Handwerk Special Nr. 111 vom 6. Mai 2006 - page 17

Moderne Wohnkonzepte aus dem Meisterhandwerk
6. Mai 2006
Nr. 111
Im Dialog mit der Natur
Life-Holzbau Josef Liesch schafft Wohnräume aus Holz
Ein Holzhandwerker
mit Leib und Seele
war Josef Liesch von
Beginn seiner berufli-
chen Laufbahn. Nach
Lehre und Gesellen-
zeit in der elterlichen
Schreinerei in Kappel
legte er 1971 seine
Tischlermeisterprü-
fung ab und arbeitete
als Produktionsleiter
für eine Fertighaus-
firma.
1973 gründete er seinen eige-
nen Betrieb, in dem er zunächst
Rollladenkästen für seinen frü-
heren Arbeitgeber herstellte.
Immer breiteren Raum nahmen
Tätigkeiten aus demZimmerer-
handwerk ein, sodass er 1976
seine zweite Meisterprüfung in
diesem Handwerk ablegte. In
der Folge richtete der heute 59-
Jährige seinenBetriebnebenden
allgemeinen Zimmerertätig-
keiten auf den Holzrahmenbau
aus. In den mehr als 30 Jahren
der Selbstständigkeit hat Josef
Liesch weit über 300 Wohn-
häuser und Gewerbeobjekte er-
richtet.
Ökologisches und
baubiologisches Bauen
Seit 1978 befindet sich sein
Unternehmen in Kastellaun.
„Ich schloss damals eine Lü-
cke, die durch die Auflösung
der einzigen Zimmerei in der
Stadt entstand. Eine Übernah-
me und Weiterführung war
durch die ungünstige Ortslage
nicht möglich. So erwarb ich
ein Grundstück im Industriege-
biet und fing noch einmal bei
null an“, blickt der Doppel-
meister zurück. Dabei richtete
Josef Liesch seinen Betrieb neu
auf den ökologischen und bau-
biologischen Holzbau aus.
„Bau- und Wohngifte vermei-
den und so einen natürlichen
und gesunden Lebensraum für
Mitglied der Vollversammlung
der HwK Koblenz gestaltet er
die handwerkliche Selbstver-
waltung mit. Im HwK-Gesel-
lenprüfungsausschuss der Zim-
merer engagiert er sich genauso
für den beruflichen Nachwuchs
wie als Ausbilder in seinem
Betrieb.
DieZukunft desZimmererhand-
werks sieht Josef Liesch posi-
tiv. „Unser Beruf, die techni-
schen und ökologischen An-
sprüche an denmodernenHaus-
bau erfordern einMaß anKnow-
how, sodass der Markt keinen
Raum für ungelernte Seitenein-
steiger auftut. Der Holzbau pro-
fitiert von den stark gestiege-
nen Stahlpreisen. Darüber hin-
aus schaffen unsere Meister-
betriebe mit diesem natürlichen
Baustoff Lebensräume zum
Wohlfühlen, die eine natürliche
Wärme ausstrahlen. Dabei lie-
gen die Folgekosten und der
Pflegeaufwand nicht höher als
bei jeder anderen Bauweise.“
Gegr. 1973 16Mitarbeiter (2Meister, 6 Lehrl.) Zimmerei, Ökol.
Bausysteme Tel.: 06762/ 402270 Internet:
Steckbrief:Life-HolzbauLiesch,Kastellaun
Josef Liesch (l.) ist bei seinen „Jungs“ auf der
Baustelle genauso zu finden wie im ehrenamtli-
chen Engagement für die Handwerksorganisation.
Meisterkurs
Zimmerer
Info-Tel.: 0261/398-415
Am 23.10. beginnt ein Voll-
zeit- (mo-sa) und am 9.9. ein
Teilzeit-Meisterkurs (fr&sa)
für Zimmerer in Koblenz.
