Handwerk Special Nr. 103 vom 29. Jamuar 2005 - page 10

Handwerksmeister bringen sich für das Gemeinwohl ein
29. Januar 2005
Nr. 103
„Das Feuer brennt
immer noch lichter-
loh. Die Flamme hat
schon mal geflackert,
beispielhaften Einsatz mit dem
Bundesverdienstkreuz ausge-
zeichnet.
Der Schlossermeister
Die Hände des 62-jährigen
Schlossermeisters verraten: Er
kann zupacken, er weiß, was
körperliche Arbeit ist. Was auf
demAmboss in Gieraths Werk-
statt Gestalt annimmt, kann sich
sehen lassen. Der Weinbrunnen
am Marktplatz von Ahrweiler
und so manch geschmiedetes
Tor in der Umgebung tragen
seine Handschrift. Er ist An-
sprechpartner für alle Tore, Tü-
ren und Fassaden aus Stahl und
Edelstahl einschließlich der
Schließanlagen.
bauen kann“, schätzt er rück-
blickend ein. Und: „Es schafft
Möglichkeiten, sich selbst zu
verwirklichen.“
Mit 24 Jahren legt er die Meis-
terprüfung ab und gründet nach
elf Jahren als Betriebsleiter ei-
ner Firma seinen eigenen Be-
trieb. „Angefangen habe ich in
der Garage meines Hauses in
Kirchdaun“, erinnert er sich. Die
spätere Werkstatt in Remagen
hat er stetig erweitert. Heute
arbeiten hier neben seinem
Sohn, er istMetallbauermeister,
Fachrichtung Konstruktions-
technik, noch zwei Gesellen.
Beide haben imBetrieb gelernt.
1990 kam dann ein Ladenge-
schäft mit Eisenwaren und Si-
cherheitstechnik dazu. Der
Schwiegersohnmanagt Ein- und
Verkauf. Eine Filiale gibt es in
Bonn. „Revier von Frau und
Tochter, neben der kaufmänni-
schen Tätigkeit“, beschreibt
Gieraths die Strukturen des Fa-
milienbetriebes. Ein Sohn steht
als Studienrat und ein Sohn als
Betriebsleiter seinen Mann.
„Glaubwürdigkeit, Authentizi-
tät und Erreichbarkeit“, nennt
er als Eigenschaften, die für ihn
einen erfolgreichen Unterneh-
mer auszeichnen und die er ver-
sucht hat, sich zu Eigen zu ma-
chen.
Der Ehrenamtsträger
Die Zahl seiner ehrenamtlichen
Aufgaben ist beachtlich (s.
rechts oben). „Jeder, der etwas
bewegen will und dabei nicht
nur an sich denkt, muss sich
engagieren“, nennt Gieraths das
Motiv für seinenEinsatz. Er war
nie Mitläufer, sondern immer
Mann der ersten Reihe, hat die
Synergieeffekte, die durch sei-
ne Arbeit in den Fachverbän-
den seines Handwerks und sei-
ner Arbeit in den allgemeinen
Handwerksorganisationen wie
Kreishandwerkerschaft und
Handwerkskammer entstanden
sind, genutzt. „Je mehr Einfluss
man hat, desto mehr kann man
bewegen.“ Und er lässt keinen
Zweifel daran, dass er, wenn es
die Gesundheit erlaubt, dies
noch lange tun wird.
Das Feuer brennt lichterloh ...
Für sein Engagement in Handwerk und Gesellschaft
überreichte Staatsminister Hans-Artur Bauckhage (l.)
Schlossermeister Peter Gieraths - hier mit seiner
Frau Anita - das Bundesverdienstkreuz.
Seit 1982 gehört Peter Gieraths der Metallhandwerkerinnung
Ahrweiler an und ist seit 1987 deren Obermeister. Seit 1998 ist er
Kreishandwerksmeister und seit 1999 Vorsitzender der Arbeitsge-
meinschaft der Kreishandwerkerschaften Rheinland-Pfalz. Der
HwK-Vollversammlung gehört er seit 1994 und demVorstand seit
2004 an. Seit 13 Jahren ist er Vorstandsmitglied des Fachverban-
des Metallhandwerk Rheinland-Rheinhessen und seit 1998 dessen
Landesinnungsmeister. Als Delegierter des Fachverbandes des
rheinland-pfälzischen Metallhandwerks nimmt er zugleich die
rheinland-pfälzischen Interessen im Bundesverband Metall wahr.
