Handwerk Special Nr. 86 vom 17. April 2002 - page 17

Internationales: Salzbrandwettbewerb 2002 / Rumänien-Initiative
17. April 2002
Nr. 86
Post aus aller Welt
Tom Decker, Keramiker aus
Richmond/Kalifornien,beteiligt
sich nicht nur zum ersten Mal
am weltweit beispielhaften In-
ternationalen Salzbrandwett-
bewerb in Koblenz. Der Ameri-
kaner kam selbst „vorbei“, um
seineinmehrerenKoffern
sorgfältigverpack-
ten Arbeiten
in der Ko-
blenzerGale-
rie Hand-
werk abzu-
geben.
„Ich habe kei-
neninternationalenVer-
gleich und bin sehr ge-
spannt, wie die Juroren
meine Objekte bewerten.
Die Teilnahme an einem
Wettbewerb ist immer eine
besondereHerausforderung.
Der Koblenzer Salzbrand-
wettbewerb hat weltweit ei-
nen guten Namen und ich bin
stolz dabei zu sein“, sagt er.
Die Juroren, die in diesen Ta-
gendieWettbewerbsarbeitenbe-
gutachten, sind internationale
Kenner der Materie und Kera-
mikexperten. Sie haben dieQual
der Wahl, aus den herausragen-
den Objekten von fast 300 Teil-
nehmern aus 20 Ländern die
Besten zu küren.
Keramiken aus 20 Ländern
Die eingereichten Arbeiten, un-
ter anderem aus den USA, Kam-
bodscha,Australien,Kanada,Bo-
livien, Neuseeland, Frankreich,
RumänienundDeutschland, zei-
gen, dass sich der Umgang mit
formalenElementenundFarbig-
keit international stark unter-
Fast 300 Arbeiten zum Salzbrandwettbewerb
Amerikaner bringt
Objekte persönlich vorbei
scheidet. Es gibt ihn nicht, den
gemeinsamen Trend zwischen
einem Betrieb im Westerwald
und einem Keramiker in Bolivi-
en oder einem französischen
Keramikerdorf. Von hochge-
branntem Steinzeug bis hin zu
Rakuarbeiten,
niedrigge-
brannterKe-
ramik mit
Bleiglasur,
vom tradi-
tionellenbis
zum experimentel-
lenVerfahren reicht
das Spektrum. Die
Juroren entschei-
den auch darüber,
welche Stücke in
einerAusstellung
vom 2. Septem-
ber bis 29. Sep-
tember im Kur-
fürstlichen
Schloss zu Ko-
blenz gezeigt
werden.
Der Wettbewerb Salzbrand ist
international der einzige seiner
Art. Er wird von der HwK Ko-
blenz und dem rheinland-pfälzi-
schenWirtschaftsministeriumfi-
nanziell getragen und wurde
mittlerweile zum siebten Mal
weltweit ausgeschrieben. Dass
eine Großveranstaltung wie der
Salzbrand in Koblenz aus der
Taufe gehoben wurde, hat gute
Gründe: In der Region hat die
Salzglasur eine jahrhundertealte
Tradition. Seit etwa 600 Jahren
wird sie im Kannenbäckerland
um Höhr-Grenzhausen und
Ransbach-Baumbach herge-
stellt. Salzbrand ist eine Glasur,
die durch Salz entsteht, das beim
Errei-
chen der
Spitzen-
tempe-
ratur um
1280° C
in den
Ofen
geworfen wird. Dabei zersetzt
sich das Salz und seine Bestand-
teile werden flüchtig. Der hier-
bei frei werdende Natriumoxid-
anteilverbindetsichmitdemAlu-
miniumoxid und dem Silizium-
oxid der heißen Ware und bildet
eine Glasur.
Es zeugt vom hohen
Stellenwert des Interna-
tionalen Salzbrand-
wettbewerbs, wenn
Teilnehmer wie Tom
Decker ihre Arbeiten
persönlich aus den USA
nach Koblenz
bringen.
Manch
skurrile Post
mit wertvollen
Keramiken aus
aller Welt kommt zur
Zeit in der Koblenzer
Galerie Handwerk für den
Internationalen Salzbrand-
wettbewerb an, so auch dieses Paket
aus England mit über 100 Briefmarken.
1983 fand er zum ersten Mal in Koblenz statt, in
diesem Jahr erlebt er seine siebente Auflage:
Der Internationale Salzbrandwettbewerb,
initiiert durch die HwK Koblenz. Vom
2. bis 29. September sind ca. 300
SpitzenkeramikenausallerWelt
im Kurfürstlichen Schloss
zu Koblenz zu sehen,
darunter Arbeiten
aus Kambod-
scha,Japan,
Austra-
lien,
den
USA,
Kanada,
Bolivien,
Neuseeland,
Rumänien oder
Frankreich.
Int. Salzbrand 2.-29.9.
Info-Tel.: 0261/398-277
Informationen zur Ausstel-
lung im Kurfürstlichen
Schloss gibt die HwK Ko-
blenz, Galerie Handwerk.
Tel.: 0261/398-277
Fax: 0261/398-993
HwK: Ausstellung
Sind Sie aus dem aktiven Be-
rufsleben ausgeschieden, aber
immer noch vielseitig interes-
siert, hilfsbereit und bei guter
Gesundheit?
Vielleicht haben Sie dann Inter-
esse daran, Ihr Wissen in den
Dienst einer guten Sache zu stel-
len:DieHeiner-Buttenberg-Stif-
tung hat im rumänischen Buzias
ein Kinderheim für Waisenkin-
der eingerichtet. In diesemSom-
mer wird ein neues Projekt er-
öffnet, das älteren Kindern eine
solide handwerkliche Ausbil-
nd Fleischer
a.D. werden gebraucht!
dung bieten soll. Für die Ein-
richtung von Werkstätten wer-
den noch gebrauchte Geräte und
MaschinendesBäcker- undFlei-
scherhandwerks benötigt. Au-
ßerdem sucht die Stiftung rüsti-
ge Bäcker- und Metzgermeister
a.D.,dieeinigeWocheninRumä-
nien in der Schulung von Aus-
bildern oder der Ausbildung von
Lehrlingen tätig sein möchten.
Kontakt: Heiner Buttenberg,
Tel.: 02225/60 95, Internet:
Friedrich-Ebert-Ring 31
Info-Tel.: 0261/398-180
HwK-Beratungsservice für
Handwerker und ihre Kun-
den unter einem Dach, Mo-
Fr 8-18 Uhr, Sa 8-13 Uhr.
Tel.: 0261/398-180
Fax: 0261/398-980
City-Büro der HwK
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