Handwerk Special Nr. 100 vom 1. September 2004 - page 32

Bei wichtigen Schritten nimmt Schmidt & Martschausky die HwK-Berater mit ins Boot
Mit Familientradition und Hightech-Handwerk in die Zukunft
1. September 2004
Nr. 100
Die Wurzeln des Unternehmens liegen gleich doppelt
im „Ruhrpott“, groß geworden ist die Präzisions-
dreherei Schmidt & Martschausky aber im Wester-
wald. 1952 ging Hans-Erich Martschausky in Dort-
mund mit der Reparatur von Nähmaschinen an den
Start und kam in den frühen 60ern über Unnau
nach Bad Marienberg.
Präzision mit dem richtigen Dreh
CNC-Dreherei mit viel Hightech im
Familienunternehmen, geleitet von
Lothar und Heike Schmidt, Petra
und Gisbert Kexel sowie Senior Ro-
land Schmidt (v.l.).
CNC-Kurse 4.9. Koblenz
0261/ 398-113
Die Fortbildung zur CNC-Fach-
kraft besteht aus insgesamt vier
Teilen. Am 4. September be-
ginnen bei der HwKKoblenz in
Koblenz und Bad Kreuznach
Samstagkurse für den Teil I/A.
Infos und Anmeldung bei der
HwK-Weiterbildung:
Tel.: 0261/ 398-113
Fax: 0261/ 398-990
E-Mail:
Internet:
HwK-Weiterbildung
Schmidt & Martschausky Präzisionsdreherei GmbH, Bad Marienberg
Meisterbetrieb im Feinwerkmechanikerhandwerk Präzisionsdrehteile für Antriebs-, Kraftwerks- und
Medizintechnik, Automobil- u. Werbemittelindustrie gegründet 1952 12 Mitarbeiter, darunter 3
Meister, 1 Lehrling Telefon: 02661/ 9855-0
Ausgabe 60
Themen damals: Die
HwK lädt zum „Markt
der Möglichkeiten in
ihre Berufsbildungs-
zentren ein. Dabei
geht es um Weiterbil-
dung und Ausbildung
im Handwerk, Spaß
und Unterhaltung. HS
berichtet über
Fensterbauer sowie
eine preisgekrönte
Fensterbearbeitungsmaschine, die ein Werk-
zeugmachermeister entwickelt hat. Es geht auch
um die Revolution der fünften Wand, der Decke.
Ein Malermeister bietet ein Deckensystem an, bei
denen der Kunde unter 80 Effekten wählen kann.
Weitere Themen sind die Arbeit eines Gemmolo-
gen, der Edelsteine unter die Lupe nimmt, sowie
Frauen in „Männerberufen“.
11. Februar 1998
Neugründung Nachfolge
0261/ 398-251
HwK-Beratung
Sie tragen sich mit dem Ge-
danken, einen bestehenden
Betrieb weiterzuführen oder
eine selbstständige Existenz
aufzubauen? Sie wissen aber
auch um die Risiken eines
solchen Schrittes? Um eine
„Bauchlandung“ zu vermei-
den, muss die Selbstständig-
keit gut vorbereitet werden.
Bei der konkreten Planung
und Ausarbeitung eines Un-
ternehmenskonzeptes unter-
stützen Sie die Wirtschafts-
fachleute aus der HwK-
Betriebsberatung. Der Bera-
tungsservice steht nicht nur
den bereits bestehenden
Handwerksbetrieben kosten-
frei zur Verfügung, sondern
auch allen, die sich mit dem
Gedanken an die Existenz-
gründung im Handwerk be-
schäftigen. Die HwK-Be-
triebsberater klären gemein-
sam mit Ihnen vor Ort, im
HwK-City-Büro oder telefo-
nisch offene Fragen und
durchleuchten Ihr Unter-
nehmenskonzept von neutra-
ler und unabhängiger Seite.
Informationen bei der
HwK-Betriebsberatung:
Tel.: 0261/ 398-251
Fax: 0261/ 398-990
E-Mail:
Internet:
Roland Schmidt, der kurz vor
dem Mauerbau in den Westen
„rübermachte“, landete eben-
falls zunächst in Dortmund.