Infos & Anmeldung bei der
HwK-Meisterakademie:
E-Mail:
Menschen schaffen, ist Kern
meines erfolgreichen Konzep-
tes“, das er auch durch ein ex-
ternes Qualitätsmanagement
überwachen lässt. Mit der Auf-
stockung und Erweiterung be-
stehender Wohnhäuser im
Rhein-Main-Gebiet hat er sich
in jüngerer Zeit einen lukrati-
ven Markt erschlossen. „Die
Grundstückspreise sind dort so
hoch, dass einWachsennur noch
in die Höhe möglich ist. Wo wir
in einer Straße tätigwaren, folg-
ten immer wieder neue Anfra-
gen. Unsere Arbeit ist unsere
beste Visitenkarte.“
Vielfältiges Engagement
im Ehrenamt
Sein berufliches Engagement
erstreckt sich auch auf das Eh-
renamt. Als Obermeister führt
er die „mit zwölf Mitgliedern
gesunde und lebendige“ Zim-
merer-InnungRhein-Hunsrück.
Als langjähriger stellvertreten-
der Kreishandwerksmeister und
Aufstiegschance
HwK-Fortbildung zur CAD-Fachkraft
„Die Qualifikation zur CAD-Fachkraft ist in unserem
Beruf einfach notwendig, um auf dem Arbeitsmarkt
up to date zu sein“, ist Jürgen Fröhlich, Architekt aus
Baumholder, überzeugt.
Gemeinsam mit sieben weiteren jungen Männern hat er die
Fortbildung bei der HwK Koblenz besucht. In der Abschluss-
prüfung wies er nun die erworbenen Kenntnisse beim Erstellen
von Grundrissen, Ansichten und Schnitten mit einer CAD-Archi-
tektur-Applikation nach.
Die anderen Teilnehmer haben den Lehrgang genutzt, um sich mit
Unterstützung des Berufsförderungsdienstes der Bundeswehr für
ihren beruflichen Einstieg nach der Bundeswehrzeit fit zu ma-
chen. „Wir haben eine Fahrkarte für verschiedene Fachbereiche,
in denen CAD angewendet wird, erworben und somit unseren
Wert für den Arbeitsmarkt gestärkt“, so ihr Urteil.
Die Teilnehmer lernen im Lehrgang technische 2D- und 3D-
Zeichnungen zu erstellen und Konstruktionen durch Kombinatio-
nen der verschiedenen Befehle optimal durchzuführen. Darüber
hinaus stehen unter anderem Plottern, Softwareinstallation und -
konfiguration sowie Datenaustausch im Lehrgangsprogramm.
Die nächste Möglichkeit, sich zur CAD-Fachkraft weiterzubil-
den, bietet die HwK ab 8. Mai oder 17. Juli in Vollzeit an. Der
Unterricht findet montags bis freitags, 8 bis 15 Uhr, im HwK-
Metall- und Technologiezentrum, August-Horch-Straße 8, statt.
Idee und Verantwortung: Dr. h.c. mult. Karl-Jürgen Wilbert
Redaktion: Jörg Diester, Markus Gaida, Beate Holewa, Ruth Weid-
mann, Maren Willms
Mitarbeiter: Gerrit Schade, Danielle Schmid
Layout:
Jörg Diester, Markus Gaida
Fotos:
Werner Baumann (Titel), Focus Foto-Studio Vallendar,
Godehard Juraschek, HwK Koblenz
Herausgeber: Handwerkskammer Koblenz, Friedr.-Ebert-Ring 33, 56063
Koblenz, Tel.: 0261/ 398-0,
in Verbindung mit dem Mittelrhein-Verlag Koblenz
Anzeigen:
Hans Kary (verantw.), Informa RZ-Anzeigenservice
Verkaufsleiter: Rudolf Speich, Tel.: 0261/ 892-115
Technische Herstellung: Druckhaus Koblenz, August-Horch-Straße 28,
56070 Koblenz
Impressum
I
nfos
Infos zur CAD-Fachkraft, Tel.: 0261/ 398
-113, E-Mail:
Architekt Jürgen Fröhlich nutzt die CAD-Qualifi-
kation, um in seinem Beruf up to date zu sein.
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