Handwerk Special Nr. 60 vom 11. Februar 1998 - page 20

Narrenzeit
ie Hoch-Zeit der Karne-
vals-Parties ist in vollem
Gange. Glitter und Glim-
mer für Augen, Mund, De-
kolleté und Haare sind aufse-
henerregende Eyecatcher.
Auch Nägel können Masken
machen. Sie leuchten in poppi-
gem Pink oder etwas dezenter
inNacht-,Azur-,Stahlblauoder
auch in violett und grün. In der
närrischen Saison stehen phan-
tasievolle, improvisierte Auf-
machungen dabei vor Kostü-
mierungen im alten Stil. Fri-
D
Vorher und nachher: Mit professionellem Make
up und außergewöhnlicher Frisur wird jede/r ein
ganz neuer Typ.
Von Gesicht bis Dekolleté: Boddy-Painting.
Attraktionen auf dem
seure und Kosmetiker verzau-
bern ihre Kunden in eine ge-
heimnisvolle Sphinx oder er-
wecken Frühlingsträume auf
der Haut.
„Am besten ist es, die Kunden
kommen im Kostüm in den
Salon. Die dominierenden Far-
ben aus demKostümkannman
auf der Haut fortsetzen“, so
Gabriele Boerkler, Vorsitzen-
de der Fachgruppe Kosmetik
der Friseur-Innung Koblenz
undLandesbeauftragteKosme-
tik für das Rheinland. Sie ver-
weist darauf, daß das Make up
schweißtreibende Tanztouren
aushaltenmuß, also nicht „aus-
laufen“ darf. DamitWasserfar-
be für das Make up besser haf-
tet, empfiehlt sie, dies auf die
ungrundierteHaut aufzutragen.
Mit Puder fixiert wird es noch
haltbarer. Verwendet man statt
Wasserfarbe Glanzfarbe und
Glittercreme, rät Gabriele
Boerkler, dieHaut zunächstmit
einer Pflegecreme auf das
Schminkenvorzubereiten.Glit-
ter Gloss in Braun, Orange,
Perlmutt auf Lippen, Wangen-
Rund um Masken, Frisuren
und Kostüme bietet der
„Markt der Möglichkeiten“
am 14./15. Februar Attrak-
tionen zum Zuschauen und
Selbermachen. Schminken
und Maskieren besonders für
die „Kleinen“ gehören dazu.
Täglich um 10.45, 12, 14 und
15.30 Uhr gibt es Shows für
Frisuren, Masken und Kostü-
me. Schneidermeisterin Eva-
MariaWeber-Ihdenzeigt,wie
sich mit etwas Phantasie und
Geschick Stoffreste in lustige
Kostüme oder Hüte verzau-
bern lassen. Fachleute aus
dem Handwerk geben Tips
für ein passendes Karnevals-
outfit vom Scheitel bis zur
Sohle. Wer Seeräuber oder
Katze, Vogelscheuche oder
Clown seinmöchte, kann sich
beim Kinderschminken ver-
wandeln lassen. Die Finger-
fertigkeit von Friseurlehr-
lingenmacht’smöglich! Las-
sen sie sich in die „Zeitreise
durchsHandwerk“ entführen.
Profi- und Hobbymodels ge-
hen in Theaterkostümen über
den Laufsteg.
Informationen
,
Tel.: 0261/398-110,
Impressum
Idee und Verantwortung:
Karl-Jürgen Wilbert
Redaktion:
Jörg Diester, Manfred Dietrich,
Markus Gaida, Katrin Hamm,
Beate Holewa, Janet Kölschtzky,
Cornelia Schmitz-Groll
Layout:
Jörg Diester, Markus Gaida
Mitarbeiter dieser Ausgabe:
Dr. Reinhard Kallenbach,
Mareile Wilbert
Herausgeber:
Handwerkskammer Koblenz,
Friedrich-Ebert-Ring 33,
56068 Koblenz,
Tel.: 0261/398-0, Fax: -398,
e-mail:
Internet:
in Verbindung mit dem
Mittelrhein-Verlag, Koblenz
Fotonachweis:
Fotostudio Baumann, FOCUS
Fotostudio, Gauls.Die Fotografen,
Godehard Juraschek, HwK Koblenz
Titelfoto: FOCUS Fotostudio
Anzeigen:
Hans Syre, Rudolf Speich, Informa,
RZ-Anzeigenservice, August-
Horch-Str. 28, 56070 Koblenz
Technische Herstellung:
Druckhaus Koblenz
knochen und Schultern sorgt
für glamouröse Glanzpunkte.
Dazu passend gibt es künstli-
che Wimpern mit Lurexfäden.
Sie werden am besten von der
Augenmitteausnachaußenund
innen angeklebt. „Wenn der
Karnevalsspaß vorbei ist, muß
die Haut gründlich gesäubert
werden. Wasserfarbe wird ein-
fach mit Wasser abgewaschen.
Make up auf Fettbasis muß mit
Reinigungscreme entferntwer-
den. Eine Reini-
gungsmilch allein
schafft das nicht
gründlich genug“,
betont Boerkler.
Hans-Dieter Tege-
laers, Friseurmei-
ster aus Koblenz,
weiß, daß „ein per-
fekter Haarschnitt
das A und O für je-
de Karnevalsfrisur
ist.“ Goldglitter-
spray bringt auch
bei der Frisur den
Glitzereffekt. Mit
farbigen Glitter-
Handwerk und die ‘fünfte’ Jahreszeit
partikeln und farbigemMasca-
ra lassen sich effektvolle
Highlight’s zaubern. Satin und
Tüll ins Haar eingearbeitet
werden zum Blickfang. Damit
sich längere Haare optimal
hochstecken lassen, rät der Fri-
seurmeister, sie bereits wäh-
rend des Schminkens auf mög-
lichst heißeWickler zu drehen.
Wer seine Haare in „Schock-
farben“wünscht, sollte sichun-
bedingt beim Friseur beraten,
umzuvermeiden, daßdieHaar-
farbe später zum schwer aus-
waschbaren Alptraum wird.
Die Kunst der Haarpflege ist
uralt.AusÄgypten sindhoch-
getürmteFrisurenüberliefert,
aus China geflochtene Haare
und Stirnbänder, die mit
Lotusblumen verziert sind,
aus Griechenland zierliche
Flechten und Lockenge-
winde. DieHaarschmückerin
bleichte und dunkelte das
Haar, sie kannte sich in Sal-
ben,ÖlenundSchminkenaus.
Im Mittelalter hatten die Ba-
der ihre große Zeit. In ihren
Badestuben ließ man sich
nicht nur waschen, sondern
auch mit Salben und Tinktu-
ren verschönern. Vom 15.
Jahrhundert an bildeten die
Scherer und Bader eigene
Zünfte. Den Scherern mit ih-
Haarige Geschichte
ren metallenen Werkzeugen
oblag überwiegend die Haar-
pflege. Als im 17. Jh. die Pe-
rücken als Kleidungsstück
aufkamen, befaßten sich Per-
rückenmacher mit der Anfer-
tigung. Die erste künstliche
Damenfrisur der Neuzeit soll
der französische Friseur
Champagne ausgeführt ha-
ben. Die Friseure wurden die
VertrautenderKaiserundKö-
nige, bis die französische Re-
volution der kunstvollen
Haarfrisur ein vorläufiges
Ende bereitete. Zottelhaare
wurden modern.
Heute gehört zur Arbeit des
Friseurs wieder das perfekte
StylingvonkünstlichenHaar-
teilen, Toupets undPerücken.
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