Handwerk im Sommer vom 14. Juni 2008 - page 9

9
Meisterkurs für
Metallbauer
... beginnt in Koblenz am 13. Juni
(Einstiegnochmöglich)inTeilzeit(fr,
16-20.15 Uhr & sa, 8-13.30 Uhr).
Infos und Anmeldung bei der
HwK-Meisterakademie, Tel.:
0261/ 398-415, Fax: -990, E-
Mail:
Die
weite Welt
als Ziel
Wandergesellen machen Station im Sommercamp in Herrstein
Mit einer ordentlichen Portion Aben-
teuerlust, Fernweh und Neugier
ausgerüstet, starten auch heute noch
junge Handwerksgesellen nach dem
Abschluss ihrer Lehrzeit auf die Walz.
Seit 800 Jahren ist die Gesellenwan-
derung feste Tradition des Hand-
werks und wird bis heute gepflegt.
Sonst in alleHerrenLänder verstreut,
sammelnsicham30.AugustdieWan-
dergesellendes „FreienBegegnungs-
schachts“, erkennbar
an den grauen Strei-
fen auf ihren Hosen
undWesten,dieihnen
denSpitznamen„Ele-
fanten“ einbrachten,
für zwei Wochen in
einem Sommercamp
in Herrstein.
Traditionsgemäß fin-
den sich einmal jähr-
lich alle Mitglieder
der „Elefanten“ zu
einem gemeinnüt-
zigen Workshop
zusammen, wobei
sie sich dieses Mal
die tatkräftige Un-
terstützung der Re-
staurierungsarbeiten
am „Haus Lind“ in Herrstein zum
Ziel gesetzt haben. Das ehemals
landwirtschaftlich genutzteGebäude
aus dem Jahr 1710, das neben dem
HwK-Zentrum für Restaurierung
und Denkmalpflege steht, soll so fit
für seine kulturtouristische Nutzung
gemacht werden. Aus insgesamt
acht verschiedenen Gewerken, vom
Tischler über den Schmied bis hin
zu Keramikern und Stuckateuren,
stammendiediesjährigen20Teilneh-
mer, unter denen sich auch 8 Frauen
befinden.
Leben und arbeiten in Herrstein
Für die Dauer ihres Aufenthalts
werden die Wandergesellen in allen
Belangen von der HwK im Zentrum
fürRestaurierungundDenkmalpflege
in Herrstein unterstützt. Mit den Re-
staurierungsarbeiten am„HausLind“
erwerben die Gesellen nützliche
Zusatzqualifikationen im moder-
nen Lehmbau und in ökologischen
Dämmtechniken,diezusätzlichdurch
HwK-Mitarbeiter in Form kleinerer
Theorielektionen vertieft werden.
Treffpunkt Schule
bei der HwK
10. Praxistage der Förderschule Am Ellerbach im HwK-Zentrum Bad Kreuznach
„Treffpunkt Schule Am Ellerbach“
stand zum 10. Mal in großen Let-
tern an einem der Klassenräume im
HwK-Berufsbildungszentrum Bad
Kreuznach. Seit 1999 kommen die
Schüler der 9. Klassen der Förderschu-
le zu den HwK-Praxistagen, um an
jeweils zwei Tagen in insgesamt drei
Berufsfelder hineinzuschnuppern.
So konnten die Schüler in der Holz-
halle unterAnleitungvonHwK-Aus-
bildungsmeisterChristophSchwikart
eine Nachbil-
dung der Bad
Kreuznach-
erBrücken-
Neben dem leiblichenWohl trägt die
HwKfürdieengagiertenHandwerker
auch Sorge für Abwechslung am
Wochenende. EinRahmenprogramm
führt die Gesellen beispielsweise zu
den Sehenswürdigkeiten der Region.
Fester Bestandteil ihres Aufenthalts
inHerrstein ist auchderHandwerker-
undBauernmarkt,densiemaßgeblich
mitgestalten werden.
