Handwerk Special Nr. 86 vom 17. April 2002 - page 14

Optiker mit Tradition: 100 Jahre Durchblick / Girls` Day bei der HwK
17. April 2002
Nr. 86
Pünktlicher
Abmarsch der 12
Apostel um 12...
Familienunternehmen feiert 100. Geburtstag
Buch „100 Jahre HwK“
0261/398-148
DieDokumentationderHwK
anlässlich ihres 100.Geburts-
tages widmet der Geschichte
des Optikerhandwerks der
RegioneinigeSeiten.Damals
machte Brillen-Becker im
„amtlichenMitteilungsblatt“
der HwK Ko-
blenz aus dem
Jahr 1930 auf
seine Leistun-
gen aufmerk-
sam. Optiker
und Uhrma-
cher Feis oder
Brillen-Becker
sindkeineEin-
zelfälle.DasSprichwort„Wer
wirbt, der bleibt“ hat hier in
jedem Fall seine Gültigkeit,
denn das Koblenzer Unter-
nehmen Becker ist auch heu-
te noch in der Stadt zuHause.
Infos und Bestellung der
Dokumentation bei der
HwK Koblenz:
Tel.: 0261/398-148
Nachzulesen
Nur was für Mädchen:
Attraktives Handwerk
Wie entsteht eine Pressemit-
teilung? Was bedeutet Plot-
tern? Wie wird eine In-
ternet-seite gestaltet? Ant-
worten auf diese & mehr
Fragen finden Mädchen am
25. April bei der HwK Ko-
blenz. Im Rahmen des bun-
desweiten „Girls’ Day“
können sie Mitarbeiterinnen
der HwK bei ihrer Arbeit
über die Schulter schauen.
Hier gibt´s Infos über das
Handwerk, seine Berufs-
und Arbeitswelt bis hin zu
offenen Lehrstellen. Die
Praxis lässt sich ab 14.30
Uhr im Bau- sowie Metall-
und Technologiezentrum
erkunden.
Anmeldung und Infos zum
Girls´ Day unter:
Tel.: 0261/398-331 oder
-225, Fax: -994,
E-Mail:
beratung@hwk-de,
Internet:
Girls’ Day
Lässt täglich die Apostel
am lieben Herrgott vor-
überziehen: Die Antikuhr
besticht durch Präzision
und brillante Technik.
UhrmachermeisterNikolausFeis ausAsbach fährtmit
dem Fahrrad über die Lande, um seine Kunden zu betreuen.
Das war 1902. Drei Jahre später bezieht er das heutige Geschäfts-
haus in der Bahnhofstraße. Hier baute er jahrelang an einem einzig-
artigen Kunstwerk, einer Aposteluhr, die er 1928 fertig stellte und die
noch heute im Geschäft zu bewundern ist.
Alles im Blick:
Klaus Feis
bei der
Arbeit.
Apostel in der Uhr
Augenoptikermeister und Uhr-
macher Klaus Feis, der jetzige
Geschäftsinhaber, erklärt die
Krönung des handwerklichen
Schaffens seines Großvaters:
„DieUhrzeigtTag,Da-
tum,Monat sowie
dieMondpha-
sen am
H i m m e l .
Außerdem läutet
dreimal täglich die
Betglocke.Um12Uhröff-
nen sich die Tore oberhalb
der Uhr, die 12 Apostel ziehen
an ihrem Herrgott vorbei, ver-
neigen sich und erhalten seinen
Segen. Die Aposteluhr hat ein
Westminster-Schlagwerk, mit
dem die Anzeige der 4 Alters-
stufenKind, Jüngling,Mannund
Greis verbunden ist. Dies wird
mechanisch durch das Hervor-
treten der einzelnen Figuren an-
gezeigt. Der Sonnenumlauf ist
in den vorhandenen Tier-
kreiszeichen zu sehen.
Alle 7 Werke der Uhr hat
mein Großvater selbst be-
rechnet und angefertigt.“
Unter einem Dach
Nach demTod des Großva-
ters übernahm der Vater des
heutigen Inhabers das Geschäft.
Auch er war Uhrmachermeister
und berechtigt, im Rahmen des
KleinenBefähigungsnachweises
auch das Optikerhandwerk aus-
zuüben. In der dritten Generati-
on führt seit 1978Klaus Feis den
100-jährigenFamilienbetrieb. Er
schloss sowohl die Uhrmacher-
lehre als auch dieAugenoptiker-
lehre ab. „Bei beiden Handwer-
ken kommt es auf Präzisionsar-
beitan.“SeinHerzschlägtbeson-
ders für die Optik. Als staatlich
geprüfterAugenoptiker undAu-
genoptikermeister erweiterte er
den Betrieb um ein Kontaktlin-
senstudio mit modernsten Gerä-
ten. Seine Ehefrau Gaby, ein
Uhrmachermeister und Optiker
und eine langjährigeMitarbeite-
rin bilden das Team.
Löten und aufsägen
„Unsere Kunden sind vor allem
Stammkunden aus dem As-
bacher Land. Sie halten uns
schonjahrzehntelangdieTreue“,
sagt Klaus Feis. Der 51-Jährige
erzählt, dass Freundlichkeit, in-
dividuelle Beratung
und Zuvorkommenheit
die Tugenden sind, mit denen
sich sein kleiner Betrieb aus-
zeichnet. „Dazu gehört auch,
dass man sonntags einem Kun-
den die Brille lötet, so dass er am
Montag in den Urlaub fahren
kann“, berichtet Feis.
Auch war Handwerksmeister
Klaus Feis nicht böse, als eine
Kundin ihn abends heraus ge-
klingelt hat und er den Ring
aufsägenmusste.Der Fingerwar
durch einen Bienenstich stark
geschwollen. „Das ist halt auf
demLand so, da kennt man sich,
da hilft man sich, da ist nichts
anonym“, sagt er. Auch wenn er
nicht mehr wie sein Großvater
mit dem Fahrrad übers Land
fährt, pflegt er den Kundenkon-
takt.
Zum 100-jährigen Jubiläum in
diesen Tagen hat sich das Ehe-
paar Feis etwas Besonderes aus-
gedacht. Bei einem Rätsel zur
Historie des Unternehmens gibt
es tolle Preise zu gewinnen.
Werbung mit Weitsicht aus
den 30er Jahren, gefunden
in der „Mittelrheinischen
Handwerkszeitung“.
Gefragt: Verbindung aus Technik und handwerklichem
Know-How.
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