Handwerk Special Nr. 77 vom 18. Oktober 2000 - page 11

1923:Inflation zerstört soziale Absicherung im Handwerk.
Die Inflation schluckt
nacheinander die Kaiser-
Wilhelm-Jubiläums-Stif-
tung und die Kriegshilfe-
kasse der HwK sowie die
Gewerblichen Nachrich-
ten, das offizielle Mittei-
lungsorgan. Das inflati-
onsbedingte Erlöschen
zahlreicher Krankenkas-
sen wird durch die Reor-
ganisation der Westdeut-
schen Versicherungsan-
stalt aufgefangen.
Der Firmenname ist Konzept
Drei Existenzgründer setzen auf Telekommunikation
„Wir sind kein Handyladen, sondern Tele-
kommunikationspartner sowohl für Privatkun-
den, als auch für kleine und mittlere Unterneh-
men“, so Elektroinstallateurmeister Marco
Tadda. Gemeinsammit Elektroinstallateur Jens
Guski und Groß- und Einzelhandelskaufmann
Sascha Osterwald gründete er Anfang des Jah-
res das Unternehmen TSC im Gewerbegebiet
Mülheim-Kärlich.
Informationen
Die HwK-Betriebsberatung
prüft die Wirtschaftlichkeit
und berät Existenzgründer,
wann ein Bürgschaftsan-
trag an die Kreditgarantie-
gemeinschaft sinnvoll ist.
Die Bürgschaft der KGG
gilt als Sicherheit für die
Banken und ist somit eine
Grundlage für die Finan-
zierung eines Jungunter-
nehmens.
Infos zu den umfassenden
Serviceleistungen der
HwK-Betriebsberatung,
Tel.. 0261/398-248,
Fax: -994, Email:
Internet:
Wenn’s ums Geld geht
ERP
-Mittel sind europäische Fördergelder, die durch die bundes-
eigene „Deutsche Ausgleichsbank“ vergeben werden.
Die „Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz“ (
ISB
) ist
ein Pendant auf Landesebene dazu.
Die „Kreditgarantiegemeinschaft Handwerk“ (
KGG
) ist ein
Haftungsfond, den die Arbeitsgemeinschaft rheinland-pfälzischer
Handwerkskammern gegründet hat, um Kredite für Handwerker
durch Bürgschaften abzusichern.
Der Name TSC, Tele Service
Center, spiegelt dasKonzept der
Jungunternehmer wieder. Dazu
gehören die kompetente Bera-
tung der Kunden in allen Berei-
chen der Telekommunikation
und ein komplettes Angebot im
Bereich Mobilfunk. „Wir ha-
ben alle vier Netze im Angebot
und sind nicht an bestimmte
Mobilfunkanbieter gebunden“,
erklärt Tadda.
„Geht nicht, gibt es nicht für
uns. DieKunden können immo-
dernen Ambiente des Ladenlo-
kals Telefon, Handy, Faxgerät,
Modem, analoge und digitale
Telefonanlagen auswählen und
direkt den Termin für die Mon-
tagemitnehmen.Wichtig für uns
ist, dass wir durch die sehr gute
Kundenbetreuung eine gesi-
cherte Marktposition errei-
chen“, ergänzt er.
Nach Lehr- und Gesellenzeit
legte Tadda bei der HwK Ko-
blenz seine Meisterprüfung ab.
„Während der Meisterschule
kam mir der Gedanke an die
Selbständigkeit. Ich habe mir
überlegt, inwelcheRichtung ich
gehe möchte. Da sich der
Telekommunikationsmarkt in
den nächsten Jahren weiter dy-
namisch entwickeln wird, habe
ich mich für diesen Zweig ent-
schieden“, erinnert er sich. 1999
erwarb er in einemAnpassungs-
seminar die Lizenz für Aufbau
und Instandhaltung von Tele-
kommunikationsanlagen.
Drei in einem Boot
Jens Guski und Sascha Oswald
sprangen mit ihm ins Existenz-
gründerboot. Beide haben ein-
schlägige Erfahrungen im Be-
reich der Telekommunikation.
Bereits während der Lehre be-
trieb Guski ein Nebengewerbe
auf diesem Gebiet. Osterwald
arbeitete als Verkäufer in dem
Gewerbe und ist Inhaber eines
Mobilfunk-Shops in Neuwied.
Im Gewerbegebiet Mülheim-
Kärlich fanden die Jungunter-
nehmer den idealen Standort für
ihren neuen Betrieb. „Die Ver-
kehrsanbindung zumGroßraum
Koblenz/Neuwied ist ideal. Des
weiteren herrscht durch die
Ansiedlung anderer Branchen
ein reger Durchgangsverkehr,
und es sind genügend kosten-
freie Parkplätze vorhanden. All
diese Faktoren spielen gerade
bei der Neugründung eine we-
sentliche Rolle“, so Tadda.
Alle anfallenden Aufgaben ha-
ben die drei jungenMänner klar
verteilt.MarcoTadda ist für den
BereichWartung, Reparatur und
Montage von Telefonanlagen
zuständig. Jens Guski unter-
stützt ihn dabei. Sascha Oster-
waldkümmert sichumBetriebs-
führung, den Verkauf, die Kun-
denbetreuung und -akquisition.
Zur Angebotspalette zählt auch
der Einbau von Freisprech-
anlagen in Fahrzeugen. Darüber
hinauswerdenKonzepte sowohl
im Festnetzbereich als auch in
der mobilen Datenkommunika-
tion erstellt.
Die HwK-Betriebsberater be-
gleiteten die Gründungsvor-
bereitung bereits seit Mitte
1999. Sie unterstützten die jun-
gen Unternehmer insbesondere
bei der Erstellung des Grün-
dungskonzeptes.
Beratung durch die HwK
Anhand einer umfassenden
Markt- und Standortanalyse
wurde eine Ertrags- und Liqui-
ditätsprognose erarbeitet. In
persönlichen Gesprächen lern-
tendieHwK-Betriebsberater die
jungen Männer als engagierte
und gewissenhafte Existenz-
gründer kennen, die ihr Vorha-
ben gut durchdacht haben.
Um die Finanzierung des Un-
ternehmens zu unterstützen rie-
ten die Betriebsberater, einen
Bürgschaftsantrag an die Kre-
dit-Garantie-Gemeinschaft
Handwerk zu stellen. Der An-
trag wurde von der Betriebs-
beratung befürwortet.
Er ist der
technische
Betriebs-
leiter von
TSC in
Mülheim-
Kärlich:
Elektro-
installateur-
meister
Marco
Tadda.
Kopilot
für die
techni-
schen
Belange
bei TSC:
Elektro-
installateur-
geselle
Jens
Guski.
Im Handwerk willkommen
Atik Ümit und Ilhan Kenan aus der Türkei, Maslom Talamisi aus
Montenegro und Hodak Dalibor aus Kroation (v.l.) möchten Kfz-
Techniker werden. Die türkischen Jugendlichen sind in Deutsch-
land geboren, Maslom und Hodak leben seit fast zehn Jahren hier,
haben deutsche Freunde gefunden. Sie wissen um die Diskussion
über Rechtsextremismus, haben bisher aber keine Ausländerfeind-
lichkeit gespürt. Während der ÜLU im HwK-Metall- und Techno-
logiezentrum arbeiten sie an modernen Kfz-Bremsanlagen, der
dritte von sieben Lehrgängen, den sie hier besuchen.
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