Handwerk Special Nr. 111 vom 6. Mai 2006 - page 16

Handwerk baut und gestaltet energieeffiziente Wohnräume
6. Mai 2006
Nr. 111
Durch Höhen und Tiefen
GEWO blickt auf 50 Jahre Unternehmensgeschichte zurück
Restaurierung & Denkmalpflege
Tel.: 06785/97 31-760, Fax: -769
Mörtel, Putze, Anstriche
Herstellung u. Ausbessern historischer Putze - Freilegung u.
Konservierung - Schutz durch Putze u. Anstriche - Kalkmörtel -
Kalk-, Mineral- u. Dispersionsanstriche - Leimfarben - Übungen.
Beginn: 8. Juni, Vollzeit: Do-Sa, 9-16 Uhr, Dauer: 3 Tage
Illusionsmalerei
Pigmentkunde - Erarbeitung von Proportionsverhältnissen mit
dem goldenen Schnitt - Motivauswahl - praktische Umsetzung.
Beginn: 1. Juli, Teilzeit: Sa&So, 9-16 Uhr, Dauer: 2 Tage
Ausbildung
Lehrlinge bekennen Farbe
I
nfos
Lehrling
André
Schirmer
muss bei
der kom-
plexen
Projekt-
aufgabe
auf viele
Details
achten.
„Wir haben ganz klein
angefangen: mit einer
Mischmaschine, ei-
nem Schrägaufzug
und einem Pritschen-
wagen“, erinnert sich
Ilse Ebermann und
Gerrit Ebermann lä-
chelt seiner 73-jähri-
gen Mutter zu. Die bei-
den sind sich einig,
dass dies heute an-
ders ist.
Wo Stuckateurmeister Gerrit Ebermann (r.) und sein Team
arbeiten, hinterlassen sie ihre Handschrift im Innenbereich ...
für Wohnungs- und Innenaus-
bau von seinem Chef übernom-
men. In der Anfangszeit hatte
der Betrieb nicht mehr als acht
Mitarbeiter, so viele wie heute.
In den folgenden Jahren wuchs
die Zahl der Mitarbeiter auf 30
und dann sogar auf 40 an. Der
darauf folgende Rückgang der
Mitarbeiterzahl ist der wirt-
schaftlichen Entwicklung ge-
schuldet. Zu den Projekten des
Unternehmens zählen dasQuel-
Der Stuckateurmeister hat den
lang gehegtenTraumseinesVa-
ters und früheren Betriebsinha-
bers Hans Ebermann verwirk-
licht und ist vor neun Jahren mit
seinem Unternehmen GEWO
aus der Alten Burgstraße in das
Gewerbegebiet von Koblenz-
Arenberg umgezogen. Dort bie-
tet das große Betriebsgelände
einer Menge moderner Maschi-
nen Platz.
Herausforderungen
immer gemeistert
„Es gab Höhen und Tiefen“,
fasst Ilse Ebermann die vergan-
genen Jahrzehnte zusammen.
1961 hatte ihr Mann Hans die
1956 gegründete Gesellschaft
le-Kaufhaus und das Provinzi-
al-Hochhaus in Koblenz. Die
derzeitigeAuftragslage beurteilt
Gerrit Ebermann als gut. Nicht
zuletzt durch das guteMitarbei-
terteam, das die termin- und
fachgerechte Fertigstellung
zahlreicher Bauvorhaben si-
cherstellt.
„Dass ich Stuckateur werden
wollte, wusste ich schon als 13-
Jähriger“, betont Gerrit Eber-
mann. So ist es nicht verwun-
derlich, dass er seine Ausbil-
dung in diesem Beruf schnell
und zielstrebig absolviert hat.
Nach der Realschule folgte die
Lehre, die wegen seiner guten
schulischen Leistungen in der
Berufsschule auf zwei Jahre
verkürzt wurde. Mit 19 Jahren
wurdeGerrit EbermannGeselle
im elterlichen Betrieb. Als 22-
Jähriger legte er 1993 die Meis-
terprüfung ab.
1995 übernahm er von seinem
Vater das Unternehmen, das
seitherGEWOGmbHheißt, und
begann mit dem Bau der neuen
Betriebsstätte im Gewerbege-
biet. Zwei Jahre später folgte
derUmzug. „Leider verstarb der
Vater 1997 viel zu früh. Trotz-
dem hat Gerrit das alles inner-
halb kürzester Zeit geschafft“,
sagt Ilse Ebermann stolz über
ihren Sohn, den seine Frau Elke
tatkräftig unterstützt.
