Handwerk Special Nr. 119 vom 27. Oktober 2007 - page 13

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Im Steinmetz- und Stein-
bildhauerhandwerk startet
am 25. April 2008 ein
Meistervorbereitungskurs in
Teilzeit bei der HwK-Mei-
sterakademie in Koblenz.
Infos & Anmeldung bei der
HwK-Meisterakademie:
E-Mail:
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Meisterbetrieb, gegr. 1962 | 8 Mitarbeiter | indiv. gestalt. Grab-
steine, Inneneinrichtung u. -ausbau |
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An 10 Mio.
Jahren herumgemeißelt
Was das Ausgangsmaterial für
die acht Mitarbeiter im Tradi-
tionsunternehmen, das Vater
Dieter Arenz 1962 in Cochem-
Brauheck gründete, handwerk-
lich so interessant macht: Kein
Stein sieht wie der andere aus
und das was entsteht, zeichnet
sich durch zeitliche Bestän-
digkeit aus. „Farbe, Maserung
und Eigenschaften der Steine
sind sehr unterschiedlich. Was
die Natur als Rohstoff liefert,
ist bereits ein Unikat“. Greifen
dann die Steinmetze und Stein-
bildhauerumHandwerksmeister
Arenz zum Werkzeug, entste-
hen Objekte, die in Form und
Farbe beeindrucken, bei denen
keins wie das andere ist. „Eine
Skulptur aus Stein hat wahre
Ausstrahlungskraft“, schwärmt
der Handwerksmeister, der auch
stattlich geprüfter Hochbauin-
genieur ist. Nicht zuletzt das
Wissen, einem millionenjahre
alten Naturprodukt den letzten
Schliff zu geben, macht es so
spannend.
Glücklich beim Blick von
Wolke sieben
Doch nicht nur im Umgang mit
Werkzeug und Werkstoff müs-
sendieSteinmetze ihrHandwerk
verstehen, auch im Umgang mit
den Kunden gibt es Situationen,
derkeineswegsgewöhnlichsind.
Ganz besonders dann, wenn es
um die Herstellung von Grab-
steinen geht. „Es ist der letzte
Gruß an den Verstorbenen, eine
Widmung. Sie entsteht in einem
Abschnitt, in demdie Trauer der
Hinterbliebenen sehr stark ist.
Unsere Arbeit greift also in sehr
persönliche Beziehungen ein.
Beratung ist mir deshalb sehr
wichtig.“ Dieter Arenz tauscht
sich mit den Hinterbliebenen
aus. Was war es für ein Mensch,
welche Hobbys hatte er, welche
Akzente hat ermit seinemLeben
gesetzt, welche Entscheidung
würde er beim Entwurf des ei-
genenGrabsteinstreffen.„Bringt
man es auf den Punkt soll der
Verstorbene glücklich sein beim
Blick von Wolke sieben auf
seinen Grabstein“.
So entstehen sehr individuelle
kleine Kunstwerke, aktuell
der Grabstein für einen jungen
Menschen, der ein Riesenfan
der Saga „Herr der Ringe war“.
Das spiegelt sich nun auch im
Entwurf des Grabsteins wieder,
der Motive zeigt.
Steinmetz gleichGrabstein–das
ist eine Rechnung, die schon
lange nicht mehr gilt. „Rund 40
Prozent aller Aufträge haben
etwas mit der Hausgestaltung
zu tun“, so Arenz. Das geht
weit über die Fertigung einer
Küchenarbeitsplatte aus Granit
hinaus. „Ganze Küchen oder
Bäder aus Stein werden ge-
wünscht. Auch hier beraten wir
zu Steineigenschaften, Farbva-
riationen oder Möglichkeiten in
der Formgebung“. Eine Lücke
imMarkt,wieArenzausgemacht
hat, „die wir gerade mit Blick
in die Zukunft jetzt schließen
müssen“. Hier sieht der 38-jäh-
rige Unternehmer Potentiale für
sein Handwerk. „Wir haben das
handwerkliche Knowhow, die
Erfahrung und können Kunden
zuverlässig beraten. Das sind
gute Chancen, hier stärker zum
Zuge zu kommen.“
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In Form gebracht
Unter den frischgebackenen Stein-
metzgesellen imnördlichenLandes-
teil ist er der Beste: Jan Harliemann
aus Cochem, der im Unternehmen
vonHandwerksmeisterDieterArenz
ausgebildetwurde.Dochauch,wenn
die Lehre erst seit einigen Wochen
hinter ihm liegt, nennt der 22Jährige
konkreteZukunftspläne.Imnächsten
Jahr will er mit der Meistervorbe-
reitung bei der Handwerkskammer
Koblenz beginnen und findet auch
den Gedanken an die Gründung
eines eigenen Unternehmens nicht
unsympathisch.
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Und auch preislich, das stellt
Dieter Arenz klar, sind die Leis-
tungenattraktiv.„InderAddition
aus Herstellung, Lieferung
und Montage sind wir absolut
konkurrenzfähig zum Bau-
marktangebot. Das gilt auch für
FensterbänkeoderTreppen“.Für
ihnund seine siebenMitarbeiter,
darunter mit Jan Harlimann der
aktuelle Sieger im Leistungs-
wettbewerb auf Kammerebene,
also gute Aussichten.
Ein beliebtes Material, dass
Steinmetze verarbeiten, ist
Granit. Das Gestein ent-
steht weniger aus flüssigem
Material des Erdmantels,
sondern aus aufgeschmol-
zenen Schichten der unteren
Erdkruste in mehr als zwei
Kilometer Tiefe. Für die
Entstehung von Magma-
kammern rechnet man mit
rund 10 Millionen Jahren.
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