Handwerk Special Nr. 60 vom 11. Februar 1998 - page 18

Steins und erstellt ein Gutach-
ten. Dies braucht man zum
Beispiel bei Erbstücken.“ Als
Gerätschaften stehen dem
Gemmologen Spektroskop,
Refraktometer, Lupe undEdel-
steinmikroskop zurVerfügung.
„Wenn man die Prüfung für
Edelsteinkunde und für Dia-
mantenkunde bestanden hat,
kannmansichzureuropäischen
Gemmologenprüfung anmel-
den.“Auchdiese hatDirkChri-
stian gerade mit Bravour be-
standen, als einer von vieren in
Deutschland.
Informationen zu
attraktiven Berufen
im Handwerk bei den
HwK-Ausbildungs-
beratern,
Tel.: 0261/398-323,
Fax: -989, e-mail:
Internet:
Höchstleistung
in junger Gold- und Silber-
schmied krönt seine Kar-
riere imHandwerkmit dem
Titel ‘Europäischer Gemmo-
loge’: Dirk Christian, 25 Jahre
alt, zeigt, wie’s geht, wenn’s
um den Aufstieg geht. „1992
begann ich eine Lehre zumSil-
berschmied bei den Schön-
stätter Marienbrüdern in Val-
lendar und habe mich umge-
schaut, wie ich mich gleichzei-
tig weiterbilden kann.“
Die HwK Koblenz bietet ge-
nau das Richtige für ihn: Die
Qualifizierung zum Betriebs-
wirt des Handwerks. Im Januar
1995 schließt er seine Lehre ab
und erwirbt kurz darauf diesen
begehrten Titel bei der HwK-
Akademie. Im selben Jahr ge-
winnt er den praktischen Lei-
stungswettbewerb, und es geht
weiter mit seiner Lehre zum
GoldschmiedbeiJuwelierC.W.
Müller in Koblenz. „In dieser
Zeit bin ich auch mit der Hand-
werkskammer zum Lehrlings-
austausch nach Nevers in
Frankreich gefahren.“
BeiderDeutschenGemmologi-
schen Gesellschaft in Idar-
Oberstein verfolgt Dirk Chri-
stian seine Weiterbildung zum
Diamantgutachter und zum
Gemmologen, dem Edelstein-
kundler. Dies wird ihm auch
durch ein Stipendium der Be-
gabtenförderung berufliche
Bildung ermöglicht. Einmali-
ge, exklusive Steine, in edles
Metall gefaßt, üben eine magi-
sche Anziehungskraft auf ihn
aus. Mit Fingerspitzengefühl
undhandwerklichemGeschick
vom Entwurf bis zur Fertigung
schaffterWertbeständigesüber
modische Trends hinaus, nur
Einzelstücke.
„1996wurde dieFederation for
European Education in Gem-
mology, der europäische Ver-
band für Gemmologie, gegrün-
det mit demZiel, die Edelstein-
prüfung und Bewertung in Eu-
ropa zu vereinheitlichen. Bel-
gien, Deutschland, Frankreich,
Dirk Christian: Einer von vier Europäischen Gemmologen
Großbritannien,Italien,Nieder-
lande, SpanienunddieSchweiz
gehören zu den Mitgliedslän-
dern.“
Was macht ein Gemmologe? -
„Er beurteilt Edelsteine nach
Farbspektrum, Form, Gewicht,
Lichtbrechung, Schliff und
weiteren Qualitätsmerkmalen:
Einschlüsse bei Smaragden
zum Beispiel heißen Jardin -
Garten. Daran kann man die
Echtheit, dieHerkunftundauch
Veränderungen prüfen. Ein
Gemmologe sieht, ob der Stein
natürlich gewachsen ist oder
synthetisch, und kann auch die
Herstellungsarbeit beurteilen.
Anhand von Tabellen ermittelt
er dann den heutigen Wert des
Eine junge Karriere im Handwerk:
Der 25jährige Gold- und Silber-
schmied Dirk Christian - einer von
vier europäischen Gemmologen in
Deutschland - nimmt Edelsteine
unter die Lupe.
E
orstenGräff, 20 Jahre jung,
Fliesen-, Platten- und Mo-
saikleger ausLangenlohns-
heim, ist der beste Jung-Gesel-
le in seinem Gewerk in Rhein-
land-Pfalz. Das hat er beim
Praktischen Leistungswettbe-
werbderHandwerksjugendbe-
wiesen. Der junge Mann, der
seinenBeruf beimVater, selbst
Fliesenlegermeister lernte,
führt den Erfolg vor allem auf
seine strenge Ausbildung zu-
rück.„MeinemVaterwarnichts
gut genug, er hat mich hart
rangenommen, und ich habe
oft geflucht“, erinnert er sich.
Handwerkslehrlinge, die im
Sommer ihre Gesellenprüfung
ablegen wollen, melden sich
bis zum 15.2.98 bei der HwK
oder den Kreishandwerker-
schaften an. Zur Prüfung wird
zugelassen, wer die Lehre bis
zum 30.9.98 beendet.
Informationen
zu Fragen der Gesellen-
prüfung, Tel.: 0261/398
-321, Fax: -982, e-mail:
Internet:
Gesellenprüfung
USA-Einsatz statt Leistungswettbewerb auf Bundesebene
Nach der Lehrzeit wechselte er
zur Firma Köbau inMayen. Zu
der Zeit, als die Landessieger
auf Bundesebene um den Sieg
kämpfen sollten, schickte ihn
die Firma für sieben Wochen
auf Dienstreise. Das Ziel hieß:
North-Carolina/USA.DerAuf-
trag lautete: Keramische Bö-
den in Großmärkten verlegen.
„Torsten ist ein sehr talentier-
ter Fliesenleger.Obwohl er erst
kurze Zeit bei uns arbeitet, hat
er bereits mehrmals seine Be-
lastbarkeit und Flexibilität un-
ter Beweis gestellt. Für einen
Auslandsaufenthalt schien er
uns deshalb ausgezeichnet ge-
eignet“, schätzt Georg Müller,
Geschäftsführer der Firma, ein.
„Eine Zeit im Ausland zu ar-
beiten, Land und Leute ken-
nenzulernen, ist immer eine
Chance für junge Leute. Tor-
stenwar sofort einverstanden“,
fügt er hinzu.
Bedauert Torsten Gräff, daß er
die Chance, bester junger Flie-
sen-, Platten- und Mosaikleger
im Bundesgebiet zu werden,
nicht nutzen konnte? „Natür-
lich ist es schade, daß ich diese
Gelegenheit verpaßt habe, aber
der Amerikaaufenthalt war für
mich in jedemFall ein viel grö-
ßerer Gewinn!“
Gewinner auch
ohne Siegertitel:
Torsten Gräff
nahm wegen eines
USA-Einsatzes
nicht am Bundes-
entscheid im
praktischen
Leistungswettbe-
werb der Hand-
werksjugend teil.
T
Ausbildung auf dem
Den richtigen Beruf zu fin-
den, ist auf dem Markt der
Möglichkeiten im HwK-Me-
tall-undTechnologiezentrum
am 17./18. Februar von 10
bis 17 Uhr nicht schwer. Die
HwK-Ausbildungsberater
stehen Rede und Antwort zu
allen Fragen rund um die
Handwerksberufe.
Auch das umfangreiche Bil-
dungsangebot hilft in der
Karriere weiter.
Infos
, Tel.:0261/398-110,
Fax: -398, e-mail: bildung@
hwk-koblenz.de, Internet:
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