Handwerk Special Nr. 86 vom 17. April 2002 - page 9

Was für ein Name: Hand-
werksmeister Allan Walton
(rechts) und sein Geschäfts-
partner Franz Phillips
gründeten ihr Unternehmen
„Walton & Phillips Enge-
niering“:
Internationales: Brite & deutscher Meister / Arbeiten im Ausland
17. April 2002
Nr. 86
Metallbau 7.10. Vollzeit
Info-Tel.: 0261/398-402
Die nächsten Meistervor-
bereitungskurse der HwK-
Meisterakademie für Metall-
handwerker: Metallbauer ab
7. Oktober in Vollzeit und ab
25. Oktober in Teilzeit, Fein-
werkmechaniker ab 24. Au-
gust in Teilzeit. Alle Kurse
finden in Koblenz statt.
Infos und Anmeldung bei
der HwK-Meisterakademie:
Tel.: 0261/398-402
Fax: 0261/398-990
e-Mail:
Internet:
Auf Meisterkurs
Von Österreich zur CNC-
Schulung nach Koblenz
„Made in germany“: CAD-Fachkraft
„JetztkönnenwirmitderCNC-
Drehmaschine arbeiten“, freu-
en sich Reinhard Brandstätter
und Mario Schwung aus Linz
inÖsterreich.BeidesindWerk-
zeugmacher und haben in die-
senTagenaneinemCNC-Lehr-
gang bei der Handwerkskam-
mer Koblenz teilgenommen.
Auf dem Programm stand für
die beiden Österreicher unter
anderemdieAnwendungSteu-
erung: Drehen OKUMA OSP
100L. Die japanische Firma
OKUMA ist der größte CNC-
Drehmaschinenhersteller der
Welt. Die HwK führt regelmä-
ßig Schulungen an aktuellen
CNC-Maschinenvonverschie-
denenHerstellern fürDeutsch-
land durch. Fachkräfte, die
CNC-Werkzeugmaschinenbe-
dienen, Programme erstellen
oder Entscheidungen bei Neu-
investitionen treffen möchten,
erwerben dabei CNC-Grund-
kenntnisse oder bilden sich zur
CNC-Fachkraft weiter. Der
Einstieg in den soeben begon-
nenen Lehrgang ist möglich.
Infos & Termine zur
CNC-Weiterbildung
der HwK Koblenz:
Tel.: 0261/398-113,
Fax: 0261/398-990,
E-Mail: bildung@
hwk-koblenz.de
Ein Paradiesvogel
wird sesshaft
Ein Brite und sein deutscher Meisterbrief
DerLebenslaufdesMaschinen-
baumechanikermeisters Allan
Walton klingt abenteuerlich:
Sein Vater ist Engländer, seine
Mutter Malaiin. Allan ist in
Jamaika geboren. Dort unter-
richtet sein Vater, dort wächst
er auf. In England schließt er
eine Maschinenbauerlehre ab
und arbeitet zwei Jahre im Be-
ruf.
Dann, vom Fernweh getrieben,
geht er nachMalaysia, jobbt dort
unteranderemalsTellerwäscher.
Auf einemCampingplatzinSüd-
frankreich erledigt er alle anfal-
lenden Arbeiten. Seiner deut-
schen Freundin folgt er nach
Deutschland. Als die Liebe zer-
bricht, zieht es ihn erneut in die
Ferne. Indien, Amerika, Portu-
gal, Belgien, so die Stationen
eines bewegten Lebens.
Endlich angekommen
Und wieder ist es eine Frau, die
er in Frankreich trifft und der er
nach Deutschland folgt, wo sie
lebt und arbeitet. Kurioserweise
ist sie Italienerin. Jetzt beschließt
er sesshaft zuwerden. Er besinnt
sich darauf, was er ursprünglich
gelernt hat und arbeitet als
Maschinenbaumechaniker bei
der Firma Limbach in Mayen.
„Die deutsche Sprache habe ich
kaumbeherrscht, aberZeichnun-
gen sind international, die kann
ich lesen und danach bauen“,
erklärt er seine damalige Ent-
scheidung. Bald reicht ihm, dem
Tüftler, das Aufgabenspektrum
nicht mehr. Allanwill in seinem
Handwerkweiter kommen, dazu
lernen, vor allem seine theoreti-
schen Kenntnisse vertiefen. Er
will aber auch kreativ sein, eige-
ne Ideen verwirklichen.
