Mit dem Meisterbrief im Handwerk durchstarten
29. Januar 2005
Nr. 103
Malermeister Holger Simonis bekennt Farbe
Mal was Neues!
„Mal was Neues!“ heißt es
auf der Homepage von Ma-
ler- und Lackierermeister
Holger Simonis aus Alken.
„Damit drücke ich drei Be-
deutungen aus“, erklärt der
26-Jährige, der seit Juli letz-
ten Jahres selbstständig ist.
„Die Kunden erfahren, dass
ich neu am Markt bin, dass
ich auf Wunsch Wände
durch Illusionsmalerei oder
einen Schriftzug schmücke
und dass sie Mut zu Neuem
haben dürfen.“
Die Malerei ist seit der Schul-
zeit sein Hobby, bekennt Simo-
nis. Den Malerberuf zu lernen,
lag für ihn nahe. Es reicht ihm
dabei nicht, Alltagsgrau von
Fassaden, Decken und Wänden
zu verbannen oder Tapeten zu
kleben, sondern er ist bemüht,
den Kunden die breite Palette
seines Handwerks nahe zu brin-
gen. „Viele Leute wissen gar
nicht, wie vielseitig unserHand-
werk im Außen- und Innenbe-
reich ist“, betont er. Erfahrun-
gen in kreativen Tätigkeitsbe-
reichen, so Restaurierungsauf-
gaben, hat er bereits während
der Gesellenjahre auf der Burg
Thurant in Alken gesammelt.
AlsGeselle gewann er den Leis-
tungswettbewerb der Hand-
werksjugend auf Kammerebene
undwurde imLandDritter. Spä-
ter möchte sich der junge Mann
bei der HwK Koblenz zum Re-
staurator qualifizieren und „jun-
ge Ideen mit alten Techniken“
verwirklichen. „Im Moment
nimmt mich der Betrieb voll in
Anspruch“, sagt Simonis, der in
der Freizeit als Feuerwehrwart
bei der Freiwilligen Feuerwehr
die Lackierpistole mit einem
Strahlrohr tauscht.
Trendige Farbtöne
Holger Simonis und seine
Freundin wohnen in einem al-
ten, vom Großvater geerbten
Haus. Nach und nachwurde um-
gebaut und die Räume farblich
gestaltet. Kunden führt Simonis
gern durch die Räume. „Sie be-
kommen eine Vorstellung, was
machbar ist, spüren beispiels-
weise die Wirkung von auf die
Wand gemalter Flammen hinter
spanischenLampen“, erklärt er.
„Die Farbe bestimmt die Atmo-
sphäre des Raumes, sie ist ar-
chitektonischesGestaltungsele-
ment.Voll imTrend liegenGelb,
Oliv, Terracotta und Apricot.
Weiß verliert etwas an Bedeu-
tung, ist aber für Bilderwände
immer noch der perfekte Hin-
tergrund. Glatte oder verputzte
Wände werden immer belieb-
ter. Gewünscht ist, was schim-
mert, was glänzt, was Struktur
zeigt“, weiß der Jungmeister.
Er verweist darauf, dass Lasu-
ren eine zunehmende Rolle bei
der Wandgestaltung spielen.
„Durch ihren transparentenCha-
rakter wirken sie leichter als
Farbe und können durch diesen
Effekt einem Raum das beson-
dere Etwas verleihen. Optimal
für Wände, die zum Blickfang
werden.“
Die Magie der Techniken
Simonis macht auf die vielfälti-
gen Techniken der Maler und
Lackierer aufmerksam, die
Stimmung in triste Räume brin-
gen. Kurz und für den Laien
verständlich erklärt er die Tech-
niken so: „Die Spachteltechnik
schafft räumliche Atmosphäre
der Oberfläche, die Ornament-
malerei ermöglicht eine indivi-
duelle Verzierung, die zu allen
einfarbigen Flächen passt. Bei
der Wischtechnik sorgt ein ‘ge-
wischtes’ Muster für eine opti-
sche unaufdringlicheWeite. Die
unregelmäßige Geometrie der
Wickeltechnik ermöglicht eine
eigene Gestaltung. Marmorie-
ren ist bei der Badgestaltung
sehr im Kommen. Der Effekt
bringt täuschende Ähnlichkeit
mit echtenMarmorwänden oder
-decken. Hauchdünnes Blatt-
gold wird beimVergolden ohne
jede Falte gleichmäßig aufge-
tragen.“
Maler-, Lackier- und Tapezierarbeiten Heraldik- und Illusions-
malerei Restaurationsarbeiten gegründet 2004 Einzelunter-
nehmer Tel.: 02605/ 848580 Internet:
Steckbrief: Malermeister H. Simonis, Alken
Maler- und Lackierermeister Holger Simonis zeigt sein
Können auch bei Restaurierungsarbeiten und in der An-
wendung traditioneller Techniken.
