Handwerk Special Nr. 77 vom 18. Oktober 2000 - page 7

1900/01: Motorisierung der Handwerker nimmt zu.
Um die Jahrhundertwende
sind erst 1,25 % oder 250
Handwerksbetriebe mit
Motoren ausgestattet. Ein
höherer Motorisierungs-
grad liegt vorerst nur beim
Buchdruckergewerbe bzw.
in den Schlossereien vor.
Mit der verstärkten Moto-
risierung nimmt hier auch
die Zahl der Gesellen zu,
so beschäftigen z. B. 21
motorisierte Schlossereien
60 Gesellen.
Bad Emser Team Ebert mit neuem Geschäft jetzt auch in Neuhäusel
Heiße
Öfen inklusive
Wie schon sein Vater, hat auch
Hans-Helmut Ebert seine Lei-
denschaft für Motorräder zum
Beruf gemacht. Vom Chopper
bis zum Roller, vom Helm bis
zum Handschuh findet man in
seinem Geschäft alles, was das
Motorradfahrerherz begehrt.
Der Existenzgründer ist Ex-
klusivhändler fürYamaha-Mo-
torräder im Rhein-Lahn-Kreis
und in Teilen des Westerwal-
des. In seinem Handwerks-
unternehmen arbeiten sieben
Mitarbeiter, demnächst sollen
die ersten Lehrlinge ausgebil-
det werden.
Gelungener Auftakt
Auch vorher konnte man bei
Ebert, der 1999 den Betrieb sei-
nes Vater übernommen hatte,
Motorräder kaufen. Allerdings
in kleineren Räumlichkeiten in
Bad Ems. „Wir platzten förm-
lich aus allen Nähten und konn-
ten Kundenwünsche dadurch
nicht optimal erfüllen,“ kom-
mentiertMelanie Ebert, Ehefrau
desGeschäftsführers.Mit einem
gelungenem Auftaktfest am 23.
und 24. September - ob Video-
vorstellungder neuestenModel-
le oder zünftiges „Biker-Mahl“ -
konnten am neuen Standort be-
reits erste Kundenkontakte ge-
knüpft werden.
Standort Neuhäusel
„Bevor wir den Schritt in die
Selbständigkeitwagten, standen
natürlich einigeEntscheidungen
an. Zunächst musste geschaut
werden, wo wir die beste Ab-
deckung erzielen können, auch
um der Kundschaft lange Wege
zu ersparen. Mittlerweile sind
wir mehr als zufrieden, den
Standort im neuen Industriege-
biet von Neuhäusl gewählt zu
haben“, schildert der gelernte
Bürokaufmann Ebert, der vor
allem die gute Verkehrsanbin-
dung und die zentrale Lage an
der Schnittstelle Koblenz-We-
sterwald schätzt.
Serviceangebot als Ziel
Neben einer großen Auswahl an
neuesten Modellen will Team
Ebert das Hauptaugenmerk auf
ein gutes Reparatur- und Ser-
vice-Angebot richten. Ein wich-
tiger Punkt, denn im Motorrad-
bereich ist dieWerkstättendichte
längst nicht so, wie man es vom
PKWher kennt. „Als Motorrad-
fahrer muss man schon 20 Kilo-
meter Weg in Kauf nehmen“,
weiß Hans-Helmut Ebert. „Ein
Rundumangebot – vomKauf bis
zu markenspezifischen Repara-
turen – kommt den Kunden da-
her sehr entgegen. Die Werk-
statt-Mitarbeiter,
KfZ-Mecha-
nikermeister
und -Gesel-
len, bilden
sich
stän-
dig wei-
ter, um den An-
spruch nach hoher fachlicher
Kompetenz optimal zu erfüllen.