Nach Jobs im Kohlebergbau,
später auf einer Hamburger
Schiffswerft und in der Stahlin-
dustrie in Duisburg - hier lernte
er seine Frau Heidemarie ken-
nen - suchte er einen ganz neuen
Anfang. 1961 fuhr er an einem
Sonntag mit dem Motorrad in
den Westerwald, um sich ein
Haus in Bellingen anzuschau-
en, das in einer Zeitungsannon-
ce angeboten wurde.
Familienbetriebmit Zukunft
Die Gegend gefiel ihm, in der
Dorfkneipe erfuhr er viel über
Land und Leute und mögliche
Arbeit. Der gelernteStarkstrom-
elektriker arbeitete zunächst im
Generatorenbau, später als Bag-
gerführer im Straßenbau. Auf
der Suche nach einer wetter-
sicheren Anstellung traf er auf
Hans-Erich Martschausky, der
ihn alsWerkzeugmacher anlern-
te. Roland Schmidt arbeitete
sich hoch, wurde als Betriebs-
leiter die rechteHand des Chefs,
legte schließlich 1978 dieMeis-
terprüfung als Maschinenbau-
mechaniker ab.
Als Hans-Erich Martschausky
im selben Jahr tödlich verun-
glückte, entschied sich Roland
Schmidt zur Weiterführung des
Betriebes, der sich als konven-
tionelle Dreherei längst einen
guten Namen gemacht hatte.
Deshalb behielt er auch den
Namen des Gründers bei, als er
1982 das Unternehmen von der
Witwe Gisela Martschausky
kaufte.
Mit der Übernahme ging die
Neuausrichtung des Betriebes
auf die neue CNC-Technik ein-
her. Bei den erforderlichen Ge-
sprächen, beispielsweisemit den
Banken, ließen sich die
Schmidts von Hans-Georg
Büllesbach, Betriebsberater bei
der Handwerkskammer, beglei-
ten. Eine wichtige Hilfe, die seit
dem immer wieder in Anspruch
genommen wurde, denn die
Familie musste sowohl in die
Maschinen als auch in die Pro-
duktionsstätte - zweimal zog das
Unternehmen zwischen 1982
und 1996 um - investieren. Mit
der Umstellung auf CNC-ge-
steuerteDrehmaschinen sicher-
te sichSchmidt&Martschausky
als einer der ersten Handwerks-
betriebe im Westerwald die
Zukunft.
Maschinenbaumechanikermeis-
ter Lothar Schmidt und seine
Schwester Petra Kexel arbeiten
bereits seit fast 20 Jahren in der
Präzisionsdreherei mit. Er in der
Produktion, sie im Büro - nach-
dem sie sich auch in der Werk-
statt das praktische und theore-
tische Fachwissen für die Kal-
kulation und das Akquisege-
spräch mit den Kunden ange-
eignet hatte. Ihre Ehepartner
gehören ebenfalls zum Team,
in dem gerade wieder ein Lehr-
ling seine Ausbildung begon-
nen hat. Ein Bereich, in dem die
Unternehmer auch die Kompe-
tenz der HwK-Berater in An-
spruch nehmen.
Roland Schmidt hatte die näch-
ste Generation frühzeitig in alle
Entscheidungsprozessemit ein-
gebunden. Für KundenwieMit-
arbeiter wird sich also nichts
ändern. Die Übergabe planen
sie langfristig, um wirklich alle
Stolpersteine - bei laufendem
Betrieb - aus dem Weg räumen
zu können. Ob Personalsiche-
rung, Maschinenfinanzierung,
steuerliche und rechtliche Fra-
gen oder auch die Suche nach
immer neuen Marktnischen -
gerne greifen sie dabei auf die
langjährige Erfahrung der Pro-
fis aus der HwK zurück.
Hightech im Handwerk
Mit den sinkenden Produk-
tionszeiten fielen die Preise,
wurden die Lieferfristen im-
mer kürzer, musste die Ferti-
gung immer weiter optimiert
werden. Ohne das grundsoli-
de handwerkliche Können ist
Hightech nicht möglich, weiß
auch die dritte Unternehmer-
generation, die sich derzeit -
immer noch begleitet vom
selben HwK-Betriebsberater
wie in den frühen 80ern - auf
die Betriebsübernahme vor-
bereitet.
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