts des bevorstehen-
denGenerationswechsels invie-
len Handwerksbetrieben und
aufgrund der demografischen
Entwicklung müssen wir die
Nachwuchswerbung dringend
intensivieren“, macht Laux
deutlich, „um auch künftig den
Bestand der Handwerksbetrie-
be trotz aller Schwierigkeiten
in der Wirtschaft und bei den
Ausbildungsplätzen zu si-
chern.“
Frisch gebackenen
Gesellen bietet die
VG Adenau - r.
Bürgermeister Her-
mann-Josef Romes -
das Rathaus als Büh-
ne für ihre Gesellen-
stücke und die
Ausbildungsbetriebe.
Oberbürgermeister Günter Laux
(r.) sucht das Gespräch mit
Unternehmern beim Rundgang
über den Handwerkermarkt in
Mayen.
Im Technologie- und Gründerzentrum Kaisersesch, für das sich
Bürgermeister Ewald Mattes stark macht, können sich junge
Handwerksunternehmen niederlassen.
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