neben den Verbrauchszahlen auch
klare Sanierungsvorschläge für en-
ergiesparende Maßnahmen enthält.
Der Kunde kann sofort sehen, ob
etwas zu tun ist undwas. Bereits nach
einem halben Jahr amortisieren sich
die anfänglich höheren Kosten des
Bedarfsausweises.
Wie erklären Sie sich die
unterschiedliche Nachfra-
ge nach den Ausweisen?
Leider lassen sich zurzeit viele Ver-
brauchervonbilligenInternetangebo-
tenverleitenunderwerbeneinenVer-
brauchsausweis.Der Energieausweis
wird noch zu stark als unangenehme
Pflichtwahrgenommenund zuwenig
alsChance, seinEigentumenergieef-
fizienter und damit auch sparsamer
zu gestalten. Der Bedarfsausweis ist
mit einer kleinen Energieberatung
gleichsetzbar.
11
Tipps vom Fachmann
Gebäudeenergieberater Helmut Tibes
Diplom-Ingeneiur Helmut Tibes
empfiehlt, sich für einen ver-
brauchsorientierten Ausweis nur
dann zu entscheiden, wenn bereits
viel in die Modernisierung der Im-
mobilie investiert wurde und eine
gute energetische Qualität schon
hergestellt ist.
Befinde sich das Gebäude eher
in einem energetisch schlechten
Zustand, mache eine professionelle
Energieberatung und die anschlie-
ßende Modernisierung Sinn. „Die
Mit demWorkshop der HwK
Koblenz „Ausstellung eines
Energieausweises für Wohn-
gebäude“ gut gewappnet in
den Zukunftsmarkt Energie-
sparen starten!
Ausstellungsberechtigte für
Energieausweise könnenhier
ihr Wissen über die Anferti-
gung einesEnergieausweises
gezielt auffrischen und vertiefen. Mit besonderemBlick auf Einfamilienhäuser
findet der Workshop am 23. September im Metall- und Technologiezentrum
der HwK Koblenz von 8.30 bis 16 Uhr statt. Weitere Infos und Anmeldung
imHwK-Zentrum für Umwelt und Arbeitssicherheit Tel.: 0261/ 398-653, Fax:
992, E-Mail:
HwK-Zentrum: Workshop Energieausweis
Ausweispflicht
für Häuser
Im Vergleich verbrauchs- versus bedarfsorientierter Energieausweis
Immobilie heißt so viel wie „unbe-
weglicher Besitz“. Ihr Haus bewegt
sich demnach nicht von der Stelle,
geschweige denn über Landes-
grenzen hinweg und doch benötigt
es demnächst einen Ausweis.
Die Rede ist vomEnergieausweis für
Altbauten, der in den nächsten drei
Jahren zur Realität wird. Dann stellt
sich bei Neuvermietung undVerkauf
dieFragenachdemEnergiekennwert,
der den Bedarf in Kilowattstunde
pro Quadratmeter und Jahr angibt.
nikzurErmittlungdesEnergiebedarfs
für den bedarfsorientierten Ausweis.
Bis zum1.Oktober 2008besteht noch
eine generelleWahlfreiheit zwischen
den beiden. Danach muss nur für
Wohngebäude mit bis zu 4
WohneinheitenundBauan-
trag vor dem 1. November
1977einbedarfsorientierter
Energieausweis vorgelegt
werden. Vorausgesetzt,
das Gebäude entspricht
heuteimmernochnichtdem
StandderWärmeschutzver-
ordnung 1977.
Vor- und Nachteile
Ein verbrauchsorientierter
Ausweis wird heute schon
weit unter 50 Euro angebo-
ten, die Preise für einen bedarfsori-
entierten Ausweis beginnen bei etwa
300 Euro. Ziel des Energieausweises
ist es, eine größere Transparenz bei
den Energiekosten zu schaffen und
die Suche nach neuen Einsparungs-
möglichkeiten zu fördern.
Der verbrauchsorientierte Ausweis
erscheint zunächst als die günstigere
Variante, spiegelt aber nur das Heiz-
verhalten der jeweiligen Bewohner
wider. „Mit dem verbrauchsorien-
tierten Ausweis hat der Verbraucher
keine greifbare Aussage in der Hand,
denn den eigenen Energieverbrauch
kennt jeder“, erklärt Dipl.-Ing. Hel-
mut Tibes, der sich bei der Hand-
Gebäudebesitzer müssen ab Juli
2008 bei Vermietung oder Ver-
kauf ihrer Immobilie einen Ener-
gieausweis griffbereit haben.
