Handwerk Special Nr. 119 vom 27. Oktober 2007 - page 10

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„Ich gehe immer gern
in die Firma. Sie ist
mein zweites Zuhause“,
erzählt Kfz-Mechaniker
Ferdinand Zidar aus
Kattenes an der Mo-
sel. „Seine Firma“ ist
das Autohaus Sturm in
Kobern-Gondorf. Bis
zu seiner Pensionierung im August dieses Jahres war er dort
beschäftigt. Heute schaut der 65-Jährige immer dann vorbei,
wenn er gebraucht wird. Geschäftsführer Uwe Sturm zieht seinen
dienstältesten Mitarbeiter gern zurate, beispielsweise wenn es
darum geht, Unfallwagen wieder „auf Vordermann zu bringen“.
„Ersatz für den Ferdi zu finden, ist nicht einfach. Er ist ein Tüftler
und macht mir aus einer total zerknitterten Coladose eine neue“,
bringt Sturm einen bildhaften Vergleich für die Leistung seines
Karosseriespezialisten.
Welche Gedanken bewegen den 65-Jährigen, wenn er auf sein
Arbeitsleben zurückschaut? Wie hat er die rasante technische
Entwicklung gerade in der Automobilbranche erlebt? Welchen
Rat gibt er jungen Leuten, die ins Berufsleben starten? „Kfz-
Mechaniker war mein Wunschberuf“, erinnert sich Zidar. Im
Autohaus Sturm beim damaligen Firmengründer Johann Sturm
hat er gelernt. 1958 hat er die Gesellenprüfung gemacht. „Ich
habe so manche Beule an den Autos glatt gebügelt. Ausbeulen
statt Austauschen und somit dem Kunden Kosten sparen, heißt
meine Divise noch heute“, betont er. Mit den Kollegen hat sich
Zidar immer gut verstanden. „Die Tipps der Älteren habe ich
nie als Bevormundung gesehen sondern als echte Hilfe“, sagt er.
Auch später hat Zidar Weiterbildungsveranstaltungen besucht.
„Lernen ist wichtig, wenn man am Ball bleiben will. In unserem
Beruf gilt lebenslanges Lernen.“
In seinem eigenen Arbeitsumfeld hat „immer die Chemie ge-
stimmt, vom Lehrling bis zum Chef“, sagt Zidar. Ein wichtiger
Grund, warum er nie weg wollte aus „seinem“ Betrieb. Den
jetzigenGeschäftführer, Kfz-Mechanikermeister Uwe Sturm, hat
er aufwachsen sehen. Und dennoch: „Er ist mein Chef. Das ist
so und das habe ich immer respektiert.“ „Ich habe Achtung vor
der Reife des Alters, vor allem aber vor der Leistung von Ferdi,
seinem Händchen und Gefühl für Technik, seiner Loyalität und
Zuverlässigkeit“, schätzt Sturm die Beziehung zu seinem frisch
pensionierten Mitarbeiter ein.
Zidar zählt sich auch heute nicht zum alten Eisen. „Nur daheim zu
sein, kann ich mir nicht vorstellen. Wenn der Chef mich anruft,
bin ich da“, sagt er. Der Gedanke, entlassen zu werden, ist ihm in
seiner aktiven Zeit nie gekommen. „Mach deine Arbeit auch mit
dem Herzen, rede nicht über, sondern mit den Leuten. Gehe mit
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Für Elektrotechniker be-
ginnt am 28. April 2008
bei der Meisterakademie
der Handwerkskammer
Koblenz ein Vollzeit-
Meisterkurs in Koblenz.
Infos & Anmeldung bei der
HwK-Meisterakademie:
E-Mail:
Elektrisiert für den Beruf
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Heute ist er als Projektleiter für
dieKalkulation imUnternehmen
verantwortlich. Darüber hinaus
qualifizierte er sichzur Fachkraft
fürArbeitssicherheit imBetrieb.
„Auf dem Gebiet der Elektro-
technik hat sich in den letzten
Jahrzehnten sehr viel verändert.
Da heißt es, immer am Ball zu
bleiben. StändigeWeiterbildung
ist ein Muss“, schätzt Dany ein.
Er verweist auf regelmäßige
Schulungen in der Firma. Das
Unternehmen ist zertifiziert nach
DIN EN ISO 9001.
Blick in die Firmenge-
schichte
„Meine Lehre habe ich 1967
bei Elektroinstallateurmeister
Karlheinz Thomas, dem Sohn
des Firmengründers, gemacht“,
erzählt Dany. Im Firmenexposé
liest man, dass Johann Tho-
mas im Gründungsjahr 1933
Volksempfänger und Antennen
verkaufteundauf der Suchenach
Kunden die Moseldörfer mit
dem Fahrrad abklapperte. Nach
dem Krieg wurde der zerstörte
Firmensitzwieder aufgebaut. Im
einsetzendenNeubauboom
gab es für
Elektro
Thomas neue Aufgabenfelder.
Ab 1958 führten Johann und
Karlheinz Thomas die Firma
gemeinsam. „Bemerkenswert
ist, dass Johann Thomas sein
Faible für Technik auch auf die
Verwaltungsabläufe übertragen
hat“, betont Dany. Er erinnert
sich, dass Anfang der 70er
Jahre die erste EDV-Anlage im
Betrieb installiert wurde. „Die
Firma verfügte schon 1980 über
einmodernes Rechnungswesen,
dassalleBetriebsabläufeerfasste
und transparent machte“, weiß
er. Seit sieben Jahren ist der Be-
trieb selbstständiges Tochterun-
ternehmender Imtech, Rud.Otto
Meyer & Rheinelektra Technik.
Der Name „Elektro Thomas“
blieb erhalten.
„Ich hatte bisher vier Chefs.Wer
seine Arbeit engagiert erledigt,
kommt auch mit einemWechsel
in der Chefetage klar“, sagt
Dany. Diplom-Ingenieur Heinz
Widera ist seit neun Jahren Ge-
schäftsführer. 60 Mitarbeiter,
davon14Lehrlinge, 12 lernen im
gewerblich-technischenBereich,
bilden das Team. „Wir führen
die komplette Gebäudetechnik
für alle Gewerke aus. Sowohl
die Installations- und Energie-
technik als auch die Kommu-
nikations- und EDV-Netzwerk-
technik gehören zu unserem
Leistungsspektrum“, soWidera.
DasKoblenzer Schängel-Center
oder das Bundeswehrzentral-
krankenhaus gehörenzuden jün-
gerenReferenzobjekten.Großen
Wert legt das Unternehmen
auch auf den Service. „Wir
sind 24 Stunden für den
Kunden da!“ Nach einem
Firmenmotto befragt,
antwortet Wi-
dera: „Sieken-
nen doch die
Methodik der
Ameisen – wir
auch.“
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gegr. 1933 | 60 Mitarbeiter, davon 14 Lehrlinge | Installations- und
Energietechnik, Netzwerktechnik |
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Im Kfz-Handwerk be-
ginnt am 30. Juni 2008
ein Vollzeit-Meisterkurs
in Koblenz, am 30.8. ein
Kurs in Rheinbrohl sowie
am 24.10. einer in Bad
Kreuznach (beide Teilzeit).
Infos & Anmeldung bei der
HwK-Meisterakademie:
E-Mail:
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der Zeit, denn Stillstand treibt
zurück, sei aufgeschlossen
gegenüber Neuerungen.“ Das
treibt ihn an, ist sein Rat an die
nachfolgende Generation.
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