Nach zweiwöchiger Arbeit findet
dann zumAbschluss eine große Feier
statt,zuderauchalleaneinerWander-
schaftinteressiertenGesellenherzlich
eingeladen sind, teilzunehmen.
Informationen zum Sommercamp
in Herrstein beim HwK-Zentrum
für Restaurierung und Denkmal-
pflege, Tel.: 0678/ 9731-760, Fax:
-769, E-Mail: zrd@hwk-koblenz.
de, Internet:
Auf der Walz
Eine lange Tradition
Schmiede
arbeit für die
Schule
Gelungene Kooperation zwischen Hans-Zulliger-Förderschule und Handwerk
Zur Walz gehört auch die Begegnung mit Gleichge-
sinnten – hier bei der HwK in Koblenz.
Die Handwerkskammern unter-
stützen die Wandergesellen: In der
Koblenzer Kassenstelle erhalten
sie einen Obolus und den Stempel
für ihr Wanderbuch.
Angezogen von fremden Kulturen, Bräuchen und
Arbeitstechniken erkunden junge Gesellen ferne Län-
der wie Südafrika, Australien oder Asien. Als Bot-
schafter des deutschsprachigen Raumes bringen sie
ihr Wissen und ihre Erfahrungen in viele Länder der
Erde und profitieren dabei ebenso von dem Wissen
ihrer Gastgeber. War die Walz bis ins 19. Jahrhun-
dert in einigen Städten noch Voraussetzung für den
Erwerb des Meistertitels, so ist sie heute freiwillig.
Seit dem Ursprung der Tippelei, wie die Walz auch
genannt wird, haben die Zünfte im Mittelalter viel-
fältige Regeln für das Leben auf Wanderschaft ent-
wickelt, deren Einhaltung in Eigenregie kontrolliert
wird. Zur Aufnahmequalifikation zählt neben dem
Gesellenbrief ein Alter von unter dreißig Jahren, dass
sie unverheiratet und schuldenfrei sind. Während seiner
Reisezeit darf der Wandergeselle einen sogenannten
Bannkreis um seinen Heimatort nicht betreten und
kein eigenes Fahrzeug besitzen. Auch die Nutzung öf-
fentlicher Verkehrsmittel ist verpönt, sodass die Welt
per pedes oder per Anhalter erkundet werden sollte.
Nur wer sich zudem ehrbar und zünftig verhält und sich in
der Öffentlichkeit stets in seiner Kluft als Symbol seines
Berufsstandes zeigt, hält den Ehrenkodex ein und wird
als redlicher Wandergeselle anerkannt. Mit Ausnahme
der freireisenden Gesellen sind alle ausgebildeten Hand-
werker, die sich gerade auf Wanderschaft befinden oder
diese bereits hinter sich haben, zusammengeschlossen.
Eine schmiedeeiserne Arbeit für den
Flur der Koblenzer Hans-Zulliger-
Förderschule wurde jetzt von Schülern
der Metall-AG unter Anleitung von
Metallbauermeister und HwK-Ausbil-
der Martin Puschmann fertiggestellt.
In dem durch die Metallabsperrung
jetzt getrennten Bereich werden
Geräte und Spiele zur Pausenge-
staltung sicher gelagert.
„Das Projekt ist sehr
nützlich und war eine
besondere Heraus-
forderung an die
Siebtklässler. Die
Schülerhabensich
stark engagiert.
Allen hat es groß-
en Spaß gemacht“,
freut sich Renate
Schneider, Schulleite-
rin der Förderschule.
Bereits seit dem Schuljahr 2005/06
führt die HwK Koblenz zusammen
mit der Schule gemeinsame hand-
werklich orientierte Projektarbeiten
in Nachmittag-AGs durch.
Bevor dieMetallabsperrungmontiert
wurde, waren zahlreiche Arbeits-
schritte notwendig. Zunächst wurde
eine Zeichnung erstellt, dann der
Materialbedarf ermittelt und das
notwendige Zubehör besorgt. Viele
imTeamabgestimmteArbeitsschritte
und Tätigkeiten waren notwendig.
