Handwerk Special Nr. 111 vom 6. Mai 2006 - page 15

Erfahrungsaustausch und praktische Hilfe in der Betriebsführung
6. Mai 2006
Nr. 111
Auf dem Laufenden bleiben
Über 30 Jahre: Arbeitskreis Unternehmensführung im Handwerk
„Nur der Unternehmer
kann sich erfolgreich
am Markt behaupten,
der stetig auf dem
Laufenden bleibt. Da-
bei genügt es für die
Führung eines Betrie-
bes auf Dauer oft
nicht, ein guter Prakti-
ker zu sein“, so Guido
Ganz, Vorstandsspre-
cher des Arbeitskrei-
ses Unternehmens-
führung im Handwerk.
„Es kommt auch darauf an, die
betriebswirtschaftlichenAufga-
ben zu meistern und sich auf
DieAnfänge der Qualifizierung
gehen in die frühen 1970er Jah-
re zurück. Damals rief die HwK
Koblenz gemeinsam mit dem
„Institut für Technik der Be-
triebsführung“, Karlsruhe, das
Seminar „Unternehmensfüh-
rung im Handwerk“ ins Leben.
Ziel war es, selbstständigen
Handwerkern sowie Führungs-
kräften im Handwerk und der
mittelständischen Wirtschaft
einegeschlosseneManagement-
Konzeption anzubieten. Der
heute offiziell anerkannte Titel
„Betriebswirt des Handwerks“
konnte erst in späteren Jahrgän-
gen erworben werden.
Schmidt GmbH in Bad Marien-
berg suchte als Betriebsfremde
ein Forum der Weiterbildung
und nutzte gern die angebotene
Qualifizierung der Handwerks-
kammer Koblenz an Abenden
undWochenenden. Heute ist die
inzwischen 63-Jährige noch
immer aktiv in Beruf und Ar-
beitskreis. „Beides hält mich
fit“, bekennt sie.
Ihr Programmgestalten dieMit-
glieder des Arbeitskreises jähr-
lich neu. So nehmen Seminare
zur Datenverarbeitung und
Multimedia, Persönlichkeits-
entwicklung, Public Relations,
den neusten Stand zu bringen.
Kaufmännisches Know-how ist
für denErfolg einesHandwerks-
betriebes unerlässlich“, führt der
Geschäftsführer des Unterneh-
mens „CAD-Bau“ weiter aus.
Fortbildungsseminare zu aktu-
ell brisanten Themen sind des-
halb ein Schwerpunkt, den sich
der Arbeitskreis auf die Fahne
geschrieben hat.
DemArbeitskreis, der imnächs-
ten Jahr sein 35-jähriges Jubilä-
um begeht, gehören 230 Mit-
glieder an. Es sind Unterneh-
merfrauen, Unternehmer und
Führungskräfte aus dem nördli-
chen Rheinland-Pfalz. Ein-
stiegsvoraussetzung für dieMit-
gliedschaft ist der „Betriebswirt
des Handwerks“. „Wir treffen
uns aber nicht ausschließlich zur
Fortbildung, gemeinsameThea-
ter- und Museumsbesuche ge-
hören dazu. Das sind Gelegen-
heiten, sich auch privat kennen
zu lernen und unbeschwert mit-
einander zu reden“, betont Büro-
kauffrauElkeKrämer, ebenfalls
Vorstandssprecherin des Ar-
beitskreises.
Steuerrecht und Finanzierung
einen breiten Raum ein. Aber
auch Rhetorik, Zeitmanage-
ment, Insolvenzrecht und Mar-
keting stehen auf dem Themen-
plan.
„Der Arbeitskreis Unterneh-
mensführung im Handwerk er-
möglicht Betriebswirten des
Handwerks einenBlicküber den
eigenen Gartenzaun, der ge-
meinsame Lösungen bei glei-
chen Problemen ermöglicht“,
erklärt der Vorstandssprecher.
„Wir wissen, dass heute Wei-
terbildung auch nach der Ab-
schlussprüfung zum Betriebs-
wirt unumgänglich ist, um am
Markt zu bestehen. Nur wer sich
diesenHerausforderungen stellt,
kann dieChance nutzen, die sich
aus dem Fortschritt ergeben“,
ergänzt er.