Rocker bis Rentner
Durch die große Angebotspalet-
te spricht das Handwerksunter-
nehmen ein breites Kunden-
spektruman. „Das fängtmit dem
Rollerfahrer an und endet mit
dem Rentner, der sich endlich
den Jugendtraum vom Touren-
motorrad erfüllen will“, berich-
tet Melanie Ebert. Und auch die
so genannten Rocker, motor-
radverrückt wie alle, die man im
Geschäft trifft, kommen vorbei,
um sich die neusten Chopper-
Modelle anzuschauen.
Alternative Motorrad
Vielleicht kommen in absehba-
rer Zeit noch ein paar Motorrad-
Fans dazu, denn „es gibt einen
Trend zumMotorrad als ‚Zweit-
wagen‘. Angesichts der steigen-
den Benzinpreise eine echte Al-
ternative, gerade für den Weg
zur Arbeit.“
Informationen zur Betriebs-
erweiterung gibt die Betriebs-
beratung der HwK Koblenz,
Tel.: 0261/398-249, Fax: -
Motorräder - ob Chopper
oder Roller - liegen wie-
der stärker im Trend. Sie
verbinden ein „Stück
Freiheit auf Rädern“
mit der Alltagstaug-
lichkeit, inklusive
kostengünstigem
Weg zur Arbeit.
SaschaLöwensteinhat denPrak-
tischenLeistungswettbewerbder
Handwerksjugend im Kfz-Me-
chanikerhandwerk gewonnen.
Der 20jährige aus Lehmen/Mo-
selhattesowohlimtheoretischen
als auch im praktischen Teil des
Wettbewerbs aufKammerebene
unter elf Mitstreitern die Nase
vorn. Sowohl bei der Installati-
on einer Lichteinrich-
tung, beimMessen von
Zündsystemen und
Vermessen der
Achse als
auch
imSchweißenundbeieinerHart-
lotprobe überzeugte er die Juro-
renmitausgezeichnetenLeistun-
gen. Jetzt bereitet sich der junge
Mann, der sein Handwerk im
Koblenzer Autohaus Scherhag
erlernt hat, auf den Leistungs-
wettbewerb auf Landesebene in
Trier vor. Auch in seiner Frei-
zeit bleibt er dem Kfz-Gewerbe
treu. Er restauriert historische
Landmaschinen.
Infos zum Praktischen Lei-
stungswettbewerb gibt die
HwK Ko-
blenz, Tel.:
0261/398-
641 Fax: -
991, email:
gesellen
pruefung
@hw
k-
Der Beste am besten...
auf´m Traktor
Sascha Löwenstein bester Kfz-Mechaniker
Unternehmen, die ihr Fortbeste-
hen auf längere Sicht hin sichern
wollen, sind gut beraten, ihre
zukünftigen Facharbeiter jetzt
heranzubilden.Gegenwärtiggibt
es ausreichend Jugendliche, die
eineLehrstelle suchen.Das kann
sich jedoch schon in einigen Jah-
ren grundlegend ändern.
Laut statistischem Landesamt
kamen im Jahr 1999 in Rhein-
land-Pfalz insgesamt 38.190
Kinder zur Welt. Die Geburten
sindweiter zurückgegangen, ge-
genüber1998 gingen sie um 3,7
Prozent zurück.
Esstarben4.334Menschenmehr
als geboren wurden. Die natürli-
cheBevölkerungsentwicklungin
Rheinland-Pfalz zeigt seit fünf
Jahren einen negativen Verlauf.
Ausbildung
sichert
Zukunft
Mit Entwicklungstrends befaß-
te Experten prognostizieren bei
fallendenGeburtenzahlenweni-
ger Lehrlinge und einen Fachar-
beitermangel. Um dieser Ent-
wicklung entgegenzutreten hilft
es den Betrieben nur, frühzeitig
selbst auszubilden. Schon heute
an morgen denken, lautet eine
erfolgversprechende Devise.
Informationen zu dieser Ent-
wicklung und rund um Aus-
bildungsfragen gibt die Pädago-
gische Anlaufstelle der HwK:
Tel.: 0261/398-323, Fax -989,
e-mail:
1,2,3,4,5,6 8,9,10,11,12,13,14,15,16,17,...24
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