„Die glattgezogenen Vierkantrohre
wurden angerissen und passend mit
der Eisensäge geschnitten. Jetzt galt
es, die Einzelteile maßgerecht
zu punkten, rechtwinklig auszu-
richten und zu verschweißen. Mit
dem Einhandschleifgerät wurden
die Schweißnähte verschliffen und
die Projektteile durch Entölen und
Feinschleifen zum Lackieren vor-
bereitet“, erklärt Puschmann die
Arbeitsabläufe.
„Eine solche Projektarbeit vermittelt
nicht nur Fertigkeiten und Kennt-
nisse. Die Schüler eignen sich im
Umgang mit neuen Werkstoffen und
Werkzeugen ein breit gefächertes
Fachrepertoire an und erlernen die
Grundlagen wirtschaftlichen und
verantwortungsbewusstenHandelns.
Daneben entwickeln sie Arbeitshal-
tungen wie sorgfältige Handhabung
derArbeitsgeräte,Durchhaltevermö-
gen, Ordnung, Präzision und nicht
zuletzt auch Zuverlässigkeit“, ist die
HwK Koblenz überzeugt.
„Es ist immer ein Erfolgserlebnis der
besonderen Art, das, was zu Beginn
geplant wurde, dann auch tatsächlich
realisiert zu haben: Motivation für
weitere neue Projekte und Vorhaben
auf jeden Fall!“, betont die Schul-
leiterin.
Infos zu berufsvorbereitenden Maß-
nahmen bei der Pädagogischen Anlauf-
stelle der HwK, Tel.: 0261/ 398-345,
Fax: -989, E-Mail: pa@hwk-koblenz.
de, Internet:
Metallbauermeister und HwK-Ausbilder Mar-
tin Puschmann mit seinen Schlosser-Schülern.
Elf Frauen erlangen in Herrstein Abschluss als Fachwirtin
Nach 15 Monaten intensiven Ler-
nens ist es geschafft: Elf Frauen
haben im Berufsbildungszentrum
der Handwerkskammer Koblenz in
Herrstein die Qualifikation „Fach-
wirtin für kaufmännische Betriebs-
führung im Handwerk“ erworben.
Die Frauen, die sich neben Beruf,
Familie und Haushalt in diesem
speziell fürUnternehmerfrauenund
Frauen in leitenden Positionen an-
gebotenen Seminar weitergebildet
haben, um sich fit zu machen für
die ständig wachsenden Anforde-
rungen im kaufmännischen und
betriebswirtschaftlichen Bereich,
zogen ein positives Resümee. Die
besondere Atmosphäre im Berufs-
bildungszentrum Herrstein hat ne-
ben den fachlichen und inhaltlichen
Aspektendazubeigetragen, dass die
TeilnehmerinnenihreEntscheidung
zu dieser Fortbildung nicht bereut
haben.
Die Konzeption dieser Fortbildung
beinhaltet praxisnahen Unter-
richt, der sich an den Belangen
der Betriebe orientiert. Dadurch
ist die direkte Umsetzbarkeit des
erworbenen Wissens, auch bereits
während der Fortbildung, gewähr-
leistet.DiesesKonzeptschließtauch
die Prüfungen mit ein, die als Pro-
jektarbeiten durchgeführt werden.
Mit dem erworbenen umfangreichen
Fachwissen erlangen die Teilneh-
merinnen zusätzlich die Sicherheit,
den Betrieb optimal mitzusteuern.
IneinemdreimonatigenAufbaustudi-
engang, der am 4. August (mo, 17-21
Uhr&sa, 8-16Uhr) imHwK-Berufs-
bildungszentruminHerrsteinbeginnt,
können sichdieAbsolventinnen zur
„Betriebswirtin des Handwerks“
weiterqualifizieren.