Darüber hinaus engagiert sich Peter Gieraths in der Kommunalpo-
litik auf Gemeinde- und Kreisebene sowie im Vereinswesen.
Bundesverdienstkreuz für Peter Gieraths
Metallbauerarbeiten aller Art Sicherheitstechnik Fachhandel für
Eisenwaren Filiale in Bonn gegründet 1978 8 Mitarbeiter,
davon 3 Lehrlinge Tel.: 02642/ 3232
Steckbrief: Schlosserei P. Gieraths, Remagen
Peter Gieraths - engagiert in Handwerk und Ehrenamt
wenn der Wind sehr heftig
war, ist aber nie ausgegan-
gen. Meist lodert sie dann
noch stärker“, bringt Schlos-
sermeister Peter Gieraths aus
Remagen einen bildhaften
Vergleich für sein jahrzehn-
telanges Engagement im
Handwerk und in zahlrei-
chen Ehrenämtern.
Gieraths ist nicht nur ein erfolg-
reicher Unternehmer, der fast
30 Lehrlinge ausgebildet hat,
sondern er setzt sich über Ge-
bühr für das Gemeinwohl ein,
in der Kommunalpolitik, in
handwerklichen Gremien. Das
ist für ihn keine Pflichterfül-
lung, sondernHerzenssache. Für
ihn zählt immer in erster Linie
Trotz seinem umfangreichen ehrenamtlichen Engage-
ment ist Schlossermeister Peter Gieraths auch an seiner
Werkbank zu Hause.
der Mensch. „Meine religiöse
Verankerung ist mir ganz wich-
tig. Mein Glauben schließt die
Wertschätzung des Menschen
ein, aus ihm schöpfe ich Kraft“,
bekennt er. „Wenn ich jemand
falsch beurteilt habe, tut mir das
weh. Diese Einstellung hat mich
mein Leben lang begleitet. Es
gibt bei allem Tun immer auch
eine Wüste, durch die man hin-
durch muss“, fügt er hinzu. Im
letzten Jahr wurde er für seinen
1943 geboren und in einem
christlich geprägten Elternhaus
aufgewachsen, hat Peter Gie-
raths sich früh für eine hand-
werklicheAusbildung entschie-
den. „Das Handwerk ist eine
solide Basis, auf der man auf-
Meisterfrau des Jahres 2005 gesucht
Die HwK Koblenz informiert
ihre Mitgliedsbetriebe über
denWettbewerb „Meisterfrau
des Jahres 2005“. Das inMün-
chen erscheinende Wirt-
schaftsblatt „handwerk maga-
zin“ hat den Wettbewerb un-
ter der Schirmherrschaft der
Bundesministerin für Familie,
Senioren, Frauen und Jugend,
Renate Schmidt, bundesweit
ausgeschrieben.
Mit der Auszeichnung wer-
den Frauen geehrt, die selbst
Handwerksmeisterinnen oder
mitarbeitende und mitent-
scheidende Ehefrauen in Teil-
zeit oder Vollzeitanstellung
sind. Sie stehen im Betrieb
und in der Familie ihrenMann.
Beidesmüssen sie „meistern“.
Viele sind darüber hinaus im
Ehrenamt aktiv, engagieren
sich im Arbeitskreis oder im
Sportverein, sind kommunal-
politisch tätig. Ohne ihrenEin-
satz wären viele Handwerks-
unternehmen weniger erfolg-
reich.
Der Schwerpunkt der Beurtei-
lung liegt auf der betriebli-
chen Leistung. Die „Meister-
frau des Jahres“ erhält eine
Urlaubsreise im Wert von
2.500 Euro. Mit dem Preis
sollen die Leistungen aller
Frauen im Handwerk gewür-
digt und einer breiten Öffent-
lichkeit vorgestellt werden.
Handwerksmeisterinnen oder
mitarbeitende Ehefrauen kön-
nen sich selbst bewerben oder
auch von ihrem Mann, den
Kindern, der Belegschaft oder
einerOrganisationvorgeschla-
gen werden. Eine achtköpfige
Jury mit Frauen und Männern
wird die Siegerin wählen.
Einsendeschluss für die Be-
werbung ist der 31.März 2005.
Den Bewerbungsbogen und
weitere Informationen zur
Teilnahme gibt es im Internet
unter
Informationen auch bei der
HwK-Betriebsberatung:
Tel.: 0261/ 398-2 57
Fax: 0261/ 398-994,
E-Mail:
Internet:
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