Zukunftsmärkte
fest im neuen Blick
„Die Zukunft sehe ich im Be-
reich Altbausanierung und
Denkmalpflege“, erklärt Gerrit
Ebermann. Im Bereich der
Altbausanierung ist wegen der
Energieeinsparverordnung vor
allem das Thema Wärme-
dämmung aktuell. Entsprechen-
de Systeme gehören zum Leis-
tungsangebot von GEWO.
„Deutlich ist auch, dass der
Trend zumNiedrigenergie- und
Passivhaus geht. Das deckenwir
alles ab.“
Einen weiteren Trend entdeckt
der Stuckateurmeister in der
Verwendung von Kalkinnen-
putz als historischem und öko-
logischem Baustoff. Neben In-
nen- und Außenputz sowie
Akustik- und Abschirmputzen
umfasst die Leistungspalette
weiterhin den kompletten Tro-
ckenausbau, Fassadenarbeiten
und natürlich klassische und
moderne Stuckarbeiten.
„In einem neu gebauten Bürgerzentrum soll ein Bistro/
Café eingerichtet werden. Es handelt sich um einen
abgeschlossenen Raum ohne direkten Zugang zu den
anderen Verkaufsflächen. Die Farbgestaltung muss
modern und nicht aufdringlich sein. Der Kunde
wünscht einen Gestaltungsvorschlag“, lautet ein Auf-
trag für die Maler- und Lackiererlehrlinge im ersten
Lehrjahr.
Während der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung (ÜLU) bei
der HwKKoblenz werden die jungen Leute auf die Lösung solcher
komplexen Aufgaben vorbereitet. „Die Anforderungen umfassen
das Erstellen vom Aufmaß nach VOB, das Anfertigen einer
Farbskizze des Ladenlokals, das Gestalten von Musterplatten der
Wände und Theke inklusive Schriftzug sowie eine Leistungs-
beschreibung der angewendeten Arbeitsverfahren“, erläutert Ma-
ler- und Lackierermeister undHwK-Ausbilder BrunoBockshecker
die Projektaufgabe.
„Nach In-Kraft-Treten der neuen Ausbildungsordnung für das
Maler- und Lackiererhandwerk im Juli 2003 hat sich der Umfang
der überbetrieblichen Lehrgänge von vier auf acht Wochen er-
höht“, erklärt Maler- und Lackierermeister Rolf Deutsch, ebenfalls
Ausbilder bei der HwK. „Vom Maler und Lackierer wird umfas-
sendes Know-how, vom Kundengespräch über Materialauswahl,
Denkmalpflege, Gestaltung und Umweltschutz, erwartet. Diese
Fähigkeiten, die die Lehrlinge bereits in der Gesellenprüfung
nachweisen müssen, können nicht allein aus dem Betriebsalltag
heraus vermittelt werden. Die ÜLU ergänzt die Ausbildung in
Theorie und Praxis in Berufsschule und Betrieb in hervorragender
Weise.“
Maler- und Lackierermeister Helmut Korten aus Kreuzberg ist
überzeugt, dass ein „gut ausgebildeter Geselle von großemNutzen
für den Betrieb ist“. „Lernen kannman nie genug, manmuss es aber
auch wollen und die Lehrjahre intensiv nutzen“, sagt er. Von
seinen Lehrlingen Marcel Schreiber und André Schirmer, die die
ÜLU bei der HwK besuchten, ist er überzeugt, dass sie den
„Ausflug zur Handwerkskammer nicht als Urlaub sehen, sondern
Zusatzwissen für ihren Beruf erwerben“.
... bei der HwK-Ausbildungsberatung,
E-Mail:
... wie auch an Außenfassaden, wie der Vorher-
Nachher-Vergleich an diesem Wohnhaus zeigt.
Gegr. 1956 8 Mitarbeiter Putz, Stuck, Trockenbau Tel.:
0261/ 61875 Internet:
Steckbrief: GEWO GmbH, KO-Arenberg
1...,6,7,8,9,10,11,12,13,14,15 17,18,19,20,21,22,23,24
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