Handwerk Special Nr. 103 vom 29. Jamuar 2005 - page 20

Unter den Handwerkern findet sich viel närrisches Volk
29. Januar 2005
Nr. 103
„Ich habe Spaß daran, den
Menschen Wärme zu geben,
sie ein paar Minuten vom
stressigen Alltag abzulenken
und ihnen einfach Freude zu
schenken“, erklärt Jens Vogt
aus Koblenz.
Während der Karnevalssession
tauscht der 25-jährige Elek-
Unter Spannung in Beruf und Freizeit
Elektroinstallateurgeselle und „Gülser Husar“
Karneval ist auch eine Wirtschaftskraft
troinstallateurgeselle seine Ar-
beitskombi gegen die Uniform
der „Gülser Husaren“, ist als
Showtänzer und Redner aktiv.
Wenn er vor den zahlreichen
Auftritten der Husaren für die
richtige Beschallung und Aus-
leuchtung der Bühne sorgt,
kommt ihm sein handwerks-
technisches Know-how zugute.
„Ich bin immer zwei Stunden
vor Beginn einer Sitzung da;
denn ohne Strom läuft nichts“,
lacht er.
Hobby & Beruf
Jens Vogt arbeitet in der Ko-
blenzer Firma „Elektro Pretz
GmbH“, in der er auch gelernt
hat. Als „sehr vielseitig“ schätzt
Vogt seine Arbeit ein. Neben
Lieferung und Montage der
Elektroanlagen werden im
Handwerksbetriebbeispielswei-
se auch die Installationspläne
erstellt sowie Leistung, Funkti-
on und Betriebssicherheit über-
wacht. Darüber hinaus zählt die
Überwachungstechnik, Video-
überwachungsanlagen und Ge-
bäude-Systemtechnik zumAuf-
gabengebiet.
In der Tat ist es ein Unterfan-
gen, alle Termine in der närri-
schen Session mit dem Beruf
unter einen Hut zu bringen, das
großes Organisationstalent und
Durchhaltevermögen bedarf.
Morgens noch auf Baustellen
und in privaten Haushalten un-
terwegs, gilt es kurz darauf sich
ins Kostüm zu schwingen, zu
schminken und als Husar und
Tänzer zu agieren.
„Man muss hinter allem, was
man tut, mit ganzer Seele ste-
hen und es ganzherzigmachen“,
so der junge Mann. Auch wenn
die Session in diesem Jahr sehr
kurz ist, fangen bald schon wie-
der die Vorbereitungen fürs
nächsteMal an. Eine spannungs-
reiche Zeit hat er ohnehin nicht
nur im Karneval.
Elektrikergeselle Jens Vogt geht für die Gülser Husaren auf die Bühne und zieht hin-
ter den Kulissen im wahrsten Sinne des Wortes die Strippen.
„Natürlichen lassen die
schrecklichen Bilder von der
Flut in Südostasien auch uns
Karnevalisten nicht unbe-
rührt“, so Kreishandwerks-
meister Diplom-Ingenieur
Detlef Börner, seit 30 Jahren
im Karneval engagiert.
„Ich begrüße es trotzdem, dass
diesmal, anders als beim Golf-
krieg 1991, keine Veranstaltun-
gen abgesagt sind. Die Men-
schen haben mehr davon, wenn
wir in unseren Sitzungen Spen-
denaktionen für die Betroffe-
nen organisieren oder sie zu
Benefizveranstaltungen um-
funktionieren“, ist er überzeugt.
„Karneval ist auch eine Wirt-
schaftskraft“, fügt er hinzu und
nennt beispielsweise die Aktio-
nen zahlreicher Zulieferer für
Kostüme, Orden und Süßwaren
bis hin zur Gastronomie.
Engagiert in närrischer Zeit: Kreishandwerksmeister Detlef Börner
Brauchtumspflege ...
Sein Engagement für den Ko-
blenzer Karneval hat auch viel
mit Brauchtumspflege und Tra-
dition zu tun, erzählt Detlef
Börner, seit 20 Jahren Ge-
schäftsführer der „Fliesen Bör-
ner GmbH“ in Koblenz. „Die
Liebe zum Karneval ist mir so-
zusagen in die Wiege gelegt.
Bereits mein Vater war mit
Kopf, Herz und Schnüss dabei.
Auch meine Kinder beteiligen
sich daran“, betont er.
Nicht nur in der närrischen Zeit
ist Detlef Börner als Zeug-
meister des 1936 gegründeten
„Alt-Herren Corps“ aktiv und
kümmert sich vorrangig um or-
ganisatorische Dinge. Als Hof-
marschall wird er im nächsten
Jahr zusätzlich dafür sorgen,
dass das Prinzenpaar alle Ter-
mine auf die Reihe be-
kommt. Die Vorbereitun-
gen sind bereits jetzt im
vollen Gange.1991 war er
selbst Prinz und bringt da-
her besteErfahrungen ein.
... nicht nur im Karneval
„Wir sind eingesellschaft-
licher Verein, der nicht
nur in der fünften Jahres-
zeit in Erscheinung tritt“,
sagt Börner und nennt Ak-
tionen wie die „Schän-
geltaufe“ für Nicht-Ko-
blenzer, bei der er Zere-
monienmeister ist, Aus-
flüge oder den traditio-
nellen Ball imSchloss am
11.11. „Alle anfallenden
Termine unter einen Hut
Ehrenämtern der Handwerksor-
ganisationen seinenMann steht.
So verknüpft er beispielsweise
zu bringen, bedarf eines großen
Organisationstalents“, weiß
Börner, der auch in zahlreichen
die Altmeisterfeier der Kreis-
handwerkerschaft am 31. Janu-
ar mit einer Karnevalsfeier.
Meisterkurse, Teile I&II, für
Elektrotechniker starten in
Vollzeit (mo-fr, 8-15.45Uhr)
am 31.3. in Koblenz und
Rheinbrohl. Am24.6. begin-
nen Teilzeitkurse (di, 17-
20.15 Uhr, fr, 16-20.15 Uhr
& sa, 8-13 Uhr) in Koblenz
und Rheinbrohl.
Infos und Anmeldung bei
der HwK-Meisterakademie
Tel.: 0261/ 398-400
Fax: 0261/ 398-990
E-Mail:
Elektrotechniker 31.3.
0261/ 398-400
HwK-Meisterkurs
Fliesenleger 5.12.
0261/ 398-400
HwK-Meisterkurs
Ein Meisterkurs, Teile I&II, für
Fliesen-, Platten- und Mosaik-
leger startet am 5.12. in Teilzeit
(fr, 15.30-20.15 Uhr & sa, 8-
14.15 Uhr) in Koblenz.
Infos und Anmeldung bei
der HwK-Meisterakademie:
Tel.: 0261/ 398-400
Fax: 0261/ 398-990
E-Mail:
Internet:
Prinzenempfang im rheinland-pfälzischen Landtag: Detlef Börner
begegnet dem damaligen Ministerpräsident Rudolf Scharping.
1...,10,11,12,13,14,15,16,17,18,19 21
Powered by FlippingBook