Statt darin aber eine lästige und teure
Pflicht zu sehen, sollte er als lohnende
Investition in die Zukunft verstanden
werden. Das Interview mit Gerd Fa-
sel, geschäftsführender Vorsitzender
des GIH (Gebäudeenergieberater,
Ingenieur, Handwerker) Landesver-
bandes RLP e.V., zeigt warum:
Wie beurteilen Sie den
Gebrauchsnutzen des
Energieausweises?
Den Nutzen des bedarfsorientierten
Ausweises schätze ich als sehr hoch
ein, da er eine von den Bewohnern
unabhängige Bewertung vornimmt
und einen optimalen Einstieg in die
energetische Modernisierung eines
Gebäudes bietet. Dagegen enthält der
Verbrauchsorientiertekaumnutzens-
werte Informationen.
Welchen Energieausweis
empfehlen Sie den Kunden?
Ich halte den verbrauchsorientierten
Ausweis nicht für sinnvoll, weil
er auf der Grundlage der
Heizkostenabrechnungen
entsteht und nur den Ener-
gieverbrauch der Bewohner
in den letzten drei Jahren
angibt und stark vom indivi-
duellenHeizverhalten abhängt.
Der eindeutige Vorteil des
Bedarfsausweises ist, dass er
Für alle Wohngebäude mit Baujahr
bis 1965 gilt die Verpflichtung zur
VorlagedesEnergieausweisesbereits
zum 1. Juli 2008, alle Eigentümer
jüngerer Häuser haben dann noch
ein halbes Jahr Zeit. Mindestens so
wichtigwiederZeitpunktdesBeginns
der Ausweispflicht ist die Wahl der
Ausweisart.
Es gibt zwei unterschiedlicheVerfah-
ren, den Energiekennwert zu ermit-
teln. Zumeinen kann ein verbrauchs-
orientierter Ausweis erstellt werden,
der den Energieverbrauch von drei
aufeinanderfolgenden Jahren fürHei-
zung und Warmwasser zur Berech-
nungheranzieht. Zumanderendienen
diewärmetechnischenEigenschaften
der Gebäudehülle und Anlagentech-
Richtige Isolation sorgt sommers wie
winters für angenehme Temperaturen.
werkskammer Koblenz zum Gebäu-
deenergieberater weiterqualifizierte.
Nur der bedarfsorientierte Ausweis
lohne sich auf Dauer wirklich, denn
neben den Verbrauchszahlen erhält
der Gebäudebesitzer hier konkrete
Hinweise für energiesparende Ver-
besserungsmöglichkeiten. Er orieni-
tert sich dabei an den tatsächlichen
GebäudemerkmalenwiezumBeispiel
dem Gebäudeaufbau, der Fenster
isolation und dem verwendeten
Baumaterial.
Mit Solarzellen auf dem Dach kann in Neubauten
bis zu 100 % mit purer Sonne geheizt werden.
Gerd Fasel gibt
im Kundenge-
spräch wertvolle
Tipps.
Tibes. Der Energieausweis biete die
Chance, sich über die energetische
Zukunft des eigenen Zuhauses Ge-
danken zumachen. Eine Investition,
die sich lohnt!
Nähere Informationen zum Thema
Energieausweis und zur Qualifi-
zierung als Gebäudeenergieberater
bei der HwK Koblenz im Zentrum
für Umwelt und Arbeitssicherheit,
Tel.: 0261/ 398-651, Fax: -992,
E-Mail:
Dipl.-
Ing. und
Gebäude-
energie-
berater
Helmut
Tibes.
Gut
beraten
ist halb
gespart
Die neue Energieausweispflicht als Chance zur Kosteneinsparung
Die Gebäudether-
mografie macht
unsichtbare
Wärme-
strahlung
sichtbar
und zeigt,
wo sie
verloren
geht.
Erstellung eines bedarfsorientierten
Energieausweises ist anschließend
nurnochmitgeringenKostenverbun-
den“, weiß Gebäudeenergieberater
Heizungen
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