Neue Perspektiven
Beim Tennisspiel in Andernach
trifft er Rolf Weidmann. Der ist
Betriebsberater beiderHwKKo-
blenz. Seinen Rat: „Besuch die
Nach einer
Reise über
die Konti-
nente traf
Walton
seinen
Geschäfts-
partner in
einer
Gaststätte.
Meisterschule, da erhältst du das
entsprechende Rüstzeug. Das
erschließt dir neuePerspektiven,
du kannst dich selbstständigma-
chen“, befolgt er. 1995 ist es so-
weit. Maschinenbaumechani-
kermeister Allan Walton mietet
eineWerkhalleinPlaidtundwird
sein eigener Chef. „Es war am
Anfang sehr schwer, Fuß in der
Branche zu fassen“, erinnert er
sich. Er möchte montieren. Und
das macht er hervorragend. Ob
Endprodukte, das heißt fertige
Maschinen bauen oder Einzel-
teile, Kupplungen, Zahnräder,
Getriebe, in eine bereits erstellte
Anlage präzise anpassen, kein
Problem für ihn. Dazu kommen
Serviceleistungen wie Umbau
und Instandhaltung.
ZweiWege in eineRichtung
Mit dem Maschinenbauinge-
nieur Franz Philipps holt er sich
einen Partner ins Boot, mit dem
er sichmenschlichblendendver-
steht undberuflichhervorragend
ergänzt. Franz Philipps, vorher
Technischer Leiter Sonderma-
schinenbau in einemBetrieb der
Region, traf Allan in einer Gast-
stätte. Beide erzählten von ih-
remLeben, ihrenWünschen und
Träumen und erkannten Paralle-
len. „Bring nur deinenKopf mit,
hat Allan gesagt, als ich auf feh-
lendes Einstiegskapital zu spre-
chen kam“, weiß Philipps. Bei-
de streben seit Juli 2000 als
„Walton&Philipps Engeniering“
in die gleiche Richtung, behal-
ten aber ihr eigenes individuel-
les Profil. Während Allan vor
allem Werkzeugmaschinen in-
stand setzt und neu aufbaut, ist
Franz für Hydraulik, Pneuma-
tik, Konstruktion und Entwick-
lung von Sondermaschinen und
Steuerungen zuständig.DreiGe-
sellen ergänzendasDuo. AbAu-
gust wollen Philipps und Wal-
ton einen Lehrling ausbilden.
Immer den Wind von vorn
Stolz sind sie, dass alle Werk-
zeuge in derHalle selbst erarbei-
tet und nicht durch Kredite fi-
nanziert sind. „Wir haben jede
verdienteMarkwiederinvestiert,
nicht zuerst an den persönlichen
Gewinn gedacht. Material hat-
tenwir nur soviel da, wie für den
Auftrag notwendig war. Ganz
langsam haben wir immer etwas
mehr bestellt“, sagen sie.Wachs-
tum aus sich heraus - das sei der
richtige Weg.
Die Lebensphilosophie der bei-
den ließ sie diesen Weg gehen.
Ihren Freiheitsdrang leben sie
jetzt auf ihren Motorrädern aus.
Immer den Wind von vorn, be-
ruflich und privat, das ist es , was
sie treibt.
Die Österreicher Reinhard Brandstätter (links) undMa-
rio Schwung (rechts) im Koblenzer Metallzentrum.
Deutsche Handwerksmeister im Ausland gesucht
Info-Tel.: 0261/398-244, E-Mail:
DerHwK-Exportberatungsstelle liegenderzeit eineReihevonAnge-
boten aus dem Ausland vor, u.a.: In Italien wird ein Bäcker gesucht
(fünf Mitarbeiter, Seis am Schlern (Bozen). Hilfe bei der Woh-
nungssuche und ein unbefristeter Vertrag werden geboten. In Öster-
reich werden fünf Dreher/Fräser in einem Unternehmen für Werk-
zeug- und Vorrichtungsbau, CNC-Fertigung und Feinmechanik mit
15Mitarbeitern gesucht. Die neu gebaute Produktionsstätte liegt ca.
5 km nördlich von Salzburg. Die Entlohnung beträgt während der
vierwöchigen Probezeit 1.900 Euro und wird danach angepasst.
HwK-Betriebsberatung informiert:
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