Infos zur Fachwirtin-Fortbildung
und zu den HwK-Bildungsangeboten
in Herrstein, Tel.: 06785/ 9731-0,
Fax: -769, E-Mail: zrd@hwk-koblenz.
de, Internet:
Die erfolgreichen Absolventinnen mit ihren Dozenten: Tanja Borzutzky (Bad
MünsteramStein-Ebernburg),KatjaHübner(Idar-Oberstein),JenniferJochum
(Simmertal),MonikaKöhler(Gerach),KerstinMichel(Idar-Oberstein),Birgit
Preuße(Baumholder),JuttaRauth(Meisenheim),GabrieleReder(Birkenfeld),
Elisabeth Schmidt (Bruchweiler), Sandra Sordon (Bärenbach), ChristaVenter
(Jeckenbach) sowie Rebecca Reinhard (Idar-Oberstein).
häuser fertigen; andere trugen am
Ende eines Metall-Werkstattblocks
voller Stolz selbst gefertigte Sonnen-
uhrenoderFlaschenhalternachHause
– sichtbares und bleibendes Resultat
der oft ersten Schritte in Richtung
Ausbildung und Berufsleben.
Wie in jedem Jahr wurden auch in
diesem Projektwünsche der Schul-
leitung und des Lehrerkollegiums
hinsichtlich der Ausstattung des
Schulgebäudes realisiert: In der Bau-
werkstatt entstanden so unter Regie
vonAusbildungsmeisterSteffenBaab
SitzbänkefürdenSchulhof:DieWan-
gen für die
Seitenteile
w u r d e n
nach Maß
geschalt und mit Beton ausgegossen.
Dabei waren auch Durchlässe für die
Metallkonstruktion zu berücksichti-
gen, die später Sitzflächen aus Holz
tragen sollen. Ein weiteres Projekt
beinhaltete die Wandgestaltung vor
der Schulbibliothek durch einArchiv
in Setzkastenform, in dem künftig
die „Schüler des Monats“ vorgestellt
werden sollen – alles funktionale und
zugleichdekorierendeAufwertungen
der schulischen Infrastruktur für viele
Schülergenerationen.
Lehrer lernenSchüler neukennen
Gerhard Müller, Fachlehrer für
Arbeitslehre und von Anfang an
bei den Praxistagen dabei, freute
sich über den harmonischen und
unproblematischen Ablauf. „Wie
jedes Jahr lernen wir Lehrer unsere
Schüler von einer ganz anderen
Seite kennen und sehen, was sie
in anderem Umfeld zu leisten
bereit und fähig sind“, stellte er
amEnde fest. Natürlich hofft er,
dass möglichst alle ihre Lehr-
stelle finden – das Handwerk
ist unverändert Berufsstartbahn
für viele Förderschüler. Auch
Müllers ehemalige Kollegin und
Mitinitiatorin der Praxistage,
Brigitte Kirsch, informierte sich
ausführlich über den Verlauf.
Nach zwei Jahren an einer an-
deren Schule erstaunte sie die
Entwicklung,dieihreEhemaligen
genommen haben.
Traditionell wurden die Besten am
Ende der sechs Tage ausgezeich-
net und mit einem kleinen Präsent
belohnt. Mit einem gemeinsamen
Grillfest bedankten sich Schüler und
Begleitlehrer bei den Ausbildungs-
meistern. – Die 11. Praxistage 2009
sollen bereits für die Schüler der 8.
Klassen angeboten und mit weiteren
Formen der Berufsorientierung ver-
knüpft werden.
Informationen im HwK-Berufsbil-
dungszentrum Bad Kreuznach, Tel.:
0671/ 894013-0, Fax: -888 , E-Mail:
Internet:
Metall bei 1.200 Grad Celsius zu schmelzen und zu gestalten will gelernt sein!
Die Schüler fertigten im Gasschweißverfahren einen metallenen Flaschenträger.
Prüfungen für
Schweißer
... nach EN 287/ISO 9606 montags
bis freitags ab 8 Uhr nach Verein-
barung.
Infos und Anmeldung bei der
Schweißtechnischen Lehranstalt,
Tel.: 0261/ 398-521, Fax: -988, E-
Mail:
1,2,3,4,5,6,7,8 10,11,12,13,14,15,16
Powered by FlippingBook