Stipendium: In Venedig Know-how
für die Denkmalpflege erwerben
2005 stehen wieder Stipendien in Höhe von jeweils 9.000 Euro für
Handwerker in der Denkmalpflege in den Bereichen Farbe, Holz,
Metall, Naturstein und Stuck zur Verfügung. Die Qualifizierung
findet von September bis Dezember im „Europäischen Zentrum
Venedig für die Berufe in der Denkmalpflege“ statt. Das Zentrum
ermöglicht, Erhaltungs-, Restaurierungsverfahren sowie alte und
neue Techniken kennen zu lernen und Erfahrungen auszutauschen.
Das Stipendium umfasst Unterrichtsgebühren und -materialien,
Reisekosten sowie Unterkunft und Verpflegung im Zentrum.
Teilnahmevoraussetzungen: Gesellenbrief in einem der genannten
Bereiche und 36Monate praktische Erfahrung in der Denkmalpfle-
ge, entsprechender Meisterbrief und zwölf Monate Erfahrung oder
Gesellenbrief in Verbindung mit einer akademischen oder techni-
schen Ausbildung und 24-monatiger Denkmalpflegeerfahrung.
Vergeben wird das Stipendium von der Stiftung Begabtenförde-
rung im Handwerk und vom Bundesministerium für Bildung und
Forschung finanziell gefördert. Bewerbungsschluss: 15. April.
Das HwK-Zentrum für Restaurierung und Denkmalpflege in Herr-
stein bietet ergänzend einen Crash-Kurs zumRestaurator imHand-
werk mit anerkanntem Fortbildungsabschluss an.
Infos & Anmeldeformulare bei der HwK-Berufsbildung:
Tel.: 0261/ 398-223, Fax: -994, E-Mail:
ternet:
Die Kraft der Farben
Rot ist die aktivste Farbe, steht für Wut und Leidenschaft, Aggressivität und Wollust. Rot erhöht den
Blutdruck, weckt Triebe. Türkis entspannt und kühlt. Gelb wirkt strahlend, macht aufmerksam und
gut gelaunt, steigert Konzentration und Sensibilität. Orange steht für Lebhaftigkeit und Bewegung,
regt den Kreislauf an, stimuliert die Gefühle. Grün kann ausgleichen und sogar Lärm dämmend wir-
ken, erleichtert präzises, zielgerichtetes Arbeiten. Weiß steht für Klarheit und bietet Platz für die
Fantasie. Blau beruhigt, verringert die Ausschüttung von Stresshormonen. In hellen, warmen Räu-
men kühlt es die Lichtflut und hält die Stimmung frisch. Schwarz ist die Symbolfarbe für Macht,
aber auch für Anarchie. Ein Farbton steht niemals allein. Das Zusammenspiel muss geplant werden.
Maler 18.03. Rheinbrohl
0261/ 398-400
HwK-Meisterkurs
Meisterkurse, Teile I&II, für
Maler und Lackierer starten in
Vollzeit (mo-fr) am 17.10. in
Koblenz, in Teilzeit (fr&sa) am
18.3. in Rheinbrohl.
Infos und Anmeldung bei
der HwK-Meisterakademie:
Tel.: 0261/ 398-400
Fax: 0261/ 398-990
E-Mail:
Farben-
und For-
menlehre
sind bei
der HwK
Bestand-
teile in
den über-
betriebli-
chen Lehr-
gängen für
Lehrlinge
wie auch
für die
Meister-
schüler.