Infos zum Arbeitskreis Un-
ternehmensführung im
Handwerk bei der HwK Ko-
blenz, Tel.: 0261/ 398-347,
E-Mail: Michael.Wallwey
ernet:
Gründungsmitglieder
erinnern sich
„Damals haben sich 20 Absol-
venten des Seminars mit unter-
nehmerischem Weitblick die
Frage gestellt, was kommt da-
nach? Es muss eine Verbund-
form für die Teilnehmer geben,
in der ein Branchen übergrei-
fender Gedanken- und Erfah-
rungsaustausch gepflegt wird.
Das war sozusagen dieGeburts-
stunde des Arbeitskreises“, er-
innert sich Kfz-Elektriker-
meister Horst Vogtmann, der
zu den Gründungsmitgliedern
zählt und noch immer aktiv ist.
Er verweist in diesem Zusam-
menhang auf das persönliche
Engagement von HwK-Haupt-
geschäftsführer Dr. h.c. mult.
Karl-Jürgen Wilbert, der der
„Geburtshelfer“ des Arbeits-
kreises gewesen sei. „Er war es,
der sich neue Formen des Mit-
einanders, neue Wege der Be-
schäftigung wünschte.“
Von Anfang an dabei ist auch
Renate Schmidt. Die kaufmän-
nische Angestellte der Helmut
Ein achtköpfiger Vorstand leitet den Arbeitskreis Unternehmensführung und
plant die zielgruppenspezifischen Angebote.
Erfahrungen von Seniorberatern nutzen
Die HwK-Betriebsbe-
ratung sucht ehren-
amtliche Seniorberater
aus dem Bankenbe-
reich, von deren Erfah-
rungen Unternehmer
aus dem Handwerk
profitieren sollen.
Existenzgründer und bestehen-
de Handwerksbetriebe schätzen
die vielfältigenBeratungsdienst-
leistungen der HwK Koblenz
und nehmen diese rege in An-
spruch. EinSchwerpunkt der be-
triebswirtschaftlichenBeratung
ist die Finanzierung. Nur Grün-
der und Unternehmen mit aus-
I
nfos
reichendem finanziellen Spielraum können sich nachhaltig auf
ihren Märkten entfalten und behaupten. Gemeinsam mit den Ban-
ken vor Ort und den öffentlichen Förderinstituten unterstützen die
HwK-Experten die selbstständigen Handwerker in allen Belangen
der Finanzierung.
Für die Erweiterung dieses Beratungsservices will die HwK Ko-
blenz ein Netzwerk initiieren und sucht ehemalige Fach- und
Führungskräfte aus dem Bankenbereich, die inzwischen im Vor-
ruhestand oder Ruhestand sind und Interesse daran haben, mit ihrer
jahrzehntelangen Berufs- und Lebenserfahrung Handwerker im
Rahmen einer ehrenamtlichen Beratung zu unterstützen. Über die
bisherige Beratung der Kammer hinaus können in einem gegensei-
tigen Dialog zwischen Alt und Jung Erfahrungen ausgetauscht
werden und Unternehmer nach dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“
durch die Seniorberater wertvolle Unterstützung erfahren.
... zum Seniorberater bei der HwK-
Betriebsberatung, Tel.: 0261/ 398-248
I
nfos
Technik für Meister
Weishaupt spendetGas-Brennwertgeräte
Zu den schon vorhandenen Ölbrennern und Kesselanlagen in den
HwK-Ausbildungswerkstätten im Metall- und Technologiezent-
rum kamen jetzt zwei Gas-Brennwertanlagen dazu. Somit werden
die angehenden Meister auch auf der neuesten Technologie, der
O2-Regelung (SCOT System), geschult. Die Geräte Thermo
Condens sind an einer speziellen Multifunktionswand installiert,
an der dieMeisterschüler Heizsystem-Anbindungen selbstständig
erarbeiten und verschiedene Betriebszustände simulieren können.
Die Geräte im Gesamtwert von 4.897 Euro wurden von der
Koblenzer Niederlassung der Max Weishaupt GmbH gespendet.
Marco Ascheid - als gelernter Zentralheizungs- und Lüftungs-
bauer sowie Betriebswirt des Handwerks für die Niederlassung
Koblenz im Außendienst tätig - übergab die Schulungsgeräte und
führte die erste Lehrgangsgruppe in die neue Technologie ein.
... zu denMeisterkursen, Tel.: 0261/ 398-
415, E-Mail:
Marco Ascheid von Weishaupt (M.) erläutert
Meisterschülern die Gas-Brennwertgeräte.
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